Schwimmteich vs. Pool

Schwimmteich vs. Pool
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Schwimmteich vs. Pool: 1:0 für das naturnahe Schwimmvergnügen?

Die wunderschönen Badestellen am Bigge-, Henne- und Sorpesee sagen Ihnen mehr zu als das sterile Chlorwasser im Freibad? Warum holen Sie sich das naturnahe Badevergnügen dann nicht nach Hause? Ein sogenannter Schwimmteich oder Badeweiher macht’s möglich. Welche Vorteile dieser gegenüber einem „klassischen“ Pool bietet und wie viel Sie bei dessen Planung und Bau in Eigenleistung erledigen können, erfahren Sie bei uns.

Schwimmteich oder Pool: Die wesentlichen Merkmale auf einem Blick

In der Regel sind Schwimmteiche naturbelassen. Da sie also ohne Zusätze von Chemikalien gereinigt werden, sind sie besser für die Umwelt, für Mensch und Tier. Dazu gliedert sich ein von Schilf umgebener Schwimmteich mit einer Umrandung aus natürlichen Steinen auch wunderbar in Ihre sonstige Gartengestaltung mit ein.

Nicht nur das menschliche Auge erfreut sich also an dem ruhigen Badeweiher. Auch die Tierwelt, wie Frösche, Libellen oder Schmetterlinge, sucht gerne seine Nähe. Ein Schwimmteich reinigt sich vor allem durch seine Bepflanzung. Das erspart Ihnen im Gegensatz zum Pool eine Menge Pflegeaufwand.

Im Gegensatz zu einem Pool können Sie einen Schwimmteich jedoch nicht heizen, was eine potenziell kürzere Nutzungsdauer mit sich bringt. Außerdem ist bei kleinen Kindern Vorsicht geboten: Anders als bei einem Pool ist es schwierig bis unmöglich, an einem Schwimmteich eine Abdeckung anzubringen.

Für viele werden die zum Reinigen eines Pools eingesetzten Chemikalien als Nachteil angesehen. Jedoch garantieren diese eine gleichbleibende und keimfreie Wasserqualität, die Sie bei jeder Witterungsbedingung stets selbst in der Hand haben. Außerdem können Sie Ihren Pool mit zusätzlichen Wellnessgadgets wie Massagedüsen oder smarte Lichtinstallationen bestücken. Auch diese Badewelt bietet also Ihre eigenen Vorzüge.

Verschiedene Typen von Schwimmteichen

Schwimmteich ist nicht gleich Schwimmteich. Denn wie einem Pool gibt es auch in diesem Segment verschiedene Möglichkeiten. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Wir stellen Ihnen die gängigsten Varianten vor und sagen Ihnen, was Sie von diesen erwarten können.

Naturbelassener Teich: Günstig im Bau, langwierige Pflege

Bei diesem Typ von Schwimmteich verzichten Sie völlig auf technische Hilfsmittel. Daher müssen Sie beim Anlegen des Teichs einiges bedenken, da nur Pflanzen und Mikroorganismen die Reinigung des Teiches übernehmen. Damit diese Ihre volle Wirkung entfalten können, sollte die Pflanzenzone mindestens die Hälfte des Gesamtvolumens des Teiches ausmachen. Dennoch wird hier durch den geringen Austausch des Wassers zwischen der Pflanzen- und Schwimmzone das Wasser recht bald eintrüben und Algenwachstum einsetzen.

Auch wenn dieser Typ zunächst im Bau und in der Ausstattung relativ günstig ist, müssen Sie dem Alterungsprozess des Teiches wiederum mit regelmäßigen Pflegemaßnahmen entgegenwirken. Er ist also im Unterhalt etwas aufwändiger als die folgenden Typen.

Naturbelassener Teich mit Skimmer: Reinigung leicht gemacht

Dieser Typ ergibt sich aus dem vorherigen unter Hinzunahme eines Skimmers. Dies ist ein Gerät, das entweder freischwimmend oder fest installiert die Wasseroberfläche, angetrieben durch einen Elektromotor, reinigt. Er saugt die oberste Schicht des Wassers an und bewegt es dadurch zusätzlich etwas.

Blütenpollen und kleinere Algen filtert auch ein kleinerer Skimmer allein sehr gut aus dem Wasser, bei Laub stößt er allerdings an seine Grenzen. Einige Modelle pumpen sogar auch etwas zusätzlichen Sauerstoff unter die Wasseroberfläche.

Auch wenn dank des Skimmers die Reinigungsleistung der Pflanzen etwas gesteigert wird, so benötigen Sie noch immer eine Pflanzenzone von 50 Prozent des Gesamtteiches.

Teich mit Oberflächenskimmer und Teichfilter

Eine konstant gleichbleibende Wasserqualität erreichen Sie, wenn Sie Ihren Badeweiher zusätzlich zum Skimmer noch mit einer Teichpumpe und einem Filter ausstatten. Damit filtern Sie auch feinste Partikel aus dem Wasser, die in einem Mehrkammer-Filtersystem biologisch abgebaut werden können. Die daraus entstehenden Nährstoffe werden wieder im Wasser gelöst und dienen den reinigenden Pflanzen als Nahrung.

Durch diese tatkräftige technische Unterstützung muss die Pflanzenzone „nur noch“ etwa 40 Prozent des Gesamtteiches ausmachen. Was es jedoch zu bedenken gilt: Neben den Anschaffungskosten für die Anlage kommen bei diesem System auch Folgekosten für den laufenden Betrieb, die Wartung und den eventuellen Austausch von Verschleißteilen auf Sie zu.

Teich mit biologischer Selbstreinigungsstrecke

Wer auf etwas höherem Niveau auf die Kraft der Natur setzen möchte, kann sich einen Teich mit einem Filtergraben oder einem bewachsenen Bodenfilter als Selbstreinigungsstrecke einsetzen. Dahinter verbirgt sich eine Mini-Pflanzenkläranlage, die das Wasser reinigt. Hierbei benötigen Sie jedoch noch immer eine Teichpumpe, die das Wasser und den Schlamm am Grund ansaugt und gezielt zum Filtergraben oder zum Pflanzenbeet pumpt.

Unterstützend können Sie auch hier einen Skimmer an der Wasseroberfläche einsetzen. Die „Pflanzenkläranlage“ ersetzt Ihnen also den Mehrkammer-Wasserfilter und kann zusätzlich auch den bepflanzten Bereich am Schwimmteich auf ca. 20 Prozent verringern. Dadurch bleibt Ihnen mehr Platz für Ihr ungehemmtes Badevergnügen.

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In drei Schritten zum eigenen Badeweiher

Um den Schwimmteich nun anzulegen, sollten Sie systematisch vorgehen. Zwar hindert Sie nichts daran, einfach sofort loszulegen. Jedoch ist es ratsam einen Plan zu haben, um eine gute Übersicht zu erhalten und um auf alles vorbereitet zu sein.

1. Sondierungsphase: Expertenrat einholen

Bevor Sie sich selbstständig für einen bestimmten Typ von Schwimmteich entscheiden, sollten Sie sich in der Sondierungsphase unbedingt den Rat eines Experten einholen. Den bekommen Sie bei einer Teichbaufirma, über deren Referenzliste Sie zunächst sondieren sollten, ob die angebotenen Leistungen Ihren Wünschen entsprechen.

2. Planungsphase: Ihren Vorstellungen gerecht werden

Sobald Sie sich von der Kompetenz dieser Firma überzeugt haben, können Sie in die Planungsphase übergehen. Darin entscheiden Sie in Absprache mit den Experten darüber, welches Modell Ihre Vorstellungen vom Schwimmvergnügen am besten verwirklicht und welche Formen und Gestaltungselemente sich in Ihren Garten integrieren lassen.

Wenn Sie in der Umsetzung ganz sichergehen wollen, dann können Sie die komplette Planung und den kompletten Bau in die Hände von Experten legen. Sie können aber auch einiges in Eigenleistung übernehmen, zum Beispiel den Aushub der Grube.

Achtung: Schwimmteiche sind in der Regel ab einem Wasservolumen von 100 m3 genehmigungspflichtig. Vergessen Sie in diesem Falle also nicht, rechtzeitig einen entsprechenden Bauantrag einzureichen. Für einen erfolgreichen Bauantrag darf die Wassertiefe nicht größer als 1,50 m sein. Damit möchte der Gesetzgeber verhindern, dass Sie mit Ihrem Teich das Grundwasserniveau erreichen.

Bevor Sie dann die Teichfirma beauftragen, sollten Sie sich zudem eine detaillierte Auflistung des genauen Leistungsumfanges geben lassen. Sobald Sie eine Vorstellung über den Preis Ihres Vorhabens gewonnen haben, können Sie sich um die Finanzierung Ihres Badeteiches kümmern. Ihre Berater der Volksbank Sauerland und der Volksbank in Südwestfalen helfen Ihnen dabei gerne weiter.

3. Bauphase: Einiges können Sie selbst erledigen

Wie involviert Sie selbst in der anschließenden Bauphase sind, hängt von den Vertragsvereinbarungen zwischen Ihnen und der Teichfirma ab. Allerdings sollten Sie sich darauf einstellen, dass die Bauarbeiten Sie in Ihrem Garten über einige Zeit beeinträchtigen werden.

Wie lange der Bau dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wie groß soll der Teich werden? Muss zunächst vor dem Aushub der Grube aufwändig Wurzelwerk aus dem Garten entfernt werden? Wird Teichfolie oder wasserundurchlässiges Putzmaterial, welches zunächst Aushärten muss, verwendet? Insgesamt müssen Sie mit einer Bauphase von mindestens zwei bis vier Monaten rechnen.

Auch eignet sich nicht jede Jahreszeit für den Bau eines Schwimmteiches. So sollten Sie beispielsweise die Bepflanzung spätestens im September abgeschlossen haben, damit die Pflanzen noch Wurzeln schlagen können, bevor der Winter kommt. Außerdem müssen Sie, bevor Sie Ihr Badevergnügen starten, noch nach Befüllung des Teiches weitere vier bis sechs Monate warten, bis sich das Biotop darin stabilisiert hat.

Schwimmteich oder (Aufstell-)pool: Hinein ins heimische Badevergnügen!

Schwimmteiche erfreuen sich dank Ihrer naturnahen Gestaltungsmöglichkeiten und der verhältnismäßig einfachen Pflege stetig wachsender Beliebtheit. Und auch wenn ein Schwimmteich kein Projekt für zwischendurch ist, belohnt er Sie im Anschluss durch eine deutliche Steigerung Ihres Wohnkomforts. Zudem macht er Sie auch unabhängig von eventuellen Zugangsbeschränkungen zu öffentlichen Badeseen und Freibädern.

Wenn Sie allerdings erst einmal für sich prüfen wollen, ob und wie Sie eine Schwimmmöglichkeit im Garten nutzen, können Sie sich zunächst einen günstigen Aufstellpool anschaffen und damit ausprobieren, ob Sie auch den nächsten Schritt in Richtung Schwimmteich gehen wollen. Sobald also die Sonne über Südwestfalen lacht: Hinaus in den Garten und hinein ins Badevergnügen!

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Marina Leers

14. August 2023