Laminat verlegen

Laminat verlegen
© iStock/ AlexRaths

Laminat verlegen: Diese 7 Anfängerfehler sollten Sie vermeiden

Klick, klick, klick – so schnell und einfach lässt sich Laminat verlegen. Wer jedoch glaubt, es handele sich hierbei um ein Kinderspiel, der hat noch nie Laminat verlegt. Wir stellen Ihnen sieben Anfängerfehler inklusive Tipps vor, wie Sie sie vermeiden.

Zu den wohl beliebtesten Bodenbelägen zählt Laminat. Die günstige Alternative zum teureren Echtholzdielenboden verfügt über spezielle Klick- und Locksysteme, die Laminat verlegen zu einem echten Kinderspiel machen.

Glauben Sie! Wenn sich spätestens nach ein paar Wochen die ersten Laminat-Paneele in Ihrem Eigenheim in Attendorn, Halver oder Hilchenbach hochdrücken oder fiese Kanten entstehen, wird klar: Da ist eventuell doch etwas schief gelaufen. Wir präsentieren Ihnen sieben Anfängerfehler und geben Tipps, wie Sie sie beim (Klick-)Laminat verlegen zukünftig vermeiden können.

Fehler 1: Klick-Laminat sofort verlegen

Besonders Klick-Laminatboden hat viele Vorteile, weil er sich besonders schnell verlegen lässt. Und manchmal kann es beim Laminat verlegen auch gar nicht fix genug gehen. Schließlich soll der alte Teppichboden so schnell wie möglich verschwinden.

Doch wer den neuen Laminatboden sofort nach dem Kauf verlegt, begeht einen folgenschweren Fehler, der oft erst später sichtbar wird. Hat der Laminatboden nicht genügend Zeit zum Akklimatisieren bekommen, können sich später einzelne Paneele nach oben drücken oder der Boden wellt sich. An den entstandenen Kanten bleibt man dann gerne mal mit den Socken hängen.

Unser Tipp: Hersteller empfehlen, das Laminat erst einmal samt Verpackung 48 Stunden lang in waagerechter Position in die Mitte des Raumes zu stellen, bevor Sie es verlegen. So kann es sich optimal an die Raumtemperatur anpassen.

Diese sollte zwischen 18 und 30 Grad Celsius betragen. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht über 70 Prozent liegen. Mit einem Hygrometer können Sie messen, wie hoch sie ist.

Fehler 2: Beim Laminat verlegen die Raumtiefe am Anfang nicht beachten

Die letzte Reihe Laminat ist viel zu schmal geworden. Statt nochmal von vorne anzufangen, hilft jetzt oft nur noch Möbel draufzustellen und den Fehler darunter verschwinden zu lassen. Dabei sollte das Sofa doch eigentlich in die andere Ecke des Raumes.

Unser Tipp: Jetzt nochmal alles herauszureißen, wäre wirklich eine lästige Arbeit. Beim nächsten Mal empfehlen wir Ihnen deshalb, vorher die Raumtiefe auszumessen und so zu ermitteln, wie viele Reihen Sie insgesamt an Laminat verlegen müssen.

Wird der letzte Streifen Laminat nach Ihrer Berechnung zu schmal, passen Sie die erste Reihe mit an, indem Sie sie gleichermaßen in der Breite kürzen. So sind erste und letzte Reihe identisch und es entsteht ein harmonisches Gesamtbild.

Fehler 3: Laminat ohne Trittschalldämmung verlegen

Oft liegt dieser Fehler gar nicht bei Ihnen, sondern beim Nachbarn von oben: Wenn Sie jeden seiner Schritte durch die Wohnung verfolgen können, läuft er vermutlich gerade über einen alten knarrenden Dielenboden oder hat beim Laminat verlegen tatsächlich die Trittschalldämmung vergessen.

Niemand will dann zum ungeliebten Spießer-Nachbarn werden und mit dem Besen gegen die Decke stoßen oder klingeln müssen. Mit einer freischwebenden Zwischendecke können Sie den Schall isolieren. Wenn Sie aber selbst der trampelnde Nachbar sind, bei dem schon mal geklingelt wurde, sollten Sie unbedingt weiterlesen.

Warum brauche ich eine Trittschalldämmung für Laminat?

Anders als Teppich und PVC-Böden besitzt Laminat eine härtere Oberfläche, die den Trittschall beim Auftreten weiterleitet und an den Untergrund sowie darunterliegende Räume abgibt. Nicht zu verwechseln ist dieser mit dem Gehschall, den Sie im Raum selbst wahrnehmen.

Eine Trittschalldämmung unterbindet die Weiterleitung des Schalls und kann sogar kleine Unebenheiten auf der Bodenfläche ausgleichen. Wir versichern Ihnen, Ihre Nachbarn und Mitmenschen im Siegerland, Sauerland oder Märkischen Kreis werden es Ihnen nachhaltig danken.

Fehler 4: Dampfbremsfolie unter dem Laminat vergessen

Obwohl Sie im ersten Stock wohnen und nicht der direkten Feuchtigkeit aus dem Erdreich ausgeliefert sind, wellt sich auf einmal Ihr frisch verlegtes Laminat. Eine Dampfbremsfolie haben Sie damals beim Verlegen Ihres Bodens für überflüssig befunden.

Unser Tipp: Mineralische Böden aus Estrich, Beton oder Asphalt werden mit Wasser hergestellt und können Feuchtigkeit abgeben. Und da ist es ganz egal, in welchem Stockwerk Sie wohnen. Die Dampfbremsfolie verhindert, dass die von unten eindringende Feuchtigkeit den Boden aufquellen lässt oder dieser sich verzieht. Checken Sie vorher also immer, auf welchem Grund Sie das Laminat verlegen werden.

Fehler 5: Laminat verlegen ohne Dehnungsfuge

Wenn sich der Laminatboden an manchen Stellen nach oben drückt, gibt es neben fehlender Akklimatisierung des Laminats und zu viel Feuchtigkeit eine weitere mögliche Ursache: Sie haben die Dehnungsfuge beim Laminat verlegen vergessen.

Unser Tipp: Die Dehnungsfuge ist wichtig, denn Laminatböden bestehen oft zu über 90 Prozent aus Holz beziehungsweise Holzwerkstoffen. Und Holz lebt: Je nach Temperatur kann es schwinden und quellen. Naturholz bis zu zehn Prozent und Laminat nach Herstellerangaben maximal 0,1 Prozent (je nach Richtung).

Klingt erst mal gar nicht nach viel, aber sicher ist sicher. Experten empfehlen deshalb einen Dehnungsabstand von zehn bis 15 Millimetern zur Wand einzuhalten. Dafür können Sie Abstandsklötze, -halter beziehungsweise Abstandskeile benutzen. Sie gewährleisten, dass das frisch verlegte Laminat immer ein bisschen Luft hat, um sich zu bewegen.

Fehler 6: Keine Gedanken über die Verlegerichtung vom Laminat machen

Der Laminatboden ist ordentlich verlegt, bislang haben sich keine Bretter nach oben gedrückt. Doch irgendetwas stört trotzdem das Gesamtbild. Dann sollten Sie sich nochmal genau die Verlegerichtung und das Verlegemuster anschauen.

In welche Richtung verlege ich Laminat?

Es gibt drei Möglichkeiten, Ihr Laminat auszurichten:

  1. Längsrichtung: Die Laminat-Paneele werden parallel zur langen Raumseite ausgerichtet.
  2. Querrichtung: Die Laminat-Paneele werden parallel zur kurzen Seite des Raumes ausgerichtet.
  3. Diagonal: Das Laminat wird schräg verlegt, also nicht im rechten Winkel zur Wand.

Was richtig oder falsch ist – darauf gibt es keine klare Antwort. Je nach Raum müssen Sie individuell entscheiden, wie die Laminat-Paneele verlaufen sollen. Es gibt jedoch ein paar Faustregeln, an denen Sie sich orientieren können, damit am Ende ein harmonisches Bild entsteht:

  • Richten Sie die Paneele parallel zum Fenster beziehungsweise zur primären Lichtquelle aus. So wirkt der Raum optisch größer und auch länger. Bei tiefstehender Sonne werfen die Fugen so außerdem keinen Schatten.
  • Einen Raum können Sie optisch strecken, wenn Sie das Laminat parallel zur langen Wand verlegen.
  • Einen schlauchartigen Raum können Sie genauso stauchen, indem Sie das Laminat parallel zur kurzen Wand verlegen.

Welches Verlegemuster bei Laminat?

Für ein harmonisches Bild wird meistens ein Versatz zwischen 30 und 50 Zentimetern empfohlen, je nach Länge Ihrer Laminat-Paneele. Sonst entsteht ein treppenförmiges Muster, das unruhig wirken kann.

Fehler 7: Zu wenig Laminat kaufen

Und am Ende müssen Sie doch nochmal in den Baumarkt, weil Sie zu wenig Laminat gekauft haben. Das nervt nicht nur, es kostet dazu auch noch Zeit.

Vermutlich haben Sie vorher die Grundfläche schon berechnet, um herauszufinden wie viel Laminat Sie benötigen. Doch nicht für jeden Raum geht die Rechnung gleich auf.

Unser Tipp: Die meisten Laminat-Hersteller empfehlen, fünf bis zehn Prozent Verschnitt auf die Grundfläche Ihres Zimmers drauf zu rechnen. Komplizierter wird es bei verwinkelten Räumen. Wenn Sie viele Heizungsrohre, Ecken und Nischen im Zimmer haben, sollten Sie deshalb bis zu 15 Prozent aufschlagen, um am Ende ausreichend Laminat verlegen zu können.

Gerade wenn Sie Laminat-Neulinge sind, lohnt es sich, ein paar extra Paneele in der Hinterhand zu haben, falls beim Sägen mal etwas schief geht.

Fazit

Das Verlegen von Laminat kann eine einfache und kostengünstige Möglichkeit sein, Ihrem Zuhause ein neues Aussehen zu verleihen. Indem Sie die häufigsten Anfängerfehler vermeiden, wie die richtige Akklimatisierung des Laminats, die Verwendung von Trittschalldämmung und Dampfbremsfolie sowie das Einhalten der Dehnungsfuge, können Sie sicherstellen, dass Ihr Laminatboden nicht nur gut aussieht, sondern auch langlebig ist.

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