Energie sparen steht für Sie als Sieger- und Sauerländer ganz oben auf Ihrer Agenda? Dann sind Sie hier genau richtig. Wir verraten Ihnen, wie Sie herausfinden, ob Ihr aktueller Stromverbrauch zu hoch ist, was es über den Anbieterwechsel zu wissen gibt und wie Sie letztlich ganz einfach im Haushalt Strom sparen könnt.

Unabhängig von Ihrem Stromanbieter können Sie im Haushalt nämlich einiges tun, um Energie zu sparen, egal ob für die Umwelt oder Ihren Geldbeutel. Hier sind 13 Tipps zum Strom sparen für Küche, Bad, Wohn- und Arbeitszimmer – mit Kostensparcheck.

Stromverbrauch checken: Was ist eigentlich normal?

Bevor Sie zum Stromsparfuchs werden, sollten Sie einen genauen Blick auf Ihren Energieverbrauch und Ihre Stromkosten werfen: Liegt Ihr Gesamtverbrauch im grünen Bereich oder außerhalb der Norm?

Durchschnittswerte für den jährlichen Stromverbrauch von einem 1- bis 4-Personen-Haushalt können Sie den Tabellen entnehmen.

Haushaltsgröße	Geringer Verbrauch	Mittlerer Verbrauch	Hoher Verbrauch
1-Personen-Haushalt	1.300 bis 2.000 kWh	2.000 bis 3.200 kWh	3.200 bis 4.100 kWh und mehr
2-Personen-Haushalt	2.000 bis 2.800 kWh	2.800 bis 3.500 kWh	3.500 bis 4.200 und mehr
3-Personen-Haushalt	2.500 bis 3.400 kWh	3.400 bis 4.200 kWh	4.200 bis 5.000 kWh und mehr
4-Personen-Haushalt	2.700 bis 3.700 kWh	3.700 bis 4.700 kWh	4.700 bis 5.800 kWh und mehr

Haushaltsgröße	Geringer Verbrauch	Mittlerer Verbrauch	Hoher Verbrauch
1-Personen-Haushalt	1.500 bis 2.300 kWh	2.300 bis 3.500 kWh	3.500 bis 5.000 kWh und mehr
2-Personen-Haushalt	2.400 bis 3.400 kWh	3.400 bis 4.500 kWh	4.500 bis 6.000 kWh und mehr
3-Personen-Haushalt	3.000 bis 4.000 kWh	4.000 bis 5.600 kWh	5.600 bis 7.000 kWh und mehr
4-Personen-Haushalt	3.500 bis 4.800 kWh	4.700 bis 6.400 kWh	6.400 bis 8.000 kWh und mehr

Haushaltsgröße	Geringer Verbrauch	Mittlerer Verbrauch	Hoher Verbrauch
1-Personen-Haushalt	800 bis 1.200 kWh	800 bis 1.200 kWh	1.600 bis 2.000 kWh und mehr
2-Personen-Haushalt	1.200 bis 1.800 kWh	1.800 bis 2.500 kWh	2.500 bis 3.000 kWh und mehr
3-Personen-Haushalt	1.500 bis 2.200 kWh	2.200 bis 3.000 kWh	3.000 bis 3.700 kWh und mehr
4-Personen-Haushalt	1.700 bis 2.500 kWh	2.500 bis 3.500 kWh	3.500 bis 4.100 kWh und mehr

Haushaltsgröße	Geringer Verbrauch	Mittlerer Verbrauch	Hoher Verbrauch
1-Personen-Haushalt	1.000 bis 1.600 kWh	1.600 bis 2.200 kWh	2.200 bis 2.800 kWh und mehr
2-Personen-Haushalt	1.800 bis 2.600 kWh	2.600 bis 3.500 kWh	3.500 bis 4.000 kWh und mehr
3-Personen-Haushalt	2.500 bis 3.500 kWh	3.500 bis 4.500 kWh	4.500 bis 5.500 kWh und mehr
4-Personen-Haushalt	2.500 bis 4.000 kWh	4.000 bis 5.000 kWh	5.000 bis 6.000 kWh und mehr

Stromfresser identifizieren: Welche Geräte ziehen am meisten Strom? 

Sie liegen mit Ihrem Verbrauch oberhalb der Norm? Dann haben Sie vielleicht viele Stromfresser im Haushalt. Es gibt eine einfache Formel, mit der Sie Ihre Betriebskosten für einzelne Geräte berechnen könnt:

Verbrauch in Kilowattstunden = (Wattzahl x Stunden Laufzeit)/1.000

Das Ergebnis multiplizieren Sie dann mit dem Preis pro Kilowattstunde Strom.

Haben Sie das einmal ausgerechnet, können Sie potenzielle Stromfresser leicht identifizieren. Dort finden Sie außerdem Angaben zu neun typischen Elektrogeräten von Fernseher bis Waschmaschine.

Ein Blick auf die letzte Stromrechnung verrät Ihnen nicht nur, wie viel Energie Sie im Vorjahr verbraucht haben, sondern auch, was Sie das kostet. Wenn Ihr Strompreis über dem derzeitigen Durchschnittspreis von rund 48 Cent liegt (Stand Januar 2023), lässt sich womöglich durch einen Tarifwechsel bereits Geld sparen.

Oder Sie schauen sich direkt nach einem neuen Energieversorger um, der günstiger und fairer ist. Dafür gibt es im Netz eine Reihe von Vergleichsportalen wie:

• Wechselpilot
• Energieverbraucherportal
• Check24

Tipp: Die grüne Ökostrom-Variante ist nicht zwangsläufig teurer. Achten Sie aber darauf, dass Ihr Ökostrom-Anbieter ein anerkanntes Ökostromsiegel wie “ok-Power” oder “Grüner Strom” trägt.

Ihre Stromkosten sind zu hoch? Dann probieren Sie mal, sie mit folgenden Stromspartipps zu senken. Wir haben auch ausgerechnet, wie viel Geld Sie durchschnittlich mit jedem einzelnen Tipp im Jahr sparen könnt.

1. Strom sparen zuhause: Wasserkocher optimal nutzen

Teewasser zubereiten oder die Wärmflasche befüllen: Ein Wasserkocher leistet gute Dienste im Haushalt. Dafür verbraucht er auch jede Menge Energie. Mit 2.000 Watt ist das Elektrogerät einer der größten Energiefresser. Je mehr Wasser Sie darin zum Kochen bringen, desto mehr Strom verbraucht der Küchenhelfer. Achten Sie also auf die optimale Füllmenge. Jeder Extraliter schadet der Umwelt und Ihrem Portemonnaie.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 30 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 14 Euro

2. Strom sparen im Haushalt: Beim Backen auf das Vorheizen verzichten

Die meisten Rezepte sehen vor, dass Sie den Backofen vorheizen. Das mag Pizza, Streuselkuchen und Co. zwar gut tun, Ihre Energiebilanz hingegen leidet darunter. Setzen Sie die Wärme effizient ein, indem Sie auf das Vorwärmen verzichten. In den meisten Fällen verlängern sich die Garzeiten nur um wenige Minuten.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 60 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 28 Euro

3. Elektrogeräte mit hohen Energieklassen sind Stromsparer 

Für neue Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine und auch den Fernseher gilt: Achten Sie bei der Anschaffung auf die höchste Energieeffizienzklasse. Bis Ende Februar 2021 war das noch A+++, seitdem gilt für folgende fünf Produktgruppen eine neue Energieeffizienzklassen-Einteilung von A bis G:

• Waschmaschinen/Waschtrockner
• Kühlgeräte
• Geschirrspüler
• Lichtquellen
• elektronische Displays wie zum Beispiel Fernseher

Allerdings ist die A-Kennzeichnung für zukünftige, noch energieeffizientere Geräte vorbehalten. Alle Geräte, die beim Start im Frühjahr 2021 bereits auf dem Markt waren, konnten also maximal ein B erreichen.

Das bedeutet allerdings nicht, dass es lohnenswert ist, alte Geräte wie einen Kühlschrank direkt durch neue zu ersetzen. Nur bei sehr alten oder ineffizienten Elektrogeräten ist ein Austausch sinnvoll.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 120 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 58 Euro

4. Kühlschrank und Ofen schnell schließen, um Stromverbrauch zu senken

Nicht selten passiert es, dass die Kühlschranktür beim morgendlichen Tischdecken für ein paar Minuten offen bleibt. Oder die Ofentür ständig auf und zu geht, weil Sie einen Blick auf die frisch gebackenen Kekse erhaschen wollen. Dabei entweicht jedes Mal Kälte beziehungsweise Wärme, was die Elektrogeräte unter hohem Energieaufwand kompensieren. Öffnen Sie den Backofen also nur, wenn es nötig ist und schließen Sie die Kühlschranktür nach jedem Gebrauch schnell wieder.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 23 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 11 Euro

5. Gefrierschrank regelmäßig abtauen und Stromkosten sparen

Einen leichten Reifansatz bildet fast jeder Kühl- oder Gefrierschrank mit der Zeit aus. Sobald Sie jedoch eine dicke Schicht erspähen, sollten Sie sich ans Abtauen machen. Die Vereisung verbraucht nicht nur kostbaren Platz in der Truhe, sondern auch jede Menge extra Strom.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 50 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 24 Euro

6. Strom sparen beim Kochen: Deckel benutzen 

Kochtöpfe und Pfannen haben nicht umsonst Deckel. Sie sorgen dafür, dass die Hitze dort bleibt, wo sie gebraucht wird. Verwenden Sie einen zu kleinen oder großen Aufsatz, entweicht die kostbare Wärme und mit ihr verschenken Sie viel Energie. Gleiches gilt übrigens für Herdplatten: Verwenden Sie zur Topfgröße passende Platten.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 60 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 28 Euro

7. Strom sparen beim Waschen: Auf die Vorwäsche verzichten 

Selten sind Verschmutzungen in Textilien so stark, dass eine Vorwäsche wirklich notwendig ist. In den meisten Fällen genügt die Hauptwäsche. Das spart nicht nur Zeit, sondern vor allem Strom.

Tipp: Sind Rückstände auf Handtüchern, Laken oder Shirts widerspenstig, probieren Sie es lieber mit etwas Essigessenz im Waschmittel.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 23 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich bei drei Waschgängen pro Woche sparen: circa 11 Euro

8. Bei 30 statt 60 Grad waschen und im Haushalt Strom sparen

Die meiste Energie verbrauchen Waschmaschinen beim Erhitzen des Wassers. Sie können Strom sparen, indem Sie die Temperatur der Waschgänge reduzieren. Bis auf hartnäckige Verschmutzungen werden Ihre Textilien auch bei 30 oder maximal 40 Grad sauber.

Tipp: Moderne Waschmaschinen haben Eco-Programme, die zwar länger laufen, aber weniger Ressourcen als herkömmliche Waschgänge verbrauchen.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 116 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 56 Euro

9. Waschmaschine voll beladen, um Stromverbrauch zu senken

Empfindliche Kleidungsstücke wie Blusen oder Hemden brauchen Platz in der Trommel. Bei allen anderen Textilien – Handtücher, Bettwäsche, Gardinen, Jeans und T-Shirts – können Sie die Maschine ganz voll machen. Damit reduzieren Sie die Anzahl der Waschgänge und sparen jede Menge Energie.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 60 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 28 Euro

10. Beim Trockner Strom sparen

Dank eines Trockners wird die klitschnasse Bettwäsche im Nu nicht nur trocken, sondern auch flauschig weich. Wer auf diesen Luxus verzichtet, kann der Umwelt und seinem Geldbeutel Gutes tun. Trocknen Sie Textilien lieber auf der Leine oder einem Wäscheständer. Ist das Gerät unverzichtbar, sollte es mindestens die Energieeffizienzklasse A beziehungsweise B aufweisen.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 200 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 96 Euro

Tipp: Wer keinen Platz für einen Wäschetrockner auf dem Boden hat, dafür aber hohe Decken, kann auch einen praktischen Deckentrockner für die nasse Wäsche verwenden.

11. Strom und Wasser sparen mit Sparduschkopf und Durchlaufbegrenzer

Wird Ihr Wasser mit Strom erhitzt, sollten Sie Ihren Verbrauch im Auge behalten. Besonders im Bad gibt es Sparpotenzial: Spezielle Sparduschköpfe und Durchlaufbegrenzer für Wasserhähne sind ein effektives Mittel, um den Wasserverbrauch zu senken. Sie bekommen die Hilfsmittel in jedem gut sortierten Baumarkt.

• Einsparpotenzial in einem 2-Personen-Haushalt pro Jahr: circa 883 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 420 Euro

12. Standby zieht Strom: Ruhemodus meiden

Wenn das kleine rote Lämpchen an Fernseher, Kaffeemaschine oder Drucker leuchtet, ist das Gerät in der Regel auf Standby. Das mag praktisch sein, verbraucht aber sinnlos Energie. Wer auf die Funktion verzichtet und seine Elektrogeräte nach dem Gebrauch ausschaltet, kann mehr als hundert Euro pro Jahr sparen.

• Einsparpotenzial pro Jahr: circa 383 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie jährlich sparen: circa 135 Euro

13. Strom sparen: Licht ausschalten oder LED-Lampen nutzen

Nach wie vor findet die “alte” Glühbirne in vielen Haushalten Verwendung. Die Nostalgie in allen Ehren, aber smart beleuchten sieht anders aus. Dann lieber Licht ausschalten oder energieeffiziente LED-Lampen nutzen. Sie sind zwar teurer in der Anschaffung, dafür halten sie deutlich länger und verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom als die herkömmliche Glühbirne. Bei der Energiesparlampe sind es immerhin noch 30 Prozent Ersparnis. Eine Glühbirne hält bis zu 1.000 Betriebsstunden, ein LED-Leuchtmittel um die 15.000.

• Einsparpotenzial pro 60-Watt-LED-Leuchtmittel: circa 40 Kilowattstunden
• So viel Geld können Sie je Glühlampe sparen: circa 19 Euro

Fazit Strom sparen: Um wie viel kann ich die jährlichen Stromkosten senken?

Strom sparen ist nicht nur sinnvoll, sondern auch einfach – vorausgesetzt, man kennt die richtigen Tricks. Wenn Sie unsere Stromspartipps beachten, können Sie Ihre Energiekosten unterm Strich um rund 600 Euro pro Jahr senken.

Daneben kann ein Anbieterwechsel nicht schaden, um das Beste aus Ihrem Stromtarif rauszuholen.

FAQs Strom sparen

Verbraucht ein Wasserkocher Strom, wenn er aus ist?

Wasserkocher gehören nicht zu den Elektrogeräten, die ausgeschaltet viel Strom verschwenden – im Gegensatz zu Fernseher, Drucker oder Ladegeräten. Der Stromverbrauch von Wasserkochern im Standby-Modus ist in der Regel minimal. Finanziell macht das in etwa 1,20 Euro pro Jahr aus. Wenn Sie es genau wissen wollen, schalten Sie einmal ein Strommessgerät dazwischen. 

Wie hoch sind die Energiekosten für eine Wärmflasche?

Eine handelsübliche Wärmflasche fasst rund einen Liter Wasser. Um diese Menge zu erwärmen, verbraucht Ihr Wasserkocher im Schnitt 0,12 Kilowattstunden (kWh). Bei einem Strompreis von derzeit etwa 48 Cent/kWh (Stand Januar 2023) entspricht das rund 6 Cent für eine Wärmflasche. 

Warum ist Strom sparen gut für die Umwelt?

Bei der Stromerzeugung werden je nach Art der Gewinnung umwelt- und gesundheitsschädliche Abfälle frei. So wird mit jeder Kilowattstunde Strom, die aus fossilen Trägern gewonnen wird, CO2 ausgestoßen. Stromsparen kann also dazu beitragen, Emissionen zu verringern und die Umwelt zu schonen. 

Wann sollte man Wäsche waschen, um Strom zu sparen?

Grundsätzlich spielt der Zeitpunkt eines Waschgangs keine Rolle für die Energiekosten. Ausnahme: Wer einen Nachtspeicherofen hat, der kann nachts zwischen 22 und 6 Uhr günstiger waschen als tagsüber. Wichtiger ist aber die Wahl des Programms und der Temperatur, um Strom zu sparen. 30 bis 40 Grad Celsius genügen in der Regel. 

Welche Lampen sparen Strom?

LED- oder Energiesparlampen sind deutlich energieeffizienter als herkömmliche Glühbirnen. Damit lassen sich rund 80 Prozent des Stromverbrauchs einsparen. 

Wie viel Strom spart man mit einer Solaranlage?

Die Gestehungskosten (Kosten für die Erzeugung) von Solarstrom liegen laut einer Studie des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme zwischen 6 und 11 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem aktuellen Strompreis von rund 48 Cent (Januar 2023) könnt ihr somit 42 bis 37 Cent pro Kilowattstunde Strom einsparen.

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