Neue Küche kaufen

Neue Küche kaufen
Frau steht in Küche und überlegt
© iStock/ kzenon

Neue Küche kaufen: So sparen Sie tausende Euro beim Küchenkauf

Der Kauf einer neuen Einbauküche kann im Siegerland, Sauerland oder Märkischen Kreis ziemlich anstrengend sein. Der Küchenmarkt ist total unübersichtlich, die Preise hoch. So durchschauen Sie die Tricks der Küchenstudios und sparen einige Tausend Euro beim Küchenkauf.

Küchenverkäufer in Siegen, Lüdenscheid und Arnsberg arbeiten mit einer Menge Tricks, um beim Küchenverkauf großen Profit zu machen. Lesen Sie hier, welche Tricks das sind und wie Sie beim Küchenkauf Tausende Euro sparen können.

Warum das Küchenkaufen so schwierig ist

Eine Küche zu kaufen und dabei nicht zu viel zu bezahlen, das ist deutlich schwieriger als bei anderen Dingen, die man so konsumiert. Der Küchenmarkt ist einer der intransparentesten Märkte, mit denen Verbraucher konfrontiert sind.

Normalerweise hängen an Dingen, die man im alltäglichen Leben kaufen kann, Preisschilder. Nicht so beim Küchenkauf (von Ikea mal abgesehen). Was ein 60 Zentimeter breiter Küchenschrank mit drei Schubladen mit lackierter Front kostet? Wie viel für die extra dünne Arbeitsplatte aus Echtholz im Gegensatz zu einer Granitplatte normaler Stärke fällig wird? Und wie viel man für den eingebauten Kühlschrank berappen muss? Das alles ist Geheimsache.

Beim Küchenkauf gibt es keine Preisliste

Beim Küchenkauf sagt man dem „Berater“ (der vielmehr ein Verkäufer ist), was man alles haben will. Er plant die Küche an seinem Rechner und am Ende spuckt der Computer einen Gesamtpreis aus – der fast immer deutlich höher liegt als erhofft. Wie er sich zusammensetzt, das bleibt das Geheimnis des Möbelhauses oder Küchenstudios.

Laut dem Brancheninsider Heinz G. Günther, Autor des Buches „Clever Küchen kaufen“, hängt der Preis, den der Computer ausrechnet, sogar davon ab, wie der Verkäufer den Kaufinteressenten einschätzt. Laut Günther gibt es drei verschiedene Preise, die unterschiedlich große Gewinnmargen beinhalten.

Aber es kommt noch besser. Den häufig geschockten Kunden – die Werbeanzeigen für Küchen versprechen schließlich ständig Riesenrabatte und Traumküchen für niedrige vierstellige Beträge – erklärt der Verkäufer, er könne da noch was machen. „Nur heute“ gebe es 1.000 Euro Rabatt. Wenn das dem Kunden immer noch nicht langt, dann läuft der Verkäufer zu seinem Chef. Und kommt dann nach einer halben Stunde mit einem weiteren Rabatt um die Ecke.

Viele Küchenkäufer haben nun das Gefühl, ein Schnäppchen gemacht zu haben und unterschreiben den Kaufvertrag mit einer deutlich höheren Summe, als sie eigentlich für ihre neue Küche ausgeben wollten. Schließlich sitzen sie schon seit Stunden im Möbelhaus.

Küchenpreise vergleichen wird unmöglich gemacht

Und wenn Sie sich doch noch nicht zur Unterschrift entschließen können – es geht ja nicht selten um die Summe eines Kleinwagens – und noch anderswo ein zweites oder drittes Angebot einholen wollen, dann wird Ihnen das fast unmöglich gemacht.

Den genauen Plan der Küche samt Schrank- und Geräteliste rückt nämlich kaum ein Küchenanbieter heraus. Und ohne den können die Kunden die Preise von Küchen so gut wie gar nicht vergleichen.

Auch welche Details man an der Küche ändern könnte, damit der Preis sinkt – das bleibt das Geheimnis des Möbelhauses.

Die Tricks der Küchenverkäufer

Küchenverkäufer arbeiten mit einer Reihe von Tricks, um die Kunden von einem Kauf zu überzeugen und um zu verhindern, dass sie sich noch anderswo ein Angebot für ihre Traumküche einholen.

  • Im Internet oder in Prospekten werden Lockangebote gemacht. Da werden Küchen beworben, die vor der Preissenkung angeblich zwei- bis dreimal so viel gekostet haben. Vor Ort stellt man dann fest: Will man nur einen Schrank etwas schmaler haben, damit die Küche in die Wohnung passt, gilt das Angebot schon nicht mehr. Oder die Preise wurden kurz vor dem Sonderangebotsbeginn erhöht, um dann im Angebotszeitraum denselben Preis wie vorher zu haben.
  • Zeitdruck wird aufgebaut mit Aussagen wie: „Dieser Rabatt gilt nur heute!“ „Nächste Woche kommt der neue Katalog raus, dann ändern sich die Preise.“
  • Viele Möbelhäuser verschleiern den Hersteller der Küchen durch Hausmarken. Oder sie geben den Modellen eigene Namen. In einem Geschäft heißt die Küche dann zum Beispiel Paris, in nächsten Felicitas und im dritten Vida. Auch das erschwert den Vergleich. Eigentlich gibt es gar nicht so viele Küchenproduzenten und wer genau hinschaut, stößt immer wieder auf die gleichen Küchen.
  • Am Ende von Preisverhandlungen bietet Ihnen der Verkäufer häufig die gleiche Küche von einem anderen Hersteller oder einer anderen Linie zu einem günstigeren Preis an. Sie freuen sich vielleicht über die Ersparnis – bekommen aber eine qualitativ schlechtere Küche statt eines Rabatts.
  • Fragen nach Preisen werden mit Begriffen wie „Blockrabatt“ oder „Verrechnung durch das Programm“ abgetan.
  • Liefer- und Montagekosten bleiben unerwähnt.

7 Tipps und Tricks, um beim Kauf einer Küche Geld zu sparen

Wer seine neue Küche zu einem guten Preis kaufen will, muss die Preise für ein und dieselbe Küche in unterschiedlichen Küchenstudios vergleichen können. Das geht nur, wenn Sie genau wissen, welche Elektrogeräte und welche Küchenelemente (Oberschränke, Unterschränke, Regale, Arbeitsplatte…) in Ihrer Wunschküche verplant sind.

Diese Informationen rücken zahlreiche Küchengeschäfte aber nicht raus. Sie machen Ihnen den Preisvergleich damit sehr schwer bis unmöglich. Mit folgenden Tipps und Tricks kommen Sie aber doch an eine solche Liste, mit der Sie die Preise für Ihre Traumküche vergleichen können.

1. Gehen Sie gut vorbereitet ins Küchenstudio

Zum Küchenkauf sollten Sie nicht völlig unvorbereitet ins Küchenfachgeschäft gehen. Sonst sind Sie ein leichtes Opfer für die Küchenverkäufer und zahlen mit Sicherheit mehr als nötig.

Wenn Sie bereits wissen, von welchem Hersteller Ihre Küche sein soll, dann besorgen Sie sich einen Küchenkatalog dieses Herstellers und schreiben Sie sich vor dem Gang ins Küchenstudio schon mal auf, was Sie haben wollen. Zudem sollten Sie sich vorher im Internet darüber informieren, welche Küchengeräte Sie wollen und brauchen. Recherchieren Sie auch, was diese online kosten.

2. Machen Sie sich während des Beratungsgesprächs Notizen

Schreiben Sie detailliert mit, mit welchen Schrankgrößen der Küchenberater Ihre Küche plant und schreiben Sie sich unbedingt die genauen Typenbezeichnungen der Elektrogeräte auf. Wenn das Küchenstudio nämlich seinen Plan samt Schrank- und Geräteliste nicht herausrückt, können Sie nur so die Preise vergleichen. Fragen Sie, nachdem Ihnen der Endpreis genannt wurde, was die Küche ohne Elektrogeräte kosten würde.

3. Planen Sie Ihre Einbauküche selbst online

Es gibt zahlreiche Online-Küchenplaner, zum Beispiel von den Herstellern Nolte und Nobilia oder von Küchenatlas, einem von Herstellern unabhängigem Portal. Am Ende der Online-Planung haben Sie eine schöne Liste mit allen Schränken und Regalen. Diese Liste ergänzen Sie um die Geräte, die Sie gerne haben wollen und senden sie per Mail an Küchenhändler in Ihrer Umgebung und bitten sie, Ihnen ein Preisangebot für die Küche zu machen.

Sie müssen damit rechnen, dass Ihnen viele Händler nicht antworten oder darauf verweisen werden, dass sie grundsätzlich keine Angebote per E-Mail verschicken und Sie doch bitte vorbeikommen sollen. Mit etwas Glück wird es aber ein paar Händler geben, die sich die Chance nicht entgehen lassen werden, ohne viel Mühe eine Küche zu verkaufen. So sparen Sie sich die langwierigen Besuche in verschiedenen Küchenstudios und können dennoch bequem Preise vergleichen und das günstigste Küchenstudio auswählen.

4. Schließen Sie eine Finanzierung für Ihre Küche ab

Wenn Sie eine Finanzierung für Ihre Küche dort abschließen, wo Sie sie kaufen, dann haben Sie ein 14-tägiges gesetzliche Widerrufsrecht. Ist der Kauf unter Dach und Fach, dann haben Sie den Küchenplan und die Stückliste. Diese können Sie nutzen, um für die gleiche Küche anderswo einen Preis genannt zu bekommen. Ist der günstiger, können Sie innerhalb von zwei Wochen vom Kauf der Küche zurücktreten.

Ohne Finanzierung gibt es für Kaufverträge für Küchen kein Rücktrittsrecht. Das heißt, wenn Sie einmal den Kaufvertrag unterschrieben haben, dann können Sie das nicht wieder rückgängig machen.

5. Bevorzugen Sie kleinere Küchenstudios

Kleinere Küchenstudios bieten oft die bessere Beratung und geben eher mal die Schrank- und Geräteliste heraus. Sie werben weniger mit Rabatten, haben am Ende aber häufig ähnliche Preise wie die großen Möbelhäuser, bei deren Riesenrabatten es sich häufig um Scheinrabatte handelt.

6. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen

Verkäufer versuchen immer, Sie möglichst schnell zur Unterschrift zu bringen. Deshalb sind Rabatte angeblich „nur heute“ gültig, ändern sich die Preise wegen eines neuen Katalogs angeblich nächste Woche und so weiter. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Den rabattierten Preis für Ihre Küche erhalten Sie ganz sicher auch noch in zwei Wochen oder zwei Monaten. Der ursprünglich genannte Preis ist fast immer ein künstlich hochgesetzter Scheinpreis.

7. Verzichten Sie auf Anpassungen fertiger Elemente

Immer dann, wenn Küchenschränke mit Standardmaßen gekürzt und verändert werden müssen, wird es gleich sehr viel teurer. Wenn man beispielsweise an der Wand ein seitlich begrenztes, offenes Regal plant und der Küchenberater dafür den Korpus eines Oberschrankes auf die Liste setzt, der in der Tiefe gekürzt werden muss, dann wird das hunderte Euro mehr kosten, als wenn man ganz normale Regalbretter verbaut.

Küche kaufen: Tausende Euro zu sparen ist möglich

Wer diese Tipps und Tricks beherzigt, wird feststellen, dass er seine Wunschküche am Ende oft um einige Tausend Euro billiger bekommt als den Endpreis, der ihm im ersten Möbelhaus genannt wurde. Die Autorin dieses Textes beispielsweise hat für ihr Ferienhaus eine Küche gesucht. Diese sollte ursprünglich 14.000 Euro kosten. Am Ende hat sie nur rund 7.000 Euro bezahlt.

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