Windkraftanlagen

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Windkraftanlagen

Photovoltaik und Windkraft: Eine ideale Kombi?

Die Lösung liegt auf der Hand: Bei gutem Wetter produziert die Photovoltaikanlage Sonnenstrom und wenn der Wind über das Sauerland und Siegerland pfeift, wird Windstrom produziert und über den Wechselrichter in den ohnehin vorhandenen Stromspeicher der Photovoltaikanlage eingespeist. An sich eine gute Idee, doch wenn Sie der Gedanke antreibt, dass diese Kombi die Energiekosten senkt, werden Sie die folgenden Ausführungen nicht erfreuen. Sie können an dieser Stelle aufhören zu lesen und weiterklicken. Wenn Ihnen die Wirtschaftlichkeit jedoch egal ist oder Sie einfach nur Freude an der Technik oder Interesse am Thema haben, laden wir Sie gerne ein, unsere Rechercheergebnisse zu studieren.

Zunächst stellen sich für Interessenten der Windenergie im privaten Haushalt verschiedene Fragen: Lohnt sich das? Wie hoch ist die Investitionssumme, um eine nennenswerte Stromproduktion zu erreichen? Ist das wirtschaftlich? Wie groß ist der ökologische Beitrag? – Nun, die Antworten auf diese Fragen sind zumeist ernüchternd:

Welche Arten der Windkraftanlagen gibt es?

Die Fachwelt trifft verschiedene Unterscheidungen hinsichtlich der Größe der Anlagen: So differenziert man teilweise zwischen Hobby- und Mini-Anlagen, andere nennen Mikro-, Mini- und Kleinwindanlagen. Die verschiedenen Kategorien beschreiben die unterschiedlichen Nennleistungen der Anlagen – obwohl diese im Vergleich zu Photovoltaikanlagen ziemlich uAspekteninteressant sind.  Bedeutender sind die so genannten Stromgestehungsleistungen und -kosten. Sie besagen, wie viel Cent pro Kilowattstunde erzeugten Stroms investiert werden müssen.

Wirtschaftliche und ökologische Aspekte

Eine Windkraftanlage mit 5 KW Nennleistung wird im Jahr – und wir leben in Südwestfalen ja nicht an der Küste – wohl zwischen 2.500 und 5.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Dies ist dann natürlich in erster Linie vom Wind, also von der Lage, der Höhe der Anlage usw. abhängig. Die Kosten kann man grob mit 4.000 – 5.000 Euro pro Kilowattstunde Nennleistung veranschlagen, zuzüglich Erdarbeiten, Fundament etc. Die ökonomische Überlegung ist schnell zu Ende gerechnet und zeigt uns: Eine solche Anlage lässt sich nicht wirtschaftlich betreiben! Hinzu kommt: Keine staatlichen Zuschüsse verfügbar! Und wie ist der ökologische Beitrag? Leider fällt auch dieser ernüchternd aus: Aufgrund der verhältnismäßig geringen Stromausbeute sind die CO²-Belastungen aus der Anlagenproduktion wahrscheinlich größer als die Entlastung durch den Betrieb der Anlage.

Ein Blick auf die aktuelle Marktsituation

Ein weiterer Grund für unsere Skepsis ist der kleine, ineffiziente, junge und heterogene Markt. Da sich die Investition kaum lohnt, der Markt sehr klein ist und nur wenige Bürger in die Realisierung gehen, gibt es nur wenige Anbieter. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Qualität offensichtlich gewaltig, so dass bei einem potenziellen Kauf u.a. auf Erfahrungen, Referenzprojekte, Testberichte und Prüfzertifikate Wert gelegt werden sollte. Ferner sind die Anlagen hinsichtlich ihrer Lebensdauer auf keinen Fall mit Photovoltaikmodulen vergleichbar, bei denen es 20- oder auch 25-jährige Garantien gibt. Aufgrund der ständigen mechanischen Belastung der Bauteile ist von einem hohen Verschleiß und einer deutlich kürzeren Lebensdauer auszugehen.

Zu bedenken bleiben weitere Aspekte in der Umsetzung: Auf-Dach-Anlagen sind völlig nutzlos, ein zehn bis 15 Meter hoher Mast ist schon erforderlich und teilweise genehmigungspflichtig. Außerdem bleiben störende Geräuschbelästigungen für Sie und Ihre Nachbarn beim Grillen wohl nicht aus ….

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