Lebensdauer Photovoltaik

Lebensdauer Photovoltaik
© Getty Images/ ISTOCKPHOTO/ Eloi_Omella

Lebensdauer Photovoltaik: Wie lange hält eine PV-Anlage?

Die Lebensdauer der Photovoltaikanlage spielt eine wichtige Rolle für Ihre Budgetplanung. Wir sagen Ihnen, wie lange die einzelnen Komponenten der PV-Anlage haltbar sind, welche Garantien Hersteller geben und welche Wartungsarbeiten Sie einplanen müssen.

Wenn Sie sich für Solarstrom entscheiden, spielt die Lebensdauer der Photovoltaikanlage eine wichtige Rolle für Ihre Kalkulation. Erfahren Sie hier alles, was Sie über die Haltbarkeit wissen sollten.

Wovon hängt die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage ab?

Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage hängt vor allem davon ab, wie lange die einzelnen Komponenten der PV-Anlage funktionieren. Voraussetzung für eine lange Haltbarkeit sind generell eine fachgerechte Planung und die regelmäßige Wartung der Anlage. Ebenso die Qualität der einzelnen Komponenten. Die wichtigsten Bestandteile sind dabei die Module der Wechselrichter und der Batteriespeicher. Hier sollten Sie in keinem Fall sparen.

Im Überblick haben folgende Komponenten und Faktoren Einfluss auf die Lebensdauer von Photovoltaikanlagen:

  • Solarzellen
  • Wechselrichter
  • Batteriespeicher
  • Montageteile
  • Fachgerechte Planung der PV-Anlage
  • Regelmäßige Wartung und Pflege der einzelnen Komponenten

Wie lange halten Photovoltaikanlagen?

Die Photovoltaik-Lebensdauer liegt mittlerweile bei rund 20 bis 40 Jahren. Mit folgender Haltbarkeit der einzelnen Bestandteile der Anlage können Sie rechnen:

  • Solarzellen: Die Solarmodule halten rund 20 bis 30 Jahre.
  • Wechselrichter: Der Wechselrichter hält nur circa zehn bis 15 Jahre. Sie sollten also einen Austausch dieses Bauteils bei der Kostenplanung für die Anlage berücksichtigen.
  • Stromspeicher: Die Lebensdauer des Photovoltaik-Speichers wird in Ladezyklen gemessen. Generell gilt, dass Lithium-Ionen-Batterien mehr als zehn Jahre beziehungsweise rund 7.000 Ladezyklen halten, Blei-Batterien erreichen etwa halb so viele Ladezyklen und kommen auf rund sieben bis zehn Jahre Lebensdauer. Wichtig für die Haltbarkeit des Batteriespeichers ist die Umgebungstemperatur. Für eine optimale Leistung und Lebenszeit der Lithium-Ionen-Akkus sollte sie weder unter 0 Grad Celsius noch weit über 20 Grad Celsius liegen. Die ideale Raumtemperatur für den reibungslosen Betrieb sollte im Datenblatt des Geräts stehen. 
  • Montageteile: Das Montagegestell sollte etwa 30 Jahre oder länger halten.

Wichtig zu wissen: Einzelne Komponenten halten durchaus sehr lange, allerdings lässt die Leistungsfähigkeit mit den Jahren nach. Daher kann ein Austausch einzelner Bauteile je nach Ausprägung des Leistungsverlusts auch dann sinnvoll sein, wenn sie noch funktionieren und das eigentliche Ende der Lebensdauer der Photovoltaikanlage noch nicht erreicht ist.

Lebensdauer der Photovoltaikanlage: Welche Garantien geben Hersteller?

Für Solarstromanlagen gilt in Sachen Lebensdauer nach Angaben der Verbraucherzentralen eine gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei bis fünf Jahren. Die Verbraucherschützer empfehlen, vor Ablauf der Zwei-Jahres-Frist zu prüfen, ob die Anlage ihre volle Leistungsfähigkeit hat, frei von Mängeln installiert wurde und die versprochene Leistung bringt.

Für die Solarmodule geben Hersteller teils auch zehn bis 20 Jahre Garantie. Für Wechselrichter sind fünf bis zehn Jahre üblich. Gleiches gilt in der Regel für die Montageteile.

Sollte ein Garantiefall eintreten, ist es für Sie wesentlich einfacher, Ihre Ansprüche bei einem Hersteller durchzusetzen, der in Deutschland mit einer Niederlassung vertreten ist. Das sollten Sie bei der Entscheidung für einen bestimmten Anbieter beachten.

Wie oft muss eine Photovoltaikanlage gewartet werden?

Für private PV-Anlagenbesitzer in Südwestfalen gibt es grundsätzlich keine gesetzliche Wartungspflicht. Die regelmäßige Wartung durch einen Fachbetrieb kann aber helfen, die Lebensdauer der PV-Anlage zu verlängern. Viele qualifizierte Unternehmen bieten daher Wartungsverträge für die Inspektion in einem vorher vereinbarten Rhythmus an. 

Die DIN VDE 0105-100 für den Betrieb elektrischer Anlagen empfiehlt eine regelmäßige Wartung von Photovoltaikanlagen in einem Abstand von vier Jahren. Gemäß der Vorgaben des VDE für Elektroinstallationen sollten Sie Ihre Photovoltaikanlage alle zwei Jahre warten lassen. Der ideale Wartungsintervall hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den Anforderungen der Versicherung, den Standortbedingungen und dem Neigungswinkel

Generell gilt: Je mehr Schmutz und Staub die Anlage ausgesetzt ist, zum Beispiel durch Bäume, Baustellen oder Bauernhöfe in der Nähe, desto häufiger sollten Sie eine Wartung einplanen. PV-Anlagen mit einem Winkel über 20 Grad haben häufig einen guten Selbstreinigungseffekt, hier können Sie üblicherweise längere Wartungsintervalle wählen.

Woran erkenne ich, dass ich die Photovoltaikanlage warten muss?

Ab März beginnt die PV-Hochsaison. Bis September lassen sich mit der Anlage rund 80 Prozent des Jahresertrags erzielen. Eigentümer sollten ihre PV-Anlage deshalb jedes Frühjahr checken und neu entscheiden, ob eine Reinigung oder Wartung ansteht. 

Größere Mängel, wie defekte Solarmodule oder starke Verunreinigungen durch Laub, Vogeldreck und Silvesterraketen, sind meist schon auf den ersten Blick zu sehen. 

Um nicht offensichtliche Schäden zu erkennen, haben die meisten modernen PV-Anlagen ein integriertes Überwachungssystem. Stimmen die aktuellen Werte nicht mit den Soll-Werten überein, ist das ein Hinweis auf einen gestörten Betrieb. Lokale Vergleichswerte können Sie leicht im Internet recherchieren oder Sie ziehen die Werte aus dem Vorjahr heran. Das Monitoring-System zeigt in der Regel auch an, wenn der Batteriespeicher nicht einwandfrei funktioniert. 

Bei Solarthermieanlagen werfen Sie einen Blick auf den Wärmemengenzähler und vergleichen Sie die Live-Werte mit den Vorjahreswerten. Weitere Indizien, dass Ihre Anlage in Schuss ist: Die Leitung, welche aus dem Solarkollektor verläuft, fühlt sich wärmer als die, die wieder hineinführt. Von der Pumpe ist ein leises Surren zu hören. Moderne Pumpen zeigen Auffälligkeiten im Betrieb im Normalfall direkt an. 

In jedem Fall ist ein integriertes Monitoring-System sinnvoll, das Störungen beim Betrieb rechtzeitig anzeigt. So wissen Sie schnell, ob Sie einen Fachmann um Rat fragen sollten, wenn die Anlage einmal nicht rund läuft.

Was gehört zur Wartung einer PV-Anlage?

Bei einer PV-Wartung wird in der Regel die gesamte Anlage untersucht. Die Inspektion umfasst bei Photovoltaikanlagen die Module, elektrische Anschlüsse, Verkabelungen, Verglasungen und den Wechselrichter. 

Defekte Stellen, auch Hotspots genannt, können über sogenannte Thermografieaufnahmen sichtbar gemacht werden. In manchen Fällen kommen auch Drohnen zum Einsatz, um Fotos von oben zu schießen und Fehler zu erkennen, ohne das Dach besteigen zu müssen. 

Was kostet die Wartung einer Photovoltaikanlage?

Die Kosten für die reine Wartung einer Photovoltaikanlage (ohne Reinigung) liegen bei einem Einfamilienhaus durchschnittlich zwischen 150 und 250 Euro. 

Für Wartung, Reinigung und Photovoltaik-Versicherung sollten Sie jährlich rund 1,5 Prozent der Anschaffungskosten einplanen. Tipp: Legen Sie sich einen Teil der Einspeisevergütung als Rücklage für die Wartungskosten an.

Gut zu wissen: Für den Bau Ihrer Photovoltaikanlage gibt es einige Kreditmöglichkeiten. Lesen Sie mehr darüber in unserem Artikel zu Solarkrediten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Fördermittel für die PV-Anlage einzustreichen.

Regionale Fördertöpfe

Verpassen Sie keine Fördermöglichkeit! Hier finden Sie alle wichtigen Links zu den uns bekannten regionalen Fördertöpfen für das Sieger-, Sauerland und den Märkischen Kreis.

Das könnte Sie auch interessieren:

PV-Basics: So geht’s!

PV-Module

Carina Langer

13. Juli 2023