

Um nachhaltig im Siegerland, Sauerland oder Märkischen Kreis zu leben, müssen Sie nicht unbedingt verzichten. Diese 20 Alltagsdinge können Sie ganz einfach durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen.
Jeder und jede Einzelne in Siegen, Winterberg oder Meinerzhagen kann etwas für den Klima- und Umweltschutz tun. Was wie eine abgedroschene Phrase klingt, ist tatsächlich wahr. Mehr als das: Wir alle sollten mehr tun. Darauf können sich sogar die allermeisten Deutschen einigen: Laut einer repräsentativen Umfrage des Bundesumweltamtes von 2018 finden 81 Prozent der Befragten, dass die Bürgerinnen und Bürger hierzulande nicht genug oder eher nicht genug für den Umwelt- und Klimaschutz tun. In wohl kaum einem anderen Bereich ist die Einsicht und Übereinkunft darüber, dass etwas schiefläuft, so groß.
So viel zur Theorie. In der Praxis schreiten trotzdem nur wenige zur Tat. Der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier, das sich mit Veränderungen schwertut. Was viele nicht wissen: Umweltschutz bedeutet nicht zwangsläufig eine einschneidende Lebensveränderung. Schon mit wenigen Maßnahmen können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern.
Ein guter Anfang ist, den eigenen Verbrauch zu hinterfragen und Dinge, die besonders umweltschädlich sind, nicht mehr zu kaufen. Das heißt nicht, dass Sie auf bestimmte Gewohnheiten komplett verzichten müssen. Stattdessen können diese Verbrauchsgegenstände ganz leicht durch umweltfreundliche Optionen ersetzt werden. Wir präsentieren Ihnen folgend 20 Alltagsgegenstände, die Sie nie wieder kaufen müssen – inklusive ihrer nachhaltigen Alternativen.
1. Deodorant
Auf handelsübliches Deo können Sie leicht verzichten. Keine Sorge, Sie werden Ihr Umfeld deswegen noch lange nicht mit Ihrem Körpergeruch belästigen. Stattdessen können Sie den Deo-Roller immer und immer wieder mit selbst gemachtem Deo auffüllen. Zur Auswahl haben Sie unzählige DIY-Rezepte aus natürlichen Hausmitteln. Eines der einfachsten geht so: 100 ml Wasser im Kochtopf bis kurz vor dem Sieden erhitzen. Dann verrühren Sie zwei Teelöffel Speisestärke, bis alles gleichmäßig aufgelöst ist. Wenn das Gel ein wenig abgekühlt ist, geben Sie etwa zwei Teelöffel Natron hinein und rühren, bis auch das aufgelöst ist. Zum Abschluss fügen Sie einige Tropfen ätherischen Öls hinzu und füllen die Flüssigkeit in den Deo-Roller.
2. Lippenbalsam
Auch wenn Sie sich vom Lippenpflegestift aus der Drogerie verabschieden, stehen Ihnen mit selbst gemachtem Lippenbalsam keine spröden Lippen bevor. Ganz im Gegenteil: Gewöhnliche Lippenpflegeprodukte lösen in manchen Fällen sogar eine gewisse Abhängigkeit aus, sodass Sie Ihre Lippen immer häufiger mit dem Zeug einschmieren müssen, damit sie nicht austrocknen. Wenn Sie stattdessen auf ein natürliches Gemisch aus Honig, Bienenwachs, Jojobaöl und Kakaobutter setzen, werden Ihnen die Umwelt und Ihre Lippen danken.
3. Peeling
Über feinstes Mikroplastik, das auf unterschiedlichen Wegen in die Natur gelangt, wird schon seit Jahren gestritten. Halt, das stimmt nicht ganz! Eigentlich sind sich nämlich alle einig, dass das nicht geht. Und doch steht es noch aus, ob Mikroplastik zumindest in Kosmetikprodukten verboten wird. Sie können schon jetzt mehr tun. Die Kügelchen in vielen Körperpeelings bestehen nämlich häufig aus Kunststoff. Für ein natürliches Peeling ohne Plastik vermischen Sie Kaffeepulver frisch oder – noch umweltfreundlicher – verbraucht, warme Sheabutter und Zucker im gewünschten Verhältnis miteinander. Für eine flüssigere Konsistenz können Sie auch etwas Mandel-, Oliven- oder Kokosöl hinzugeben.
4. Abschminkpads
Wattepads gehören zur Standardausstattung jedes Badezimmers. Vor allem Menschen, die häufig Schminke tragen, können nicht ohne. Oder doch? Schließlich werden die Baumwollfasern nur ein Mal verwendet, ehe sie entsorgt werden – das ist nicht besonders effizient. Wiederverwendbare Abschminkpads aus Bambus und Baumwolle sind hingegen nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch angenehmer im Gefühl. Darüber hinaus können Abschminkpads einfach und schnell aus alten Tüchern auch selbst gebastelt werden. Schmutzige Pads können nach der Verwendung ganz einfach mit der restlichen Wäsche in die Waschmaschine wandern.
5. Einwegrasierer
Einwegrasierer sind Quatsch. Nicht nur aus der Sicht des Umweltschutzes. Diese kleinen Dinger aus Plastik sind unhandlich und rasieren schlecht. Hoffentlich haben Sie also bereits einen Rasierer, der etwas länger hält. Doch auch die meisten dieser Modelle bestehen aus Plastik und lassen sich schlecht recyceln. Unser Tipp: Besorgen Sie sich einen hochwertigen Rasierhobel. Natürlich müssen Sie dafür ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen. Dafür hält er ewig und Sie müssen ab und zu nur die Rasierklinge wechseln. Sie werden auf längere Sicht also sogar Geld sparen. Mit etwas Übung rasiert ein solcher Hobel auch noch gründlicher als jeder konventionelle Rasierer.
6. Tampons und Binden
Mittlerweile gibt es einige umweltfreundliche Alternativen zu Tampons und Binden. Sogenannte Menstruationstassen aus Silikon gehören zu diesen Alternativen. Es gibt mittlerweile viele Frauen, die auf diese kleinen Behälter schwören. Das wird auch dadurch deutlich, dass immer mehr Drogerien diese im Sortiment haben. Eine weitere und besonders komfortable Alternative ist die Periodenunterwäsche, die nach der Nutzung spurlos gewaschen und wieder verwendet werden kann. Letztlich muss aber jede Frau selbst herausfinden, ob sie sich mit dieser Option wohlfühlt.
7. Weichspüler
Weich und kuschelig soll sie sein, die Kleidung, die aus der Waschmaschine kommt. Es ist deshalb völlig selbstverständlich geworden, zu jeder Wäsche eine Verschlusskappe Weichspüler hinzuzugeben. Davon ist aus mehreren Gründen abzuraten. Handtücher sollten generell nicht mit handelsüblichem Weichspüler behandelt werden, denn danach drohen sie, Feuchtigkeit nicht mehr so gut aufzunehmen wie zuvor. Außerdem verklebt Weichspüler die Fasern von Sportbekleidung und kann Kontaktallergien auslösen. Und wenn Sie sich fragen, wieso Ihre Waschmaschine so unangenehm riecht: Weichspüler sind die häufigste Ursache dafür. Was Sie stattdessen verwenden können? Essig ist eine gute Alternative bei heller Wäsche – keine Sorge, der Geruch verfliegt spätestens beim Trocknen. (Vorsicht: Essig nicht in Kombination mit Bleiche verwenden!) Für Buntwäsche können Sie Ihren eigenen Weichspüler mithilfe von Soda oder Natron herstellen. Das vermischen Sie mit etwas Wasser und geben es in die Weichspülerkammer Ihrer Waschmaschine.
8. Reinigungsmittel
Ob Herd, Ofen, Küchenarbeitsplatte, Spüle, Fußboden, Fenster oder Waschbecken: Für jeden Einsatzort und -zweck gibt es ein eigenes Reinigungsmittel. Am Ende fließen einerseits Unmengen an Schadstoffen den Abfluss runter, andererseits wandern ganze Berge an Plastik in den Müll. Ersetzen können Sie all das mit einer Handvoll an Hausmitteln, die im richtigen Mischverhältnis für strahlende Sauberkeit zu Hause sorgen.
9. Mineralwasser
Gegen in Flaschen abgefülltes Mineralwasser spricht alles. Immer wieder decken Recherchen auf, dass dieses vermeintlich hochwertige Wasser aus Grundwasserquellen geschöpft wird, die der lokalen Bevölkerung vorenthalten werden. Unter Umständen wird es in Plastikflaschen abgefüllt und reist um die halbe, manchmal sogar um die ganze Welt, bis es sich in den Supermärkten in unserer Nachbarschaft wiederfindet. Dort kaufen wir es für ein Vielfaches dessen, was uns das Wasser aus der Leitung kostet. Und nicht nur das: Deutsches Leitungswasser ist in den allermeisten Fällen sehr gesund, teilweise sogar nährstoffreicher als das Mineralwasser in den Flaschen. Braucht es da noch mehr Argumente?
10. Küchenpapier und Mikrofasertücher
Die allergrößte Umweltsünde ist es nicht. Dafür aber, wie leicht sie sich vermeiden lässt, ist es fast schon unverständlich, wieso wir überhaupt jemals angefangen haben, Küchenpapier und Mikrofasertücher zu verwenden. Küchenpapier ist ein Wegwerfprodukt, was der Umwelt noch nie gefallen hat. Mikrofasertücher hingegen geben bei jeder Benutzung Mikroplastik ab. Stattdessen könnten wir zu klassischen Baumwoll- oder sogar Bambustüchern zurückkehren, die sich immer und immer wieder verwenden lassen. Wenn Sie besonders kreativ und umweltfreundlich sind, können Sie alte Handtücher, die Sie andernfalls entsorgen würden, in Form schneiden und als Putzlappen benutzen. Damit sie nicht ausfransen, empfiehlt es sich, die Ränder zuzunähen.
11. Frischhaltefolie
Frischhaltefolien sind im Haushalt absolut vermeidbar. Um Lebensmittel frisch zu halten, brauchen Sie weder Plastik- noch Alufolie. Denn die gehört zu den Einwegprodukten, die nach einmaligem Verwenden weggeworfen werden und nicht in allen Fällen effizient recycelt werden können. Stattdessen gibt es mittlerweile zahlreiche Hersteller, bei denen Sie Bienenwachstücher kaufen können. Im Grunde besteht ein solches Bienenwachstuch lediglich aus einem Baumwolltuch, das mit Bienenwachs beschichtet ist. Das hält Lebensmittel frisch und Sie können das Tuch mit lauwarmem Wasser abspülen. Achten Sie bloß darauf, dass die gekauften Bienenwachstücher keine sonstigen überflüssigen Zusätze beinhalten. Alternativ können Sie auch ganz einfach selber Bienenwachstücher herstellen. Noch einfacher geht es mit wiederverwendbaren, verschließbaren Dosen. Am nachhaltigsten sind Dosen aus Metall oder Glas, doch auch Plastikdosen sind ein guter Anfang.
12. Pflanzendünger und Pflanzenschutzmittel
Wer im Garten oder auf dem Balkon Pflanzen hat, sie pflegt und hegt, kommt ums Düngen nicht herum. Der Weg führt dann zumeist in den nächsten Baumarkt oder in den Pflanzenfachmarkt. So sehr sie Ihren Pflanzen helfen, sind viele Dünger aber alles andere als harmlos für die Umwelt. Selbiges gilt für Pflanzenschutzmittel, die vielen Insekten gefährlich werden können. Sie sollten sich den Weg in den Laden also lieber sparen. Sie können stattdessen eigenes Pflanzenschutzmittel und Dünger mit einfachen Hausmitteln herstellen. Das restliche Wasser vom Kartoffeln kochen (sofern ungesalzen), verbrauchter Tee, Bananenschalen und Kaffeesud zum Beispiel versorgen die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen.
13. Plastiktüten
Auch wenn ein Verbot der Plastiktüten an der Supermarktkasse bereits beschlossen ist, ist es noch nicht in Kraft getreten. Außerdem betrifft das Verbot nicht die dünnen Plastiktütchen, die beispielsweise in der Gemüseabteilung bereit liegen. Dabei gibt es deutlich bessere Möglichkeiten, wie Sie Ihren Einkauf transportieren können. Zum Beispiel in Mehrweg-Tragetaschen aus recyceltem Kunststoff. Nach drei Einsätzen ist ihre Umweltbilanz bereits besser als die von herkömmlichen Plastiktüten. Stoffbeutel aus Baumwolle oder Flachs sind auch eine gute Wahl, wenn Sie sie lange behalten. Mindestens 100 Mal müssen die verwendet werden, bis sie eine bessere Umweltbilanz als Plastiktüten aufweisen.
14. Einweggeschirr aus Plastik
Beim Camping oder Grillen im Park das gute Porzellangeschirr mitschleppen? Nein, das kommt nicht in Frage. Das geht deutlich nachhaltiger. Das Nonplusultra ist natürlich, wenn Sie bei solchen Anlässen richtiges Campinggeschirr dabei haben, erhältlich zum Beispiel bei Globetrotter. Doch auch das ist nicht immer praktisch. Wenn Sie einen größeren Geburtstag oder eine andere Feier veranstalten, hat Einweggeschirr seine Berechtigung. Statt aus Plastik kann das aber aus getrockneten Palmblättern bestehen. Dabei wird häufig nicht gleich der ganze Baum gefällt, sondern es werden die Blätter genommen, die ohnehin abfallen.
15. Plastikzahnbürsten
Wie häufig wechseln Sie Ihre Zahnbürste? Zahnärzte empfehlen, alle zwei bis drei Monate zu einer neuen Zahnbürste zu greifen. Die bestehen in den meisten Fällen aus Plastik und lassen sich schlecht recyceln. Müllberge verursachen Sie dadurch zwar nicht, dafür ist der Umstieg auf die nachhaltige Alternative besonders einfach. Zahnbürsten aus Bambusholz finden Sie mittlerweile in beinahe jeder Drogerie, häufig haben Sie sogar die Wahl zwischen unterschiedlichen Marken. Probieren Sie am besten aus, welche Holzzahnbürsten Ihnen am besten liegen.
16. Flüssigseife
Welchen Vorteil eine Seife am Stück gegenüber Flüssigseife hat? Sie können sie komplett verpackungsfrei kaufen! Der Plastikmüll bleibt Ihnen und der Umwelt erspart. Dass Stückseife unhygienischer sein soll, ist übrigens ein Mythos. Wenn Sie eine geeignete Seifenschale haben, auf der die Seife nicht im Wasser liegt und gut trocknen kann, bleiben Sie von Keimen verschont. Außerdem ist feste Seife günstiger als Flüssigseife.
17. Shampoo und Haarspülung
Shampoos und Haarspülungen sind, zumindest in der Form, in der sie in vielen Drogerien angeboten werden, echte Umweltsünden. Zu viel Verpackungsmüll und auf der unendlich langen Liste an Inhaltsstoffen verstecken sich hinter kryptischen Begriffen Mikroplastik sowie andere Schadstoffe. Die geraten nicht nur ins Abwasser, sondern auch in Ihren Körper. Natürlich gibt es auch hier bessere, weil umweltfreundliche und gesündere Optionen. Reformhäuser, Unverpackt-Läden und sogar manch eine Drogerie bieten auch Shampoos und Haarspülungen am Stück und ohne Verpackung an. Die beinhalten in vielen Fällen ausschließlich natürliche Stoffe. Manchmal braucht der Körper erst einige Wochen, um sich umzugewöhnen – schließlich sind Ihre Haare und Kopfhaut an Silikone und synthetische Tenside gewohnt. Geben Sie ihnen Zeit, es wird sich lohnen.
18. Plastikstrohhalme
Strohhalme aus Plastik wirken nicht gerade, als gehörten sie zu den großen Problemen dieser Welt. Und doch sind sie ab 2021 auf Betreiben der EU verboten. Wer wissen will warum, findet im Internet nicht wenige Videos von Meeresbewohnern, denen unter großen Schmerzen Plastikstrohhalme aus der Nase entfernt werden. „Aber wie soll ich mein Getränk dann trinken?“ Die Antwort auf diese Frage erübrigt sich. Wenn Sie dennoch aus sonstigen Gründen einen Halm brauchen, durch den Sie Ihre Getränke saugen können, greifen Sie am besten zu Strohhalmen aus Glas oder Edelstahl. Die lassen sich leicht abwaschen und können bis in die Unendlichkeit immer und immer wieder verwendet werden.
19. Geschenkpapier
Geschenke zu verpacken, ist immer eine fummelige Bastelarbeit, die nicht jedem liegt. Darüber hinaus geht dafür unnötig viel Verpackungsmaterial drauf. Wer mal nach einem Kindergeburtstag die Wohnung aufgeräumt hat oder sich das Massaker angeguckt hat, das die Familie nach der Weihnachtsbescherung hinterlässt, weiß wovon wir sprechen. Die japanische Furoshiki-Technik ist in jeglicher Hinsicht besser. Dafür wickeln Sie die Geschenke in dafür eigens vorgesehene Furoshiki-Tücher ein und verknoten sie am Ende. Richtig gemacht geben die Geschenke beim Verschenken ordentlich was her. Und: Die Tücher können als Geschenkverpackung immer weiterverschenkt werden.
20. Papierservietten
Ein weiteres Produkt, das nach einmaliger Benutzung weggeworfen wird, ist die herkömmliche Papierserviette. Die deutlich schönere Wahl sind Stoffservietten, die zwar teurer sind, dafür aber deutlich edler wirken und nicht nur bei besonderen Anlässen auf den Tisch kommen können. Nach dem Essen kommen sie einfach in die Wäsche und können über viele Jahre lang benutzt werden. Servietten aus Baumwolle oder Leinen bekommen Sie in jedem gut sortierten Einrichtungsgeschäft.
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