Hochbeet aus Paletten

Hochbeet aus Paletten
© Shutterstock/CorinnaL

Hochbeet aus Paletten bauen: Auf Augenhöhe mit Ihren Pflanzen

Ein Hochbeet ist eine erhöhte Anbaufläche für Ihren Garten, Balkon oder Ihre Terrasse im Sauerland, Märkischen Kreis und Siegerland – ideal für Gemüse, Kräuter oder Blumen. Besonders praktisch: Sie können ein Hochbeet ganz einfach selbst bauen. Mit Paletten gelingt das sogar besonders nachhaltig und kostengünstig.

Damit Sie direkt loslegen können, stellen wir Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verfügung. So bauen Sie Ihr Hochbeet ganz einfach selbst – mit Materialien, die Sie vielleicht schon zu Hause haben:

Kostenlose Anleitung zum Paletten-Hochbeet

Warum ein Hochbeet sinnvoll ist

Ein Hochbeet bietet viele Vorteile:

  • Sie gärtnern auf angenehmer Arbeitshöhe – ohne lästiges Bücken.
  • Die Erde kann individuell zusammengestellt werden – perfekt für Ihre Pflanzen.
  • Durch die natürliche Verrottung entsteht Wärme, die das Pflanzenwachstum fördert.
  • Die Ernte fällt oft üppiger aus als im klassischen Beet.
  • Sie können auch auf versiegelten Flächen oder kleinen Balkonen gärtnern.

In 7 Schritten zum eigenen Hochbeet – mit unserer Checkliste

Materialien & Werkzeuge

  • 6 Europaletten (Standardmaß: 120 × 80 × 14,4 cm)
  • Bohrmaschine & Akkuschrauber
  • Holzschrauben (Senkkopf) & Dichtschrauben
  • Tacker
  • Noppenfolie für Hochbeete
  • Wühlmausgitter
  • Optional: Wetterschutzlasur, Pflanzgefäße, Arbeitshandschuhe

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Standort vorbereiten
    Einen sonnigen, ebenen Platz wählen. Grasnarbe entfernen und ggf. Pflastersteine verlegen, um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen.
  2. Paletten in U-Form aufstellen
    Drei Paletten hochkant aufstellen – mit den Füßen nach außen – und ein „U“ formen. Vorbohren und verschrauben.
  3. Zweites „U“ bauen
    Mit den restlichen drei Paletten wiederholen und beide U-Konstruktionen bündig ausrichten.
  4. Beide U-Formen verbinden
    Die beiden Elemente miteinander verschrauben. Kürzere Schrauben mit Senkkopf verwenden.
  5. Wühlmausgitter einlegen
    Gitter mit ca. 5 cm Überstand zuschneiden, auf den Boden legen und die Ränder leicht nach oben biegen.
  6. Noppenfolie anbringen
    Innen an die Paletten tackern – oben und unten – ohne Spannung. Der Boden bleibt frei für Wasserabfluss.
  7. Konstruktion verstärken & Holz schützen
    Zusätzliche Fußelemente oder Holzbretter mittig anbringen. Ein Anstrich mit Wetterschutzfarbe verlängert die Lebensdauer.

So befüllen Sie Ihr Hochbeet richtig

Einer der angesprochenen Vorteile ist jener, dass Sie das Hochbeet genauso befüllen können, wie es die darin gepflanzten Pflanzen benötigen. Aber wie füllen Sie es richtig?

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1. Äste, Wurzelstöcke & Co.

Als erstes kommt auf das Gitter quasi die „Matratze“, auf der der ganze Rest des Hochbeetes liegt. Diese besteht aus groben Gehölzschnitt, etwa dicken Ästen, Wurzeln oder Ihrem Heckenschnitt. Je nach Höhe des Hochbeets sollte diese Lage zwischen 30 und 50 Zentimetern hoch sein.

2. Herausgestochenes Gras wiederverwenden

Wenn Sie das Hochbeet auf einer Rasenfläche aufgestellt haben, dann können Sie an dieser Stelle die Grassoden, also die abgestochenen, viereckigen Stücke Grasnarbe, einlegen – am besten umgedreht mit dem Gras nach unten. Diese Lage verhindert, dass der Kompost zu rasch hindurchrieselt.

3. Grober Kompost aus Laub und Grünabfällen

Die nächste Lage sollte etwa 30 Zentimeter hoch sein und aus Gartenabfällen bestehen, etwa Laub. Diese sollten feucht, aber nicht wirklich nass sein, damit es nicht zu Schimmelbildung kommt. Sie sollten vorher mögliche Schädlinge, wie Schneckeneier, aussortieren und darauf achten, dass keine Wurzelunkräuter dabei sind.

4. Gereifter Rohkompost

 Als nächste Schicht kommt nur der „richtige“, gemeint ist der gereifte Kompost an die Reihe. Wenn Sie selbst noch über keinen verfügen, können Sie sich mit Komposterde aushelfen. Diese Lage soll etwa 15 Zentimeter hoch sein. Der Kompost enthält wichtige Nährstoffe, die für rasches Pflanzenwachstum sorgen.

5. Frische Gartenerde

Als Krönung dieser Schichtbeete kommt nun die richtige Gartenerde, die etwa zehn Zentimeter dick sein soll. In dieser Schicht setzen Sie dann die Pflanzen ein beziehungsweise sähen Sie die Samen aus.

Das Hochbeet bepflanzen: Diese Pflanzen sind ideal dafür

Womit Sie Ihr eigenes Hochbeet in Winterberg, Neuenrade oder Littfeld bepflanzen, ist natürlich Ihnen überlassen. Allerdings eignen sich manche Pflanzen in unserer Region besser als andere. Insbesondere Pflanzen, die humusreiche Erde bevorzugen, werden sich hier wohl fühlen und Ihnen üppige Ernten bescheren. Manches Gemüse hat allerdings nichts im Hochbeet zu suchen, etwa raumgreifende Gemüsearten wie Zucchini oder hochwachsende Arten wie Staudentomaten.

Gemüse für Ihr Hochbeet: Üppige Ernte erwartet

Zu den absoluten Klassikern, die besonders gut im Hochbeet gedeihen, gehört Salat. Ob Feldsalat oder Kopfsalat: Salat ist wie geschaffen für diese Anbau Art und besonders praktisch, denn für die Ernte müssen Sie sich nicht ständig bücken.

Hervorragend für ein Hochbeet ist auch die Rote Bete. Wenn möglich sollten Sie aber auf Lagersorten verzichten, da diese für eine lange Zeit viel Platz in Anspruch nehmen. Gut geeignet sind Baby Beets. Das sind zarte und junge Knollen, die Sie bereits früh ernten können. Und um noch weniger Platz zu verschwenden, können Sie praktischerweise auf längliche Sorte zurückgreifen, beispielsweise die Sorten „Forono“ oder „Formanova“.

Auch so manche Kohlsorte gedeiht üppig und ertragreich im Hochbeet, allen voran der Kohlrabi. Dieser ist deshalb so ideal für diese Anbau Art, da er wenig Platz in Anspruch nimmt und schneller als andere Kohlsorten wächst. Zwar fühlen sich auch Grünkohl oder Rosenkohl sehr wohl im Hochbeet, allerdings wachsen sie sehr ausladend und brauchen lange, bis sie geerntet werden können. Sie sollten es sich deshalb gut überlegen, ob Sie diese Kohlarten anbauen möchten.

Kräuter im Hochbeet: Jetzt wird’s fein

Der absolute Vorteil bei Kräutern im Hochbeet ist, dass bei diesem erhöhten Anbau die Kräuter Ihnen quasi in die Nase wachsen und die Schnitthöhe extrem angenehm ist. Eigentlich können Sie so ziemlich jedes Kraut anbauen, wobei mediterrane Kräuter wie Lavendel oder Thymian, die wenige Nährstoffe brauchen, nicht in einem erst frisch geschichteten Hochbeet bepflanzt werden sollten.

Heimische Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Dill, Kresse oder Dill hingegen sind perfekt für ein Hochbeet. Auch Basilikum ist wie geschaffen für ein Hochbeet, obwohl es ein mediterranes Kraut ist. Dies deshalb, da Basilikum im Unterschied zu Lavendel humusreiche und feuchte Erde zu schätzen weiß.

Fruchtgenuss: Mischkultur in Ihrem Hochbeet

Ganz im Sinne der Mischkultur sollten Sie auch überlegen etwas Fruchtiges in Ihr regionales Hochbeet einzupflanzen. Geradezu prädestiniert dafür sind Erdbeeren. Hier bleiben Sie von Schnecken oder anderen Schädlingen verschont und Sie können die leckeren, roten Früchte auch einfach so beim Vorbeigehen vernaschen. Am besten Sie wählen eine Sorte, die über den Rand Ihres Paletten-Hochbeetes rauswächst, damit die Gefahr minimiert wird, dass eine Erdbeere übersehen wird und diese dann auf der Erde anfängt zu schimmeln – aber wer übersieht schon eine Erdbeere?

Zwar sind Staudentomaten für ein Hochbeet ungeeignet, das heißt aber nicht, dass Sie gänzlich auf Tomaten verzichten brauchen. Denn klein bleibende Balkontomaten sind eine Möglichkeit, um Deutschlands beliebtestes Gemüse im Hochbeet anzubauen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass die Tomatenpflanze Wind und Wetter nicht zu stark ausgesetzt ist – ein geschützter Standort ist deshalb wichtig, etwa unter einem Dach.

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Hochbeet aus Paletten selber bauen: Gar nicht so schwer

Wie Sie sehen müssen Sie keinen Ingenieurabschluss haben, um ein Paletten-Hochbeet in Ihrer Heimat zu bauen. Es ist schnell erledigt und wenn Sie die Befüll-Reihenfolge beachten, dann werden Obst, Gemüse und Kräuter wachsen und gedeihen. Dann heißt es nur noch: Ernten, genießen und es sich in der Sonne in Südwestfalen gut gehen lassen.

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Marina Leers

25. August 2025