

Manch einer sieht in ihnen nützliche Insektenvernichter, die meisten wollen die Achtbeiner in der Wohnung in Siegen, Lüdenscheid oder Schmallenberg am liebsten so schnell wie möglich loswerden. Wir nennen Ihnen nützliche Pflanzen, Hausmittel und Mittel gegen Spinnen und zeigen, wie Sie sie schonend entfernen.
„Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen …“ Zwar bezieht sich dieses Sprichwort ursprünglich auf die Tätigkeit des Spinnens und nicht auf die kleinen Spinnentiere selbst. Dennoch gehören Sie vielleicht zu denjenigen, für die die langbeinigen Mitbewohner im Haus ein echter Graus sind – und die Ihnen sogar den nächtlichen Schlaf rauben.
Doch was hilft wirklich gegen Spinnen im Haus?
Wir stellen Ihnen effektive Mittel vor, mit denen Sie einem Spinnenbefall vorbeugen können. Außerdem zeigen wir Ihnen schonende Möglichkeiten zur Entfernung – für ein Zuhause, in dem Sie sich rundum wohlfühlen.
Mit dieser Pflanze kommt keine Spinne mehr ins Haus: Lavendel
Während Bienen den Duft von Lavendel lieben und er sich daher hervorragend als bienenfreundliche Balkonpflanze eignet, meiden Spinnen den Geruch des mediterranen Gewächses und suchen schnell das Weite. Dieses natürliche Mittel können Sie entweder in Form von Lavendel-Öl oder als getrocknete Lavendel-Säckchen gezielt gegen Spinnen einsetzen:
- Lavendel-Öl: Das duftende Öl wirkt nachweislich schlaffördernd und angstlösend – möglicherweise auch, weil es Spinnen aus dem Schlafzimmer vertreibt. Stellen Sie das Öl in einer Duftschale auf, reiben Sie Fensterrahmen damit ein oder geben Sie einige Tropfen in eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche, um betroffene Ecken zu behandeln.
- Lavendel-Säckchen: Sie können Lavendel selbst trocknen und kleine Säckchen damit befüllen. Platzieren Sie diese dort, wo häufig Spinnen auftreten. Damit die Duftsäckchen wirksam sind, empfiehlt der Verein zur Förderung ganzheitlicher Gesundheit eine hochwertige Mischung aus Speik-, Woll- und Schopflavendel sowie eine möglichst blütenreiche Füllung.
Ein kleiner Nachteil: Beide Varianten sind zwar umweltfreundlich, doch die Wirkung des Lavendel-Öls kann je nach Qualität bereits nach einer Stunde nachlassen. In diesem Fall sollten Sie die betroffenen Stellen erneut behandeln. Auch Lavendel-Säckchen wirken nur dann effektiv, wenn beim Trocknen möglichst viele Duft- und Wirkstoffe erhalten bleiben.
Spinnen fernhalten mit Insektenschutzgitter
Sind Spinnen in der Wohnung ein Zeichen für mangelnde Sauberkeit? Das muss nicht unbedingt der Fall sein. Spinnen kommen aus ganz anderen Gründen ins Haus – nämlich dann, wenn es draußen ungemütlich wird. Sie mögen weder große Hitze noch Kälte.
Laut dem deutschen Naturschutzbund können sich neben den bekannten Zitter- und Winkelspinnen auch andere Arten wie die Herbstspinne, Zebraspringspinne oder verschiedene Kreuzspinnenarten in Ihre Wohnräume verirren.
Gekippte Fenster oder undichte Kellerfenster bieten Spinnen ideale Einstiegsmöglichkeiten. Ein praktisches Mittel, das Abhilfe schaffen kann, ist der Einsatz von Insektenschutzgittern oder -fenstern. So können Sie weiterhin regelmäßig lüften, ohne Gefahr zu laufen, sich neue Mitbewohner ins Haus zu holen.
Falls Sie ältere Fenster haben, empfiehlt es sich, auch die Dichtungen zu überprüfen. Möglicherweise sind diese an einigen Stellen undicht. Durch kleine Fensterritzen können Spinnen selbst bei geschlossenem Fenster in Ihre Wohnung gelangen.
Spinnen loswerden mit Ultraschall: Funktioniert das?
Einfach in die Steckdose stecken – und schon sind alle Spinnen verschwunden?
Das versprechen zumindest viele Hersteller von Ultraschall-Steckern gegen Spinnen. Hochfrequente Töne sollen die achtbeinigen Tiere fernhalten. Die akustischen Signale sind für uns Menschen kaum hörbar, sollen für Spinnen und andere Insekten jedoch so unangenehm sein, dass sie die beschallten Bereiche lieber meiden.
Beim Einsatz solcher Ultraschall-Stecker gehen die Meinungen von Nutzern im Internet jedoch auseinander. Zwar handelt es sich um eine umweltschonende und giftfreie Methode zur Vertreibung von Spinnen, doch viele Käufer empfanden die Geräte als wenig effektiv und hatten weiterhin Probleme mit Spinnen in der Wohnung. Andere hingegen berichteten von großen Erfolgen.
Eine wissenschaftliche Studie, die die Wirksamkeit dieser Geräte eindeutig belegt, existiert bislang nicht. Dass Ultraschall zumindest gegen Mücken keine Wirkung zeigt, ist hingegen nachgewiesen.
Sie sollten daher selbst herausfinden, ob sich ein solches Gerät für Ihren Bedarf eignet – oder ob Sie lieber auf andere Mittel zurückgreifen möchten.
Anti-Spinnen-Spray: Effektiv, aber sinnvoll?
Anti-Spinnen-Sprays – wirksam oder bedenklich?
Tatsächlich sollen Anti-Spinnen- oder Anti-Ungeziefer-Sprays gegen Spinnen im Innenraum helfen. Das ergab ein Praxistest des BOOTE-Magazins, bei dem entsprechende Sprays auf vier beleuchtete Stromverteiler in einem Hamburger Yachthafen aufgetragen und diese anschließend täglich kontrolliert wurden.
Die eingesprühten Stellen blieben vier bis sechs Wochen lang spinnenfrei. Die Sprays wurden für den Einsatz an Bord empfohlen – doch auch in Ihren Wohnräumen könnte das Mittel ähnlich erfolgsversprechend sein.
Allerdings bringen solche Sprays einige Nachteile mit sich, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:
- Zeitlich begrenzte Wirkung: Der Geruch verflüchtigt sich mit der Zeit, wodurch auch die Wirkung nachlässt. Hersteller empfehlen daher, die betroffenen Stellen etwa alle sechs Wochen erneut zu behandeln. Das Spinnenproblem wird also nur temporär gelöst.
- Giftstoffe enthalten: Die meisten Anti-Spinnen-Sprays enthalten Kontakt- oder Fraßgifte, wie etwa das neurotoxische Permethrin, das bei Ungeziefer zu einem Erstickungstod führen kann. Tierfreunden raten wir vom Einsatz solcher Mittel ab.
- Gefahr für Haustiere: Insektizide können auch andere Tiere schädigen. Besonders Katzenbesitzer sollten auf Anti-Spinnen-Sprays verzichten, da Permethrin für Katzen hochgiftig ist – sie können den Stoff im Gegensatz zu Hunden nur schwer über die Leber abbauen.
- Belastung der Atemluft: Die enthaltenen Giftstoffe verteilen sich nicht nur auf den behandelten Flächen, sondern auch in der Luft – und können somit in Ihre Atemwege gelangen.
Bevor Sie also direkt zu einem Anti-Spinnen-Spray greifen, empfehlen wir Ihnen, zunächst alternative Mittel auszuprobieren. Sollten diese nicht den gewünschten Erfolg bringen oder lässt sich das Spinnenproblem nicht in den Griff bekommen, können Sie bei größerem Befall auch eine Fachfirma für Schädlingsbekämpfung beauftragen.
Spinnen entfernen – aber bitte tierfreundlich
Ob Spider Catcher, Spinnensauger, Staubsauger, leere Colaflasche oder Glas – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie Spinnen aus Wohnung oder Haus entfernen können. Allerdings sind nicht alle Methoden gleichermaßen tierfreundlich.
Wenn Ihnen das Wohl der Spinnen am Herzen liegt, sollten Sie auf den Einsatz von Spinnensaugern oder Staubsaugern verzichten, da diese die Tiere verletzen oder sogar töten können.
Biologe Gregor Schmitz empfiehlt im Interview mit dem SWR, Spinnen mit einem Einmachglas oder einem normalen Trinkglas einzufangen und anschließend ins Freie zu setzen. Falls Ihnen der direkte Kontakt zur Spinne zu nah ist, können Sie auch einen tierfreundlichen Spinnenfänger mit extralangem Griff verwenden. Dieser eignet sich besonders gut, um Spinnen an schwer erreichbaren Stellen – etwa unter der Decke – zu fangen.
Die Nosferatu-Spinne – beeindruckend und gefürchtet
Nicht zuletzt durch die mediale Berichterstattung hat die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) in Deutschland an Bekanntheit gewonnen. Mit einer Beinspannweite von bis zu sechs Zentimetern und einem Körperdurchmesser von etwa zwei Zentimetern erreicht sie eine beachtliche Größe, die allein schon einschüchternd wirken kann. Ihr ungewöhnlicher Name verstärkt den Gruselfaktor zusätzlich.
Ursprünglich stammt die Nosferatu-Spinne aus dem westlichen Mittelmeerraum. In den letzten Jahren hat sie sich jedoch rasant in ganz Deutschland ausgebreitet. Erstmals wurde sie 2005 in Freiburg gesichtet. Bis zum Sommer 2022 wurden rund 500 Funde über das NABU-Meldeportal „Naturgucker“ gemeldet.
Nach einem Aufruf des NABU, Funde der Nosferatu-Spinne auf seiner Website zu dokumentieren, um Veränderungen in der heimischen Flora und Fauna zu beobachten, gingen bis September 2022 bereits knapp 16.000 Meldungen ein.
Die Ausbreitung in Deutschland erfolgte vermutlich über das Reisegepäck von Touristen oder über das Ballastwasser von Frachtschiffen. Das zunehmend milde Klima hierzulande sorgt nun dafür, dass sich die Spinne auch in Deutschland wohlfühlt und dauerhaft ansiedelt. Auch wenn Meldungen aus dem gesamten Bundesgebiet eingehen, scheint sich Zoropsis spinimana besonders im Süden und Westen Deutschlands zu verbreiten.
Warum heißt die Nosferatu-Spinne so?
Auf den ersten Blick ist nicht unbedingt ersichtlich, wie die Nosferatu-Spinne zu ihrem Spitznamen gekommen ist. Bei näherem Hinschauen und mit etwas Fantasie lässt sich aber auf dem Vorderkörper (Prosoma) der Spinne das Gesicht des Nosferatu – eines Vampirs – erkennen.
Ist die Nosferatu-Spinne giftig?
Zwar ist die Nosferatu-Spinne giftig, Experten geben aber Entwarnung: Das Spinnentier kann zwar die menschliche Haut durchdringen und ein Gift, welches sie benötigt, um Insekten zu töten, injizieren.
Die Giftmenge ist dabei aber so gering, dass der Schmerz vergleichbar ist mit einem Mücken- und maximal dem eines Wespenstichs. Gefährlich ist die Nosferatu-Spinne für den Menschen also nicht.
Was tun, wenn man eine Nosferatu-Spinne findet?
Die Nosferatu-Spinne hält sich hauptsächlich in Innenräumen auf, also nicht unwahrscheinlich, dass man sie mal an der heimischen Wohnzimmerwand entdeckt. Wer die Spinne entfernen möchte, sollte sie aber nicht mit den Händen anfassen, sondern auch hier zum Glas greifen und sie schonend einfangen und in der Natur wieder freilassen.
Wer ein Exemplar zuhause findet, kann den Spinnen-Fund weiterhin auf der Seite des NABUs melden.
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