Geranien als Balkonpflanzen

Geranien als Balkonpflanzen
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Geranien als Balkonpflanzen: Von wegen spießig!

Geranien oder Pelargonien? Im 17. Jahrhundert erfreuten sich die Beet- und Balkonpflanzen aus Südafrika in Europa immer größerer Beliebtheit. Und wurden zunächst irrtümlicherweise falsch benannt. Richtig benennt man die Dauerblüher mit dem Begriff Pelargonien.

Die Namensverwirrung stand dem Hype um das Storchschnabelgewächs nicht im Weg, ganz im Gegenteil: Kaum eine Zierpflanze ist in Gärten und auf Balkonen in Meschede, Meinerzhagen und Mudersbach so verbreitet wie die Geranie. Pardon, Pelargonie.

Bei uns erfahren Sie, warum sich Geranien so gut für den Balkon im Siegerland, Sauerland und Märkischen Kreis eignen, aber auch, was vielleicht gegen sie spricht. Wir nennen Wuchsformen, erklären, wie Sie Geranien mit anderen Blumen kombinieren können, was Sie bei der Pflege beachten müssen und wie Sie sie richtig überwintern.

5 Vorteile von Geranien auf dem Balkon

Der Marktanteil von Geranien bei Beet- und Balkonpflanzen betrug im Jahr 2019 neun Prozent, das ließ der Zentralverband Gartenbau ermitteln. Lediglich die Sommerheide (zwölf Prozent) ist bei den Deutschen noch beliebter. Die Liebe zur Geranie hat gute Gründe. Wir nennen Ihnen fünf davon:

  1. Richtig gepflegt, blühen Geranien auf dem Balkon von Mai bis Oktober, manchmal sogar noch länger.
  2. Geranien sind abwechslungsreich in Form und Farbe.
  3. Manche Geranien haben essbare Blüten und Blätter.
  4. Geranien sind ein natürlicher Insektenschutz.
  5. Geranien sind pflegeleicht.

Welche Geranien-Arten es gibt, welche Sie essen können und welche als Insektenschutz dienen, das erfahren Sie weiter unten im Text.

4 Nachteile von Geranien auf dem Balkon

Selbst Lieblinge wie Geranien haben ein paar wenige Nachteile. Hier eine Übersicht:

  1. Geranien haben ein “Oma-Image”. Schauen Sie sich in den Gärten und auf den Balkonen Ihrer Großeltern einmal um. Garantiert werden Sie hier Geranien entdecken! Allerdings: Nicht alles mit Oma-Image bleibt für immer uncool. Jahrelang wurden Zimmerpflanzen wie die beliebten Urban-Jungle-Pflanzen Monstera und Pilea als gestrig abgestempelt. Heute sind sie als Interior-Dekoration beliebt wie nie.
  2. Apropos beliebt: Bei Bienen sind Pelargonien leider unten durch. Gerade Duftgeranien riechen zwar sehr nahrhaft für die Nektarsammlerinnen, bieten aber keine Nahrung.
  3. Sie haben kleine Haustiere wie Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen? Achtung! Für sie sind Blätter und Blüten der Pelargonien giftig.
  4. Pelargonien sind anfällig für Geranienrost, einen Pilz, bei dem sich die Blätter verfärben. Auch Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen quartieren sich gern auf den Blättern ein. Die Behandlung ist aber einfach: Es reicht schon, die befallenen Blätter abzuknipsen.

Nun aber zur großen Frage: Welche Geranien eignen sich am besten für Ihren Balkon? Wir stellen Ihnen die drei unterschiedlichen Pelargonien-Formen vor:

Hängende, stehende oder lieber eine Duftgeranie für den Balkon?

Es gibt mehr als 400 verschiedene Pelargonien-Sorten, die sich grundsätzlich in drei Formen unterscheiden lassen:

  • Hängende Geranien (Pelargonium peltatum)
  • Stehende Geranie (Pelargonium zonale)
  • Duftpelargonien

Hängegeranien haben, wie der Name schon sagt, hängende Triebe, die über einen Meter lang werden können. Pflanzen Sie sie in Balkonkästen ein, haben Sie im Sommer einen natürlichen und blühenden Sichtschutz an Ihrem Balkon. Alternativ können Sie sie auch in eine Hängeampel einpflanzen und diese über dem Balkon aufhängen.

Stehende Geranien können bis zu 40 Zentimeter hoch werden, haben samtweiche Blätter und blühen üppig. Die Blütenfarben reichen von Weiß über Rosa- und Rottöne bis ins Violette. Aufgrund ihrer verschiedenen Formen und Farben werden Pelargonien also nie langweilig. Und Sie können sie hervorragend mit anderen Balkonpflanzen kombinieren.

Duftpelargonien verströmen einen herrlichen Duft. Es gibt Sorten mit Zitrusnoten, Rosenduft, Kiefernnadeln oder Pfefferminze. Aber auch Schokolade oder Zimt können Sie an den beliebten Balkonpflanzen erschnuppern.

Auf Ihrem Balkon sind sie gleichzeitig ein natürlicher Insektenschutz, mit dem Sie Insekten fernhalten können. Besonders die Sorten mit Zitrus-Aromen schrecken vor allem Mücken, Wespen und andere Insekten ab.

Ein weiter Vorteil: Duftpelargonien sind essbar. Sowohl Blätter als auch Blüten können Sie zum Beispiel zu einem sommerlichen Salat dazugeben. Oder Sie verfeinern damit Tees oder Sorbets, Desserts, Kuchen und, und, und.

Welche Blumen kann man mit Geranien kombinieren?

Um das eingestaubte Image der Geranien etwas aufzulockern, können Sie die Pelargonien-Gewächse hervorragend untereinander, aber auch mit anderen Blumen und Pflanzen kombinieren.

Bei der Auswahl sollten Sie unbedingt darauf achten, dass sie die gleichen Standortvorlieben und ähnliche Wachstumsbedingungen haben. Setzen Sie also keine Pflanzen, die es gerne schattig haben, mit den sonnenliebenden Geranien zusammen. Prüfen Sie auch, ob sie die gleichen Ansprüche bezüglich Düngung und Feuchtigkeit haben.

Wenn Sie verschiedene Geranien-Arten miteinander kombinieren wollen, ist grundsätzlich jede Farbkombination erlaubt. Zu viele Farben können aber schnell unruhig aussehen. Garten-Experten empfehlen bei der Kombination von verschiedenen Blumen deshalb:

  • Ton-in-Ton-Kombinationen
  • Farbkontraste mit Komplementärfarben
  • maximal Farbdreiklänge

Tipp: Wenn Sie auf der Suche nach besonderen Geranien-Farben sind, halten Sie Ausschau nach der blüten- und farbstarken Calliope. Es gibt sie in reinem Weiß, aber auch in knalligem Pink oder Korall-Tönen oder auch in kräftigem Rot. Auch zweifarbige Geranien sind erhältlich.

Anderen Blumen und Pflanzen, die hervorragend mit Geranien harmonieren:

  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Wandelröschen (Lantanen)
  • Männertreu (Lobelia erinus)
  • Husarenknöpfchen (Sanvitalia procumbens)
  • Zinnien (Zinnia)
  • Blaue Gänseblümchen (Brachyscome iberidifolia)
  • Verbenen, auch: Eisenkraut (Verbenaceae)
  • Zauberglöckchen (Calibrachoa)
  • Portulakröschen (Portulaca grandiflora)
  • Vanilleblumen (Heliotropium arborescens)
  • Petunien (Petunia)
  • Zauberschnee (Euphorbia hypericifolia)
  • Bidens/Goldmarie (Bidens ferulifolia)

Noch ein Tipp: Damit es nicht doch wieder spießig aussieht, können Sie beim Einpflanzen darauf achten, dass Sie die Blumen nicht zu ordentlich nebeneinander setzen. Auch die Auswahl des Balkonkastens oder Blumentopfes kann zu einem moderneren Look verhelfen. Das funktioniert zum Beispiel ganz gut mit Balkonkästen oder Wannen aus Zink.

Geranien blühen zwar üppig, doch sie benötigen wider Erwarten wenig Pflege. Ein paar Punkte gibt es jedoch zu beachten: Im Frühjahr müssen Sie Pelargonien umtopfen. Kommen sie raus auf den Balkon, gilt es den richtigen Standort zu finden und sie ausreichend zu wässern. Im Herbst müssen sie dann wieder auf das Überwintern vorbereitet werden.

Wir geben Ihnen dazu die wichtigsten Pflegetipps, damit Sie mehrjährig Freude an Ihren Balkongeranien haben.

Pelargonien im Frühjahr umtopfen

Sobald die Temperaturen draußen wieder steigen, können Sie Ihre Pelargonien aus ihrem Winterschlaf holen. Sie kommen dann aber nicht direkt auf den Balkon:

  • Im Februar umtopfen: Anfang des Jahres pflanzen Sie die Geranien in ein frisches nährstoffreiches Substrat ein. Schneiden Sie vorher auch den Wurzelballen zurück. Die Jungpflanzen müssen ordentlich gedüngt werden, pro fünf Liter Erde rechnen Sie mit etwa 20 bis 30 Gramm Langzeitdünger.
  • Im Februar/März ans Fenster stellen: Bevor Sie die Pelargonien voreilig auf dem Balkon platzieren, parken Sie sie zunächst an einem hellen und warmen Ort in der Wohnung. Viel Licht ist wichtig, damit sie später wieder buschig wachsen können. Ist es nur warm, wachsen die Pflanzen ausschließlich dünn und wackelig in die Höhe.
  • Ab März/April raus auf den Balkon: Im Frühling dürfen die Geranien dann auch wieder auf dem Balkon stehen oder hängen, aber bitte mit Vorsicht den Anblick genießen: Fallen die Temperaturen in der Nacht nochmal unter fünf Grad, holen Sie die Geranien auf jeden Fall wieder in die Wohnung, um Frostschäden vorzubeugen.

Noch zwei Tipps vom Garten-Experten:

Eine Schicht Hornspäne auf dem Kübelboden kann Pelargonien in den letzten Sommerwochen mit Stickstoffreserven versorgen. So blühen sie nochmal richtig auf.

Achten Sie beim Einsetzen in den Balkonkasten grundsätzlich darauf, die Geranien und andere Pflanzen nicht zu dicht nebeneinander einzupflanzen.

Den optimalen Standort für Pelargonien wählen

Geranien blühen von Mai bis Oktober. Damit sie ihre volle Blütenpracht entfalten können, beachten Sie unsere Standorthinweise:

  • Wählen Sie einen warmen und sonnigen Standort.
  • Keine Angst vor praller Mittagssonne. Ihre Pelargonien können das aushalten, denn sie sind sehr hitzetolerant.
  • Halbschatten ja, Schatten auf keinen Fall!
  • Einige Edelgeranien mögen keinen prasselnden Sommerregen. Eure Pelargonien haben besonders große Blüten? Dann stellen Sie sie besser an eine überdachte Stelle auf dem Balkon.

Tipp: Besonders robust sind Geranien, die auf den Namen Calliope hören. Sie verlieren auch bei direkter Sonneneinstrahlung ihre intensiven Farben nicht, vertragen starke Temperaturunterschiede und blühen auch bei Regen weiter. Dazu blühen sie bis in den Herbst.

Pelargonien im Sommer richtig gießen

Geranien auf dem Balkon sind richtige Sonnenanbeter und die Hitze macht ihnen relativ wenig aus. Damit das so bleibt, müssen Sie sie allerdings regelmäßig mit ausreichend Wasser versorgen. Die wichtigsten Gießtipps für Geranien im Sommer einmal zusammengefasst:

  • Gießen Sie Ihre Geranien am besten morgens.
  • Gießen Sie sie immer mit zimmerwarmem (Regen)wasser, nie mit kaltem. An heißen Sommertagen erleiden sie sonst einen Kälteschock.
  • Alle ein bis zwei Wochen können Sie organischen Langzeitdünger zum Gießwasser dazugeben. Sie beginnen damit circa vier bis sechs Wochen nach dem ersten Düngen.
  • Gießen Sie in regelmäßigen Abständen. Die Erde sollte nie austrocknen und immer etwas feucht sein. Mit steigenden Temperaturen erhöhen Sie die Gießintervalle.
  • Die Blätter hängen schlaff herunter und werden braun? Dann haben Sie zu viel gegossen. Das fördert Staunässe und beschädigt letztendlich die Wurzeln.

Nicht nur richtiges Gießen fördert das Wachstum Ihrer Pelargonien: Trimmen Sie im Sommer gelegentlich auch die Triebspitzen, so wachsen sie besser. Noch mehr Tipps zum Thema „Pflanzen gießen bei Sommerhitze“ finden Sie hier.

Geranien überwintern: Zurückschneiden und ab ins Winterquartier

Das aus dem warmen Südafrika stammende Gewächs für den Balkon ist unseren kalten Wintermonaten im wahrsten Sinne des Wortes nicht gewachsen. Die krautigen Pflanzen können zwar, wenn sie geschützt stehen, leichtem Frost bis minus fünf Grad Celsius standhalten. Viele Geranien erfrieren aber schon bei Temperaturen um null Grad Celsius.

Deshalb heißt es ab September für alle Pelargonien: Ab ins Winterquartier, wo es dunkel und kühl ist. Am besten eignet sich dazu ein Kellerraum.

Die Geranien können Sie dann einmal radikal zurückschneiden, um bis zu zwei Drittel oder auf circa acht Zentimeter. Falls Sie sie nicht stutzen wollen, entfernen Sie trotzdem Blätter und Blüten, um das Schädlings- und Krankheitsrisiko zu minimieren. So sinkt gleichzeitig auch der Wasserbedarf, da über die fehlenden Blätter keine Feuchtigkeit mehr abgegeben werden kann.

Im Winter gießen Sie Ihre Geranien maximal einmal wöchentlich oder zumindest nur so, dass die Erde durchgehend etwas feucht, aber nie zu nass ist. Sonst entstehen schnell Wurzelschäden oder Wurzelfäule.

Fazit: Bitte mehr Geranien auf dem Balkon

Sie sehen: Die Vorteile der Pelargonien überwiegen! Wenn Sie sie mit “modernen” und bienenfreundlichen Balkonpflanzen kombinieren, können Sie die Gegenargumente aushebeln.

Pflanzen Sie zu Hängegeranien oder Duftgeranien Zinnien, Margeriten oder Eisenkraut. Setzen Sie neben stehende Geraniensorten kompakte Pflanzen wie Männertreu. Wichtig ist, dass Sie die Standort-Ansprüche beachten. Dann steht Ihrem Geranien-Blütenmeer auf dem Balkon nichts mehr entgegen!

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