Deutschland arbeitet am Ausbau eines flächendeckenden Breitbandnetzes. Der Zweck dahinter: Alle Menschen in Deutschland sollen in den Genuss schnellen Internets kommen. So auch die Menschen in Südwestfalen. Wo Sie hier Zugang zum Glasfaser-Netz haben, welche Flächen noch nicht (gut) versorgt sind und wie es mit dem 5G-Netz aussieht, das erfahren Sie hier.
Lieber spät als nie. Das könnte das Motto gewesen sein, als Deutschland recht spät mit dem Ausbau eines flächendeckenden Breitband-Netzes begonnen wurde. Reichlich spät für eine Industrienation. Seitdem geht es langsam aber stetig voran. Das größte Problem sind häufig noch die alten Telefonkabel aus Kupfer. Denn während Glasfaserkabel bis zu den grauen Telefonkabelkästen oder zu den Verteilzentren für Fernsehkabel reichen, liegen auf den letzten Metern zur Wohnung noch die veralteten Kupferkabel. Glasfaser unterstützt eine höhere Übertragungsgrate und größere Bandbreiten als Kupfer. Deshalb spielt Glasfaser eine so zentrale Rolle, um schnelles Internet zu bekommen.
Lokale Unterschiede: Glasfaser-Netz in Südwestfalen
Ganz allgemein kann man festhalten, dass das Breitband-Netz in den alten Bundesländern besser ausgebaut ist als in den neuen Bundesländern. Es gibt allerdings regionale und lokale Unterschiede: Während über 95 Prozent der Einwohner von Siegen sich über schnelles Internet bzw. über eine Übertragungsrate von 50 Mbit/s freuen können, können dies in Meinerzhagen nur 25 Prozent der Einwohner behaupten.
Es gibt allerdings auch in den Gemeinden Unterschiede. So etwa in Meinerzhagen. In der Kernstadt haben die Einwohner durchaus schnelles Internet, zwischen 75-95 Prozent können darauf zurückgreifen. Im Stadtteil Winzenberg wiederum kaum zehn Prozent. Gerade in flächenmäßig großen Gemeinden, wie eben Meinerzhagen, wird dieses Stadt-Land-Gefälle sehr deutlich und führt deshalb auch zu einer Verzerrung der Daten. Deshalb ist es wichtig sich exakt anzuschauen, wo genau bereits Glasfasern verlegt wurden und wo nicht.
Schnelles Internet im Siegerland
Die lokalen Unterschiede werden deutlich, wenn man sich anschaut, in welchen Gemeinden die Menschen über schnelles Internet verfügen. So sieht es im Siegerland aus:
Gemeinde | 50 Mbit/s | 100 Mbit/s | 200 Mbit/s |
Siegen | 99 | 95 | 89 |
Neunkirchen | 96 | 88 | 75 |
Burbach | 98 | 93 | 82 |
Wilnsdorf | 99 | 98 | 98 |
Netphen | 96 | 87 | 64 |
Bad Laasphe | 91 | 74 | 50 |
Erndtebrück | 91 | 73 | 39 |
Freudenberg | 95 | 80 | 58 |
Hilchenbach | 94 | 80 | 71 |
Bad Berleburg | 89 | 79 | 69 |
Kreuztal | 97 | 85 | 70 |
Während mehr oder weniger in allen Gemeinden im Siegerland die Einwohner in den Genuss einer passablen Übertragungsrate von 50 Mbit/s kommen, werden die Unterschiede bei Übertragungsraten von 100 oder sogar 200 Mbit/s deutlich. Vor allem in Siegen und in den darum liegenden Gemeinden sind schnelle Übertragungsraten möglich. Im östlichen Siegerland sieht es da schon anders aus.
Schnelles Internet im Märkischen Kreis
Noch deutlicher wird der lokale Unterschied im Märkischen Kreis:
Gemeinde | 50 Mbit/s | 100 Mbit/s | 200 Mbit/s |
Meinerzhagen | 25 | 23 | 20 |
Kierspe | 20 | 17 | 13 |
Halver | 90 | 85 | 79 |
Schalksmühle | 10 | 9 | 8 |
Lüdenscheid | 96 | 95 | 93 |
Herscheid | 87 | 69 | 53 |
Plettenberg | 68 | 65 | 62 |
Neuenrade | 95 | 90 | 79 |
Werdohl | 86 | 81 | 72 |
Altena | 60 | 58 | 55 |
Nachrodt-Wiblingwerde | 91 | 87 | 83 |
Iserlohn | 95 | 93 | 87 |
Menden | 91 | 90 | 88 |
Balve | 89 | 78 | 66 |
Hemer | 88 | 86 | 82 |
Wie bereits am Beispiel Meinerzhagen erklärt, kommt es darauf an, wo man in der Gemeinde lebt. Dies wird auch in Schalksmühle ersichtlich: Im Ortsteil Schalksmühle-Mitte gibt es kaum Probleme mit schnellen Übertragungsraten, während etwa im Ortsteil Dahlerbrück wohl eine Brieftaube schneller wäre. Somit kann man allgemein sagen: In den Ortszentren darf man sich über schnelles Internet freuen. Je weiter man das verlässt, umso mehr Abstriche muss man in Kauf nehmen.
Schnelles Internet im Hochsauerlandkreis
Im Hochsauerlandkreis stellt sich der lokale Unterschied wie folgt dar:
Gemeinde | 50 Mbit/s | 100 Mbit/s | 200 Mbit/s |
Arnsberg | 92 | 78 | 50 |
Bestwig | 66 | 43 | 37 |
Brilon | 70 | 56 | 36 |
Eslohe | 78 | 53 | 23 |
Hallenberg | 27 | 19 | 10 |
Marsberg | 63 | 48 | 24 |
Medebach | 71 | 54 | 35 |
Meschede | 78 | 64 | 37 |
Olsberg | 70 | 52 | 27 |
Schmallenberg | 74 | 60 | 34 |
Sundern | 86 | 65 | 50 |
Winterberg | 48 | 39 | 24 |
Arnsberg hat im gesamten Hochsauerlandkreis ein besonders gutes DSL-Netz und somit eine sehr hohe DSL-Verfügbarkeit. Hier erreichen sogar 50% der Bewohner eine Übertragungsrate von 200 Mbit/s. Je süd-westlicher die Gemeinde im Hochsauerlandkreis liegt, desto schlechter wird die Verfügbarkeit und Übertragungsrate. Die Stadt Sundern sticht im Vergleich zu den anderen Gemeinden und Städten etwas heraus, da hier im Jahr 2019 der Breitbandausbau fokussiert wurde und mehrere tausende Haushalte versorgt wurden. Die meisten Haushalte sind jedoch in Schmallenberg per Glasfaser (FTTH/FTTB) angebunden und können über einen Gigabit-Glasfaseranschluss mit einer Übertragungsrate von 1.000 Mbit/s verfügen.
Schnelles Internet im Kreis Olpe
Den höchsten flächendeckendsten Glasfaser-Ausbau finden wir im Kreis Olpe:
Gemeinde | 50 Mbit/s | 100 Mbit/s | 200 Mbit/s |
Attendorn | 94 | 81 | 50 |
Drolshagen | 67 | 56 | 32 |
Finnentrop | 94 | 74 | 42 |
Kirchhundem | 87 | 71 | 46 |
Lennestadt | 91 | 72 | 38 |
Olpe | 94 | 85 | 54 |
Wenden | 66 | 46 | 17 |
Im Landkreis Olpe verfügen alle Städte und Gemeinden, mit Ausnahme Wenden und Drolshagen, über eine hohe DSL-Verfügbarkeit. Durchschnittlich 50% dieser erhalten sogar eine Übertragungsrate von 200 Mbit/s. Der Glasfaserausbau wird im Kreis Olpe im Jahr 2021 in Angriff genommen und eine Versorgung der noch vorhandenen „weißen Flecken“ fokussiert. Insgesamt werden 1.900 km Glasfaser verlegt, sodass mit einem deutlichen Zuwachs zu rechnen ist.
Quelle: https://www.kreis-olpe.de/Wirtschaft/Breitbandversorgung/index.php?&object=tx,3123.5&ModID=255&FID=3125.1997.1&kat=&kuo=1&call=0&k_sub=0&La=1
5G-Netz: In Südwestfalen verfügbar?
Die fünfte Generation des Mobilfunks – oder kurz einfach nur 5G genannt – ist der neueste Mobilfunkstandard. Das Ziel: schnelle Netze mit großer Reichweite. Um dieses Ziel zu erreichen, verwendet 5G höhere Frequenzbereiche, mit denen mehr Daten mit höherer Bandbreite übermittelt werden können. Durch die kurze Latenzzeit von bis zu unter einer Millisekunde und Datenraten von bis zu 10 Gbit/s ist außerdem Kommunikation in Echtzeit möglich.
Da die Datenmenge immer größer wird, ist es nur folgerichtig, dass das 5G-Netz ausgebaut wird. Insbesondere in Südwestfalen, das zu den stärksten Industrieregionen Deutschlands gehört. Für den Standort sind also schnelle Übertragungsraten wichtig – vor allem auch deshalb, da immer mehr Menschen, insbesondere Jugendliche, digital unterwegs sind.
Aktuell kann 5G hauptsächlich in den großen Städten genutzt werden. Jedoch gehen die Mobilfunkanbieter zusehend in die Fläche, sprich der Ausbau in den ländlicheren Gebieten schreitet voran. So kommt es, dass 5G auch in weiten Teilen in Südwestfalen verfügbar ist – aber nicht flächendeckend. Ein paar weiße Flecken gibt es noch, etwa in Ortsteilen in Plettenberg, in Lennestadt oder in Olsberg. Aber spätestens 2025 sollen auch diese Gebiete eingefärbt sein: Denn bis dahin, so der Plan, sollen 99 Prozent der Menschen in Deutschland Zugang zum 5G-Netz haben.
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