Wärmepumpen-Förderung

Wärmepumpen-Förderung

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Förderung von Wärmepumpen: So kassieren Sie Zuschüsse vom Staat

Alte Heizung gegen neue Wärmepumpe tauschen? Dafür stellt der deutsche Staat diverse Fördermittel zur Verfügung. Wir sagen Ihnen, welche Förderung von Wärmepumpen es gibt und wer sie in Südwestfalen bekommt. Wärmepumpen spielen eine Schlüsselrolle in der Energiewende im Gebäude. Deshalb fördert der Staat den Umstieg von alten Heizungen auf eine neue Wärmepumpe mit diversen Zuschüssen. Welche das sind, wie hoch die Förderung von Wärmepumpen ist und wie Sie sie bekommen, das erfahren Sie hier.

Um Fördergelder für den Einbau einer Wärmepumpe einzustreichen, gibt es zwei potentielle Quellen:

  1. Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
  2. Regionale Fördertöpfe

Das BAFA wickelt die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) ab. Im Folgenden erklären wir Ihnen ausführlich, welche Fördermittel es gibt, wie Sie sie beantragen und erhalten.

1. BAFA-Förderung für Wärmepumpen

Beim BAFA gibt es Zuschüsse für einzelne energetische Sanierungsmaßnahmen. Allerdings hat die Bundesregierung Ende Juli 2022 und dann noch einmal zum 01. Januar 2023 die Richtlinien für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geändert. Der Schwerpunkt liegt jetzt ganz klar auf der Förderung von Heizungserneuerungen. Der Staat fördert nur noch Heizungssysteme, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dabei sind die Fördersätze nach der Klimafreundlichkeit der Heizungen gestaffelt. 

Erfahren Sie hier mehr über die Fördermittel für andere Einzelmaßnahmen wie Dämmung, Lüftung und Fenster.

Welche Voraussetzungen gelten für die BAFA-Förderung von Wärmepumpen?

Der Einbau einer Wärmepumpe wird als Einzelmaßnahme nur im Rahmen einer Sanierung gefördert. Im Neubau bezuschusst der Staat Wärmepumpen seit 01. Januar 2021 nur noch im Rahmen eines neu errichteten Effizienzhauses. Dort werden keine speziellen Anforderungen an die Wärmepumpe gerichtet, weil es bei der Förderung um die Energiebilanz des gesamten Hauses geht.

In Bestandsgebäuden wird der Einbau einer Wärmepumpe gefördert, wenn das Gebäude nach der Heizungserneuerung zu mindestens 65 Prozent durch erneuerbare Energien beheizt wird. Außerdem muss die Wärmepumpe rechnerisch eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 2,7 erreichen. Ab 01. Januar 2024 werden nur noch Wärmepumpen mit einer JAZ von mindestens 3,0 gefördert. Unabhängig davon müssen folgende Grundvoraussetzungen immer erfüllt sein:

  • Das Gebäude muss in Deutschland stehen.
  • Der Bauantrag bzw. die Bauanzeige muss zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens fünf Jahre zurückliegen.
  • Sie müssen den Förderantrag mit allen notwendigen Unterlagen vor Beginn der Maßnahme stellen, also vor der Beauftragung eines ausführenden Unternehmens.
  • Sie müssen mindestens 2.000 Euro brutto investieren.
  • Die förderfähigen Ausgaben für energetische Sanierungsmaßnahmen sind gedeckelt auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr, insgesamt auf maximal 600.000 Euro pro Gebäude.
  • Die geplante Wärmepumpe muss die technischen Mindestanforderungen erfüllen. Eine Liste der förderfähigen Wärmepumpenanlagen finden Sie hier.

Wie hoch ist die BAFA-Förderung für Wärmepumpen?

Seit der BEG-Reform wird in der Förderung danach unterschieden, mit welcher Wärmequelle die Wärmepumpe arbeitet. Dabei gilt:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: Die Basis-Förderung gibt es für Luft-Wasser-Wärmepumpen. Hier beträgt der Fördersatz 25 Prozent.
  • Wasser-, Abwasser- oder Erdwärmepumpen: Als besonders effizient gelten Wärmepumpen, für die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser erschlossen wird. Das wird mit einem zusätzlichen 5-Prozent-Bonus belohnt. Für effiziente Wärmepumpen gibt es also insgesamt 30 Prozent Förderung.

Seit Januar 2023 gibt es außerdem einen Bonus von 5 Prozentpunkten für Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln. Dieser Bonus ist allerdings nicht kumulierbar mit dem Effizienz-Bonus für die Wärmequellen. 

Darüber hinaus erhalten Sie einen zusätzlichen Bonus in Höhe von 10 Prozentpunkten (“Austausch-Bonus”), wenn die Wärmepumpe eine funktionsfähige alte Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung oder eine funktionsfähige, mindestens 20 Jahre alte Gasheizung ersetzt. Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe beträgt die Gesamtförderung dann 35 Prozent, für eine effiziente Wärmepumpe 40 Prozent.

Die Konditionen nach Art der Wärmepumpen im Überblick:

BAFA-Förderung von Wärmepumpen
Art der WärmepumpeFördersatzBonus Austausch Gasheizung
Luft-Wasser-Wärmepumpe25 Prozent10 Prozent
Wasser-/Erdreich-/Abwasser-Wärmepumpe30 Prozent10 Prozent
Wärmepumpe mit einem natürlichen Kältemittel 30 Prozent10 Prozent

Übrigens: Der sogenannte iSFP-Bonus, der zwischenzeitlich für Einzelmaßnahmen gewährt wurde, die in einem individuellen Sanierungsfahrplan empfohlen sind, gibt es seit 15. August 2022 für die Heizungserneuerung nicht mehr.

Welche Maßnahmen und Leistungen fördert das BAFA?

Das BAFA fördert Erschließungs- und Anschaffungskosten der Wärmepumpe, inklusive Installation, Anbindung ans Gebäude, Einstellung und Inbetriebnahme sowie notwendige Umfeldmaßnahmen. Unter anderem zählen zu den förderfähigen Kosten auch solche für:

  • Baustelleneinrichtung
  • Deinstallation und Entsorgung der alten Heizung
  • Erdsondenbohrungen inklusive verschuldensunabhängige Versicherung
  • Kollektoren

Hier finden Sie eine Liste der förderfähigen Kosten.

BAFA-Förderung für die Heizungsoptimierung

Mit dem Einbau einer Wärmepumpe alleine ist es meist nicht getan. Damit sie optimal funktioniert, sind häufig Verbesserungen im und am Gebäude sinnvoll und notwendig. Auch Maßnahmen zur Heizungsoptimierung zählen zu den Einzelmaßnahmen, die das BAFA fördert. Dazu gehören bei einer Wärmepumpe unter anderem:

  • Dämmung von Rohrleitungen
  • Einbau von Flächenheizungen
  • Installation von Wärmespeichern im Gebäude oder auf dem Grundstück
  • Mess-, Steuer- und Regelungstechnik

BAFA-Förderung für Fachplanung und Baubegleitung

Einen Energieeffizienz-Experten müssen Sie bei der Heizungserneuerung nicht verpflichtend einbinden, auch nicht für die Beantragung der Fördermittel. Jedoch ist es empfehlenswert, jemanden vom Fach hinzuzuziehen. Denn eine Wärmepumpe ist ein komplexes System, was gerade bei der Anpassung an die Gegebenheiten eines Bestandsgebäudes Fachkenntnis und Übersicht erfordert.

Das auch und besonders für den Aspekt Lärmschutz. Wer keinen Ärger mit den Nachbarn riskieren will, hat das bei der Planung im Blick. Hilfreich ist dabei eine akustische Fachplanung. Für die Baubegleitung und die Fachplanung übernimmt der Staat 50 Prozent der Kosten.

Wie beantrage ich die BAFA-Förderung für eine Wärmepumpe?

Die Fördermittel für den Einbau der Wärmepumpe müssen Sie noch vor dem Beginn des Vorhabens online über das BAFA beantragen. Das Online-Antragsformular ist auf der BAFA-Webseite im Bereich “Informationen zur Antragstellung” zu finden. Das gesamte Antragsverfahren ist rein elektronisch, alle notwendigen Angaben können Sie online übermitteln.

Wichtig: Holen Sie sich vorher einen Kostenvoranschlag ein. Denn die Summe der im Antrag angegebenen Kosten ist Grundlage für den Förderbescheid. Folgerichtig kann diese Summe im weiteren Verlauf des Antragsverfahrens nicht nach oben korrigiert werden.

Die Antragstellung können auch Bekannte, ein Fachunternehmer oder ein anderer Bevollmächtigter durchführen. Dazu muss mit dem Antrag eine ausgefüllte Vollmacht hochgeladen werden.

2. Regionale Fördertöpfe

Neben der Bundesförderung für effiziente Gebäude-Einzelmaßnahmen (BEG-EM) gibt es auch Förderungen auf regionaler Ebene. So vergeben einige Landesbanken zinsgünstige Kredite für energetische Sanierungen, was teilweise auch das Heizen mit erneuerbaren Energien umfasst. Die Fördermöglichkeiten reichen dabei bis runter auf kommunale Ebene.

Gute Übersichten bieten die Fördermitteldatenbank Foerderdata und die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Fördertöpfe in Südwestfalen

Verpassen Sie keine Fördermöglichkeit! Hier finden Sie alle wichtigen Links zu den uns bekannten regionalen Fördertöpfen für das Sieger-, Sauerland und den Märkischen Kreis.


Logo Wohnen in Südwestfalen

Fazit: So kommen Sie erfolgreich an die Wärmepumpen-Förderung

„Unterschiedlichste Ansprechpartner mit verschiedenen Programmen und differenzierten, teils sehr detaillierten Anforderungen – gar nicht so leicht, sich im Dschungel der Fördermittel für die Wärmepumpe zurechtzufinden. Wenn Sie einen ersten Überblick haben wollen, empfehlen wir Ihnen den Online-Förderrechner Wärmepumpe des Bundesverbandes Wärmepumpe.

Für eine genaue Kalkulation setzen Sie sich am besten mit einem Energieberater in Verbindung. Er kann Ihnen sagen, mit welchen Fördersummen Sie rechnen können, wie Sie diese gegebenenfalls kombinieren und welche Investitions- und Betriebskosten auf Sie zukommen. Auch die Modernisierungsberater der Volksbank Sauerland eG und die Wohnfühlberater der Volksbank in Südwestfalen eG helfen Ihnen gerne bei allen Themen rund um das Thema Immobilie.“

– Wohnen in Südwestfalen-

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