

Sie spielen mit dem Gedanken, nachträglich einen Balkon an Ihrem Haus in Arnsberg, Kreuztal oder Meinerzhagen anzubauen? Super! Denn ein Balkon sorgt nicht nur für mehr Wohlgefühl, sondern steigert auch den Wert Ihrer Immobilie. Vor dem Balkonanbau müssen Sie allerdings einige Punkte beachten. Die gute Nachricht vorweg: Der Aufwand hält sich in Grenzen. Erfahren Sie hier alles, was Sie über den nachträglichen Anbau eines Balkons wissen müssen.
Ohne Baugenehmigung kein nachträglicher Balkonanbau
Bevor Sie das Projekt Balkonanbau im Siegerland, Sauerland oder Märkischen Kreis in Angriff nehmen können, brauchen Sie zunächst eines: eine Baugenehmigung für Ihren Anbaubalkon. Diese ist deshalb so wichtig, weil Ihr Haus und dessen Erscheinungsbild maßgeblich verändert werden. Ein Balkon sollte außerdem stabil gebaut sein und dazu eine gewisse Statik aufweisen.
Wie für ein neu angebrachtes Balkongeländer auch, existieren für den Anbau eines Balkons bestimmte Vorschriften. Diese können Sie in den Landesbauordnungen einsehen. Wenden Sie sich für den Antrag der Baugenehmigung an einen Architekten oder Bauingenieur. Diese Experten kennen sich mit der Statik aus und können Sie fachkundig beraten. Sie helfen Ihnen auch bei den nötigen Formularen.
Balkonanbau: Diese Möglichkeiten gibt es
In Bezug auf die Bauweisen von Balkonen stehen Ihnen drei verschiedene Varianten zur Auswahl:
1. Der selbsttragende Vorstellbalkon
Der selbsttragende Vorstellbalkon steht – der Name lässt es schon vermuten – auf vier Stützen. Er ist an der Hauswand gesichert und damit vor dem Umfallen geschützt. Praktisch: Diese Bauweise erfordert keinen Statiker, der Einbauaufwand ist relativ gering.
2. Der teilselbsttragende Vorstellbalkon, auch Anbaubalkon
Der Anbaubalkon – auf Bau-Deutsch teilselbsttragender Vorstellbalkon – steht auf zwei Stützen. Er ist in der Hauswand verankert. Da hier andere Kräfte wirken als bei der vierbeinigen Balkon-Variante, benötigen Sie meist einen Statiker. Der Einbau ist meist aufwändiger als der eines komplett selbsttragenden Balkons.
3. Der Kragarmbalkon, auch freitragender Balkon
Der freitragende Balkon oder vielmehr der Kragarmbalkon wird an der Hauswand montiert – etwa durch Träger, die angebracht werden. Eine Variante ist ein sogenannter Nischenbalkon. Dieser wird in Häuserecken oder Nischen eingepasst und ist in der Regel eher klein.
Für die Planung und Umsetzung eines freitragenden Balkons benötigen Sie in jedem Fall einen Statiker. Und: Sie sollten mit einem höheren Aufwand beim Einbau rechnen. Der freitragende Balkon bietet sich vor allem an, wenn Sie ihn nicht auf dem Boden abstützen können. Zum Beispiel, wenn Ihr Haus in starker Hanglage steht oder unter dem geplanten Balkon ein Gewässer entlangfließt.
Balkon nachträglich anbauen: Welche Faktoren sollten Sie berücksichtigen?
Nicht nur der Balkon selbst, auch das „Drumherum“ sollten Sie einmal betrachten und entsprechend Geld, Zeit und Fachmenschen dafür einplanen. Diese Faktoren spielen beim Balkonanbau ebenfalls eine Rolle:
1. Größe des Balkons
Bevor Sie überhaupt mit der Planung loslegen, fragen Sie sich: Wofür wollen Sie Ihren Balkon nutzen? Als zweites Wohnzimmer mit Outdoorfeeling und dem Zeug dazu, als Urlaubsort zu dienen? Als Wintergarten mit reichlich Platz für Kübelpflanzen? Zum Grillen und/oder Chillen in der Sonne – auf Ihrem gemütlichen Liegestuhl? Zeichnen Sie auf, was alles Platz haben soll auf Ihrem zukünftigen Balkonanbau. Davon leiten Sie dann die Größe ab, die der Balkon haben soll.
2. Art des Geländers
Kann bei der Statik auch eine Rolle spielen: Das Geländer, mit dem Sie Ihren Balkon sichern wollen. Wie bereits erwähnt, gibt es zur Höhe und Bauweise einige Vorschriften, die Sie beachten sollten. Haben Sie außerdem ein Auge darauf, wozu Sie ein Geländer benötigen. Lediglich als Fallschutz? Oder soll das Balkongeländer auch als Wind- und Sichtschutz dienen? Wollen Sie neugierige Blicke abwehren, dann wählen Sie am besten relativ hohe und massive Geländer, zum Beispiel aus Glas in Metallrahmen.
3. Ort und Art der Balkontür
Überlegen Sie sich, von welchem Raum aus Sie Ihren nachträglich angebauten Balkon betreten wollen. Es gibt Drehflügeltüren, Drehkipptüren und faltbare Türen oder Hebe-Schiebetüren. Fragen Sie sich: Wofür habe ich Platz? Achten Sie außerdem auf die Höhe des Rahmens – der kann sich nämlich als Stolperfalle erweisen. Beachten Sie außerdem, wie aufwändig der Durchbruch und Einbau einer Tür an Ihrer Wunschstelle wären. Muss eine Heizung abgebaut werden? Müssen Sie ein Fenster austauschen lassen? Passt die Aufteilung des an den Balkon angrenzenden Raumes?
Bedenken Sie auch den Punkt Einbruchschutz, denn gewiefte Einbrecher können auch über den Balkon in die Wohnung oder das Haus einsteigen.
Was kostet der Balkonanbau?
Sie sehen: Wer einen Balkon nachträglich anbauen möchte, hat viele Möglichkeiten. Dementsprechend schwierig ist es, die Kosten dafür zu schätzen. Je nachdem, welche Art von Balkon Sie bauen wollen und für welche Anbauteile Sie sich entscheiden, schwankt der Preis. Sie sollten jedoch mindestens 10.000 Euro gespart haben, um für Material, Einbau sowie Geländer und Tür aufzukommen.
Kostenübersicht:
- Selbsttragender Vorstellbalkon: Material ab ca. 3.000 Euro, montierfertige Bausätze ab etwa 800 Euro.
- Teiltragender Vorstellbalkon: Etwa 1.000 Euro mehr als der selbsttragende Balkon.
- Freitragender Kragarmbalkon: Ab etwa 6.000 Euro.
Beim Einbau schwanken die Kosten stark, je nachdem wo Sie wohnen und wie gut dort die Verfügbarkeit von Handwerkern ist. Gerade der Kragarmbalkon ist aufwändig beim Einbau. Die anderen Varianten können Sie spürbar günstiger realisieren.
Was kostet ein Balkongeländer?
Auch die Preise von Balkongeländern variieren stark. Ausführung, Größe und Montage-Art bestimmen hier, wie viel Sie zahlen. Denn: Bauen Sie das Geländer selbst an, kommen Sie natürlich günstiger weg, als wenn der Fachmensch zur Tat schreitet. Und klar – je größer Ihr Balkon, desto mehr müssen Sie auch für das Material des Geländers zahlen.
Apropos Material: Wählen Sie ein edles Design-Geländer aus Glas oder Gusseisen, zahlen Sie schnell über 80 Euro pro Meter. Greifen Sie eher zur Alu- oder Kunststoff-Ausführung, wird es deutlich günstiger. Achtung: Alle Geländer müssen als Balkongeländer zugelassen sein, also den Landesbauverordnungen entsprechen.
Was kostet der Zugang zum Balkon?
Auch hier kommt es darauf an, für welche Variante Sie sich entscheiden. Fakt ist: Wer einen Balkon nachträglich anbauen möchte, braucht dafür auch einen Zugang, sprich: eine Tür.
- Drehflügeltür: Ab 300 Euro (Kunststoff), etwa das Doppelte für Holz.
- Drehkipptür: Ab etwa 250 Euro.
- Hebe-Schiebetüren: Ab etwa 800 Euro (Kunststoff).
- Faltbare Türen: Ab knapp über 1.000 Euro.
Für Wanddurchbruch und Einbau sollten Sie noch einmal ein bis zwei Arbeitstage eines Handwerkers einkalkulieren. Rechnen Sie mit etwa 300 Euro für das Aufstemmen der Wand und den Türeinbau. Weitere 200 Euro fallen an, wenn Sie eine Heizung an- oder abbauen lassen müssen. Dazu kommen noch Fahrtkosten sowie – wenn nötig – Lieferkosten für die Materialien.
Wenn Sie sich professionelle Hilfe holen, sind Sie zwei weitere Sorgen los:
- Das Aufräumen und Entsorgen des Schutts übernimmt meist der Handwerker.
- Auf den Einbau gibt es eine Gewährleistung: Wenn sich also etwas verziehen sollte oder im Winter nicht dicht ist, sind Sie auf der sicheren Seite.
Fazit
Sie sehen: Gut geplant, ist schon halb gebaut. Wenn Sie wissen, was Sie wollen und entsprechend Geld auf der Seite liegen haben, können Sie das Projekt nachträglich angebauter Balkon in ein bis zwei Wochen umsetzen. Und sich dann mit den schönen Dingen befassen – wie etwa der Balkon-Gestaltung oder aber der ersten Grillparty auf dem neuen Balkon!
Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zum Balkonanbau in Südwestfalen? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf oder melden Sie sich für unseren Newsletter an, um keine Tipps und Tricks rund um das Thema Immobilien zu verpassen!
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