Balkonkraftwerk Förderung

Balkonkraftwerk Förderung
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Balkonkraftwerk Förderung 2024: Zuschüsse für Ihre Mini-PV-Anlage

Der Trend geht auch bei uns in der Region zum Balkonkraftwerk: 2023 waren laut der Bundesnetzagentur in Deutschland mehr als 300.000 Mini-Solaranlagen in Betrieb – dreimal so viele wie noch im Vorjahr. Ein Grund dafür sind die attraktiven Fördermöglichkeiten. Informieren Sie sich hier über die Balkonkraftwerk-Förderungen 2024.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem Balkonkraftwerk können die Stromkosten um bis zu 240 Euro pro Jahr reduziert werden.
  • Beim Kauf einer Steckersolaranlage muss man keine Mehrwertsteuer zahlen.
  • Zahlreiche Städte und Gemeinden bieten finanzielle Unterstützung beim Kauf einer Balkon-Solaranlage.
  • In einigen Bundesländern gibt es ebenfalls spezielle Förderprogramme für Balkonkraftwerke mit Zuschüssen bis zu 500 Euro.

So gehen Sie vor

  • Informieren Sie sich über die spezifischen Förderprogramme in Ihrem Bundesland oder Ihrer Stadt.
  • Überprüfen Sie, ob sie den Antrag vor oder nach dem Kauf bzw. der Installation des Balkonkraftwerks stellen müssen. 
  • Reichen Sie alle erforderlichen Unterlagen vollständig und korrekt ein.
  • Beachten Sie die Fristen und Bedingungen des jeweiligen Förderprogramms.

Warum ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk lohnt sich in den meisten Fällen. Einer der größten Vorteile von Mini-Solaranlagen ist die einfache Montage. Das Modul lässt sich mit einem Klappgestell oder einer Aufständerung im Selbstbausatz installieren. Alternativ ist eine Anbringung am Balkongeländer denkbar – außer an denkmalgeschützten Gebäuden. Der Strom wird dann über den Stecker eingespeist und direkt verbraucht.

Zwar müssen Sie die Anschaffungskosten – circa zwischen 300 und 1.000 Euro – erstmal investieren, doch das rechnet sich meist schon nach weniger als zehn Jahren. Denn Strom ist teuer. Ein Balkonkraftwerk deckt bei einem Stromverbrauch von 1.500 kWh pro Jahr bereits bis zu 20 Prozent des Grundbedarfs. Das kann eine Kostenersparnis von rund 60 bis 240 Euro pro Jahr bedeuten. 

Wo sich eine Photovoltaikanlage nicht realisieren lässt, ist ein Balkonkraftwerk also eine gute Alternative. Besonders bei Mietern im Siegerland, Sauerland und Märkischen Kreis sind Mini-PV-Anlagen auf dem Vormarsch. Nur in Ausnahmefällen hat der Vermieter das Recht zu intervenieren. Zuletzt gab es dazu einige Gerichtsurteile zugunsten der Mieter. Solange die Gesetzeslage nicht eindeutig ist, sollte man vor der Montage einen Blick in den Mietvertrag werfen und grünes Licht vom Eigentümer einholen.

Noch ein Grund für ein Balkonkraftwerk: Durch neue gesetzliche Regelungen (Solarpaket I) ist die Inbetriebnahme seit 2024 stark vereinfacht. Zusätzlich gibt es zahlreiche Förderprogramme. Mehr dazu in den nächsten Abschnitten.

Staatliche Balkonkraftwerk-Förderung 

Der Staat unterstützt die Installation von Balkonkraftwerken indirekt durch eine Mehrwertsteuerbefreiung. Bereits seit 2023 muss man beim Kauf einer Stecker-PV-Anlage keine Mehrwertsteuer zahlen.

Zusätzlich ist 2024 das Solarpaket I in Kraft getreten, welches die Anmeldung und den Betrieb von Balkonkraftwerken vereinfacht: Die Mini-PV-Anlagen müssen jetzt nur noch bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden. Zudem wurde die maximal zulässige Einspeiseleistung für Balkonkraftwerke von 600 Watt auf 800 Watt erhöht, was Ihre Energieausbeute steigert. Plus: Übergangsweise sind ältere, rückwärts drehende Stromzähler, die sogenannten Ferraris-Zähler geduldet. Trotzdem sollten Sie bei der Anmeldung des Kraftwerks bei der Bundesnetzagentur direkt einen Stromzähler mit Rücklaufsperre beantragen.

Balkonkraftwerk-Förderungen nach Bundesland

Auf Ebene der Länder gibt es ein paar wenige Förderprogramme für Balkonkraftwerke. Wir stellen Ihnen nachfolgend eine aktuelle Auswahl vor, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Wichtig ist darauf zu achten, wann Sie den Antrag stellen müssen. Während Sie den Zuschuss häufig noch vor dem Kauf des Geräts beantragen müssen, fordern andere Programme eine Kopie der Rechnung. 

Berlin

Noch bis 31. Dezember 2024 unterstützt das Land Berlin den Kauf eines Balkonkraftwerks mit bis zu 500 Euro. Das SolarPLUS-Programm gibt es seit Februar 2023 und ist begrenzt auf 14.000 Förderfälle. 

  • Höhe der Förderung: bis zu 500 Euro
  • Was wird gefördert: Investitionskosten für eine Stecker-Solaranlage pro Wohnung oder Haus
  • Zeitpunkt der Antragstellung: vor dem Kauf 
  • Antragberechtigt: Mieter und Eigentümer selbstgenutzter Immobilien mit Erstwohnsitz in Berlin, Pächter von Kleingärten
  • Antrag über: IBB Business Team

Voraussetzungen:

  • Anmeldung bei Stromnetz Berlin
  • Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur
  • Zustimmung der Hausverwaltung
  • Anschluss nach DIN VDE V 0100-551 und VDE AR 4105
  • CE-Kennzeichnung am Gerät
  • Konformitätserklärung gemäß VDE AR 4105 für den Wechselrichter
  • Projektbeginn spätestens ein Jahr nach Zuwendungsbescheid

Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern fördert 2024 nur noch Mieter mit bis zu 500 Euro. Alle Fördermittel für Eigentümer, die ein Balkonkraftwerk installieren wollen, sind ausgeschöpft. 

  • Höhe der Förderung: maximal 500 Euro
  • Was wird gefördert: Anschaffung und Installation des Balkonkraftwerks
  • Zeitpunkt der Antragstellung: nach dem Kauf und der Installation
  • Antragberechtigt: Mieter mit Erstwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern
  • Antrag über: Landesförderinstitut

Voraussetzung:

  • Steckerfertige PV-Anlagen mit Kaufdatum nach dem 07.11.2022

Sachsen

Die Sächsische Aufbaubank fördert Balkonkraftwerke pauschal mit 300 Euro. Antragberechtigt sind 2024 ausschließlich Mieter. 

  • Höhe der Förderung: maximal 300 Euro
  • Was wird gefördert: Anschaffung und Installation einer Stecker-Solaranlage
  • Zeitpunkt der Antragstellung: nach erfolgreicher Montage
  • Antragberechtigt: Mieter mit Erstwohnsitz in Sachsen
  • Antrag über: Sächsische Aufbaubank

Voraussetzung:

  • Steckerfertige PV-Anlagen mit Kaufdatum nach dem 22.06.2023
  • Solarmodule müssen mindestens 300 Watt-Peak (Wp) erzeugen
  • Wechselrichter-Leistung maximal 800 Watt

Balkonkraftwerk-Förderung durch Städte und Landkreise

Auch viele Kommunen fördern den Kauf und die Installation von Balkonkraftwerken. Nachfolgend eine Liste mit Förderprogrammen der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Unser Tipp: Informieren Sie sich vor dem Kauf einer Mini-Solaranlage, ob Ihre Stadt oder Ihr Landkreis Zuschüsse vergibt. 

In unserer Region sind es aktuell unter anderem die Städte Balve, Lüdenscheid, Burbach, Kreuztal, Neunkirchen und Siegen, die den Kauf eines Balkonkraftwerks fördern. Hier gelangen Sie zu den regionalen Fördertöpfen und können sich allumfänglich informieren.

StadtFörderungWeitere Infos
Aachen100 € pauschalLink
Ahaus50%, max. 200 €Link
BonnEigentümer: 300 Watt = 90 € (Mieter: 180 €), 600 Watt = 180 € (Mieter: 360 €), 800 Watt = 240 € (Mieter: 480 €)Link
Borgentreich100 € pauschal pro Anlage und HaushaltLink
DortmundFörderung bis 500 € für nötige ElektroarbeitenLink
Düsseldorf50% der Gesamtkosten, maximal 600 €Link
Essenab 300 Watt: 200 € FörderungLink
GelsenkirchenPauschal: 100 € bis 400 Watt, 200 € bis 800 WattLink
Gronau250 € pro Modul (max. 2), jedoch nur max. 60% der AnschaffungskostenLink
Kölnbis zu 300 €, Köln-Pass Inhaber bis zu 600 €Link
OlsbergPauschal 200 €, bis 600 WattLink

Fazit: Für wen lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

Wenn eine PV-Anlage auf dem Dach keine Option ist, sie aber trotzdem umweltfreundlichen Strom erzeugen und dabei noch Geld sparen möchten, kann ein Balkonkraftwerk eine lohnende Anschaffung für Sie sein. Sie rentiert sich meist nach weniger als zehn Jahren und bedeutet eine jährliche Ersparnis von bis zu 240 Euro. 

Besonders als Mieter in Werdohl, Birlenbach oder Attendorn haben Sie einen klaren Vorteil: Balkonkraftwerke sind mobil und flexibel. Ziehen Sie um, nehmen Sie Ihr Kraftwerk einfach mit. So bleibt Ihre Investition in erneuerbare Energie bestehen, egal wohin es Sie verschlägt.

Der Staat unterstützt den Kauf steckerfertiger Solaranlagen durch eine Mehrwertsteuerbefreiung und vereinfachte Regelungen für die Anmeldung und den Betrieb. Zusätzlich gibt es auf Ebene der Länder und Kommunen zahlreiche Förderprogramme, die eine finanzielle Entlastung bedeuten, oft sogar ausschließlich für Mieter: Bis zu 500 Euro können Sie beim Kauf eines Stecker-Solargeräts einstreichen. 

Kurz gesagt, ein Balkonkraftwerk lohnt sich für fast jeden, der einen geeigneten Platz hat und nachhaltiger leben möchte. Es ist eine unkomplizierte und kostengünstige Möglichkeit, grünen Strom zu nutzen und gleichzeitig die Stromkosten zu senken.

Förderung Balkonkraftwerk: Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine, steckerfertige Solaranlage, die auf dem Balkon oder der Terrasse installiert wird. Es besteht aus Solarmodulen und einem Wechselrichter und kann direkt an eine Steckdose angeschlossen werden, um Strom ins Hausnetz einzuspeisen.

Welche Bundesländer fördern Balkonkraftwerke?

Verschiedene Bundesländer wie Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen bieten Förderprogramme für Balkonkraftwerke an. Die genauen Konditionen und Voraussetzungen variieren, daher empfiehlt es sich, die jeweiligen Programme der Bundesländer zu prüfen.

Lohnt sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerkes überhaupt?

Ja, die Anschaffung eines Balkonkraftwerks lohnt sich oft. Es hilft, Energiekosten zu senken und den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Besonders in sonnigen Regionen und bei steigenden Strompreisen kann sich die Investition schnell amortisieren.

Wie hoch ist der Zuschuss zum Balkonkraftwerk?

Die Höhe des Zuschusses variiert je nach Bundesland oder Kommune und Förderprogramm. Üblicherweise liegen die Zuschüsse zwischen 100 und 400 Euro pro Balkonkraftwerk. Es ist ratsam, die genauen Bedingungen der Förderprogramme zu prüfen.

Kann ich die Förderung auch für eine große PV-Anlage nutzen?

Die meisten Förderprogramme für Balkonkraftwerke sind speziell auf kleine, steckerfertige Solaranlagen ausgelegt. Für große PV-Anlagen gibt es separate Förderprogramme. Informieren Sie sich bei Ihrem Bundesland oder der KfW über passende Fördermöglichkeiten für größere Anlagen.

Gibt es eine bundesweite Balkonkraftwerk Förderung von BAFA oder KfW?

Aktuell gibt es keine spezifische bundesweite Förderung von BAFA oder KfW für Balkonkraftwerke. Förderungen werden hauptsächlich auf kommunaler Ebene angeboten. 

Wann sollte ich die Balkonkraftwerk Förderung beantragen?

Der Zeitpunkt der Antragstellung variiert. In vielen Fällen muss die Förderung vor dem Kauf und der Installation des Balkonkraftwerks beantragt werden. Andere Programme verlangen die Schlussrechnung als Nachweis. Prüfen Sie die genauen Bedingungen Ihres Förderprogramms.

Wie lange dauert die Bearbeitung eines Förderantrages?

Die Bearbeitungszeit für Förderanträge kann variieren. In der Regel dauert es zwischen vier und zwölf Wochen, abhängig von der Arbeitsbelastung der zuständigen Behörde. Es ist ratsam, frühzeitig zu planen und den Antrag rechtzeitig einzureichen.

Was muss ich bei Balkonkraftwerk Förderanträgen beachten?

Achten Sie darauf, alle erforderlichen Unterlagen vollständig und korrekt einzureichen. Informieren Sie sich über die genauen Voraussetzungen des jeweiligen Förderprogramms und halten Sie die Fristen ein.

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