“Jung kauft alt” ist ein neues Förderprogramm der KfW, das am 03. September 2024 gestartet ist. Damit will die Bundesregierung den Kauf älterer Immobilien durch junge Familien unterstützen. Erfahren Sie hier alles, was bisher bekannt ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Förderprogramm “Jung kauft Alt” (JkA) für den Erwerb von Altbauten ist am 03.09.2024 gestartet und richtet sich an Familien.
- Eine energetische Sanierung ist Voraussetzung für die JkA-Förderung.
- Zusätzlich gibt es regionale Programme, die Zuschüsse für den Kauf und die Sanierung von Altbauten bieten, sowie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
- Das Programm “Wohneigentum für Familien” (WEF) unterstützt ebenfalls Familien bei Neubauten und Erstkäufen mit zinsgünstigen Krediten und Kinderzuschüssen.
Das können Sie tun
- Informieren Sie sich über das “Jung kauft Alt”-Programm sowie regionale Förderungen und die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), um alle verfügbaren Zuschüsse und Kredite zu nutzen.
- Holen Sie sich eine Finanzierungsbestätigung von Ihrer Bank, um Ihre Kreditwürdigkeit nachzuweisen und die Finanzierung eines Immobilienkaufs sicherzustellen.
- Suchen Sie gezielt nach Bestandsimmobilien in attraktiven Lagen, die Ihren Anforderungen und finanziellen Möglichkeiten entsprechen.
- Holen Sie sich Unterstützung von einem Sachverständigen, um den Zustand der Immobilie und den notwendigen Sanierungsaufwand besser einschätzen zu können.
- Planen Sie die notwendigen energetischen Sanierungen sorgfältig und beantragen Sie die entsprechenden Fördermittel rechtzeitig, um die Kosten zu optimieren und langfristig zu sparen.
Jung kauft alt: aktueller Stand
Das neue KfW-Förderprogramm “Jung kauft Alt” ist seit September 2024 verfügbar. Ursprünglich war die Förderung der Bundesregierung für den Erwerb älterer Gebäude durch Familien bereits im Herbst 2023 im Gespräch. Der Start wurde wegen der langen Haushaltsverhandlungen allerdings verschoben.
Was ist Jung kauft alt?
“Jung kauft Alt” ist ein Förderprogramm der KfW. Es richtet sich an Familien und soll ihnen zinsgünstige Kredite für den Kauf von Bestandsimmobilien in Südwestfalen bieten.
Der Bund verfolgt mit der JkA-Förderung mehrere wichtige Ziele:
- Familien den Zugang zu Wohneigentum erleichtern: Der Bedarf an Wohnraum, besonders bei jungen Familien, ist ungebrochen hoch, während der Neubau von Einfamilienhäusern stark zurückgeht. Gerade einkommensschwache Haushalte benötigen finanzielle Unterstützung, um den Traum vom Eigenheim realisieren zu können.
- Leerstand abbauen und Altbau erhalten: Die Bundesregierung will bestehende Immobilien erhalten. Das JkA-Programm soll die Attraktivität von Gebäuden erhöhen, die leer stehen oder von Leerstand bedroht sind, und sie für Kaufinteressenten interessant machen. Die Nutzung solcher Bestandsimmobilien spart nicht nur Material, sondern auch Flächen, die ansonsten für Neubauten benötigt würden.
- Energiewende vorantreiben: Durch die geplante Auflage, dass die Altbauten saniert werden müssen, wird die Energiewende im Gebäudebestand vorangetrieben. Diese Sanierungen reduzieren den Energieverbrauch der Gebäude erheblich und verringern ihren CO₂-Fußabdruck.
- Wirtschaft ankurbeln: Gleichzeitig kurbeln die erforderlichen Baumaßnahmen die Wirtschaft an und sichern Arbeitsplätze.
- Städte attraktiver machen: Nicht zuletzt verschönern sanierte Gebäude das Stadtbild und werten das Wohnumfeld auf.
Für wen ist die KfW-Förderung Jung kauft alt geeignet?
“Jung kauft Alt” richtet sich an dieselbe Zielgruppe wie die Neubau-Förderung “Wohneigentum für Familien” (WEF) mit dem KfW-Kredit 300: Familien im Siegerland, Sauerland oder Märkischen Kreis mit geringem Einkommen und mindestens einem minderjährigen Kind.
Die beiden Programme ergänzen sich inhaltlich gut: WEF fördert den Bau oder Erstkauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung zur Selbstnutzung, während JkA den Kauf einer Bestandsimmobilie unterstützt. Folgende Richtlinien gelten für die WEF-Neubauförderung:
- Antragsberechtigt sind Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind.
- Das jährliche Nettohaushaltseinkommen darf maximal 90.000 Euro betragen.
- Für jedes weitere Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 10.000 Euro.
- Berücksichtigt werden nur Kinder, die zum Zeitpunkt der Antragstellung im Haushalt leben und unter 18 Jahre alt sind.
JkA-Förderung für Wohneigentum: Voraussetzungen und Konditionen
- Antragsberechtigt sind Privatpersonen, die Eigentum von selbstgenutztem Wohnraum erwerben, bei denen mindestens ein minderjähriges Kind im Haushalt lebt und deren zu versteuerndes jährliches Haushaltseinkommen max. 90.000 EUR bei einem Kind beträgt, zuzüglich 10.000 EUR je weiteres Kind.
- Die zu erwerbende Wohnimmobilie muss zum Zeitpunkt der Antragstellung gemäß eines Energiebedarfs- oder verbrauchsausweises in die Energieeffizienzklasse F, G oder H eingestuft sein.
- Die Kredite im Produkt „Jung kauft Alt“ können Kunden, wie bei KfW-Förderkrediten üblich, bei ihren Hausbanken beantragen.
- Förderfähige Kosten sind der Kaufpreis inklusive Grundstückskosten. Die maximale Höhe des Kreditbetrags hängt ab von der Anzahl der im Haushalt wohnenden minderjährigen Kinder. Bei einem Kind können bis zu 100.000 EUR beantragt werden, bei zwei Kindern bis zu 125.000 EUR und ab drei Kindern bis zu 150.000 EUR. Es sind Kreditlaufzeiten ab sieben und bis 35 Jahre möglich, die Zinsen können je nach Laufzeitvariante für maximal 20 Jahre festgeschrieben werden. Das Programm „Jung kauft Alt“ ist kombinierbar mit dem KfW-Wohneigentumsprogramm (www.kfw.de/124)
- Antragstellende verpflichten sich, die erworbene Bestandsimmobilie binnen 54 Monaten ab KfW-Förderzusage energetisch mindestens auf das Niveau eines „Effizienzhauses 70 EE“ zu sanieren. Für die Sanierung können zusätzlich z.B. zinsgünstige Kredite und Zuschüsse der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) genutzt werden, wie etwa die KfW-Heizungsförderung für den Einbau einer neuen, klimafreundlichen Heizung (www.kfw.de/458), oder die BEG-Wohngebäude-Kredite der KfW (www.kfw.de/261).
Quelle: https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Newsroom/Aktuelles/Pressemitteilungen-Details_820928.html
Alternativen zum Förderprogramm Jung kauft alt
Zusätzlich zur JkA-Förderung können Käufer und Eigentümer von Bestandsgebäuden schon jetzt weitere Fördermittel für energetische Sanierungen in Anspruch nehmen, beispielsweise aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Diese Förderungen decken verschiedene Sanierungsmaßnahmen ab, die den Energieverbrauch und den CO₂-Ausstoß der Gebäude reduzieren sollen.
In vielen Regionen gibt es auch lokale “Jung kauft Alt”-Programme, die unabhängig von der KfW-Förderung sind und sich in ihren Bedingungen und Leistungen unterscheiden. Sie bieten oft Zuschüsse, die sich aus einem Grundbetrag und Kinderzuschüssen zusammensetzen, und können sowohl für den Kauf als auch für die Sanierung von Altbauten verwendet werden.
Das Forschungsinstitut empirica hat 2022 insgesamt 119 solcher regionalen Programme untersucht. Vorrangig werden junge Haushalte gefördert, darunter Alleinerziehende, Paare mit Kindern und manchmal auch Paare ohne Kinder. Im Gegensatz zum neuen Bundesprogramm ist in den meisten kommunalen Programmen eine Sanierung des Altbaus keine Bedingung für die Förderung. Etwa zwei Drittel der Kommunen unterstützen sogar den Abriss des erworbenen Hauses und den Bau eines Neubaus. Außerdem fördern vier von fünf Kommunen die Erstellung eines Altbaugutachtens.
Fazit: Könnte sich die Förderung Jung kauft alt lohnen?
Insgesamt stellt das JkA-Programm eine umfassende Lösung dar, um jungen Familien den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern, während es gleichzeitig zur Erhaltung und klimafreundlichen Nutzung von Bestandsgebäuden beiträgt.
Altbauten sind oft günstiger als Neubauten, was sie zu einer attraktiven Option macht. Angesichts der Zinsentwicklungen in den letzten Jahren, hoher Sanierungskosten und drohender Sanierungspflichten sind die Preise für Bestandsimmobilien zuletzt etwas gefallen, was den Kauf gerade noch interessanter macht.
Viele dieser Altbauten befinden sich in innerstädtischen Gebieten oder Ortszentren mit gut ausgebauter Infrastruktur. In diesen Lagen sind Mietwohnungen oft schwer zu finden oder kaum erschwinglich. Das “Jung kauft alt”-Programm kann daher eine wertvolle Möglichkeit für Familien sein, bezahlbaren Wohnraum in guten Lagen zu erwerben und gleichzeitig von einer nachhaltigen Sanierungsförderung zu profitieren.
Kaufinteressierte sollten immer auch andere Alternativen im Blick haben, etwa regionale Förderprogramme für den Kauf und die Sanierung von Bestandsgebäuden. Wer mit dem Gedanken spielt, ein älteres Haus zu kaufen, kann bei der Kommune nachfragen und sich zusätzlich über die bestehenden Sanierungsförderungen informieren, um alle finanziellen Möglichkeiten auszuschöpfen.
Jung kauft alt: Häufig gestellte Fragen
Welche Voraussetzungen gelten für Jung kauft alt?
Der Förderkredit richtet sich an einkommensschwache Familien mit minderjährigen Kindern. Der Erwerb einer Bestandsimmobilie in Siegen, Lüdenscheid oder Schmallenberg muss mit einer energetischen Sanierung verbunden sein.
Wie kann man Jung kauft alt beantragen?
“Jung kauft Alt” wird über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgewickelt. Interessierte Familien sollten sich bei der KfW oder bei ihrer Hausbank informieren und die entsprechenden Anträge ausfüllen.
Welche Förderungen gibt es beim Hauskauf für Familien?
Neben “Jung kauft Alt” gibt es das Programm “Wohneigentum für Familien” (WEF), das Neubauten und Erstkäufe fördert. Es bietet zinsgünstige Kredite und zusätzliche Kinderzuschüsse. Außerdem haben zahlreiche Gemeinden regionale Programme speziell für Familien, die den Erwerb von Alt- und Neubauten fördern.
Regionale Fördertöpfe
Verpassen Sie keine Fördermöglichkeit! Hier finden Sie alle wichtigen Links zu den uns bekannten regionalen Fördertöpfen für das Sieger-, Sauerland und den Märkischen Kreis.
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