

Nach spätestens 60 Jahren oder um den Energieverbrauch zu senken, steht für die meisten Hauseigentümer eine Dachsanierung auf dem Plan. Wie oft ein Dach erneuert werden muss und welche Kosten für eine Dachsanierung entstehen, hängt von vielen Faktoren ab. Wir geben Ihnen einen Überblick über Maßnahmen und Preise.
Eine energetische Dachsanierung kommt in den nächsten Jahren auf viele Hauseigentümer im Siegerland, Sauerland und Märkischen Kreis zu. Wer eine Dachsanierung beim Altbau oder Bestandsbau bspw. in Siegen, Lüdenscheid oder Schmallenberg plant, stellt sich vor allem die Kostenfrage. Wir erklären Ihnen, mit welchen Dachsanierungs-Kosten Sie ungefähr rechnen müssen und beantworten wichtige Fragen zur Dacherneuerung.
Was kostet eine Dachsanierung?
Für eine Dachsanierung lässt sich nur ein grober Kostenrahmen nennen. Denn eine Generalüberholung kann „von bis“ gehen und nur eine nachträgliche Dämmung einschließen oder aber eine komplette Neueindeckung inklusive Dachstuhl, Ziegeln und Schornstein.
Viele verschiedene Faktoren beeinflussen die Kosten. Neben dem verwendeten Material kommt es auf die Dachform und den Handwerkerlohn in Ihrer Region an. Im Schnitt können Sie mit 150 bis 700 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Dachsanierung: Kosten pro m²
Eine komplette Dachsanierung umfasst üblicherweise den Dachstuhl, die Dämmung und die Dacheindeckung. In der nachfolgenden Tabelle geben wir Ihnen einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten pro Quadratmeter inklusive Material- und Handwerkerkosten.
Maßnahme | durchschnittliche Kosten pro Quadratmeter Dachfläche |
Dachstuhl | 50 bis 250 Euro |
Dachdämmung | 50 bis 150 Euro |
Dacheindeckung | 50 bis 300 Euro |
Gesamt | 150 bis 700 Euro |
Kostenüberblick Dachsanierung Standardmaßnahmen, Angaben ohne Gewähr
Zusätzliche Kosten bei der Dachsanierung
Dazu kommen im Einzelfall die Kosten für weitere Leistungen wie ein neues Entwässerungssystem, Abriss und Entsorgung, Rückbau und Aufbau eines neuen Schornsteins, Dachfenstereinbau, Dachbodenausbau sowie Montage einer PV-Anlage.
Maßnahme | durchschnittliche Kosten |
Entwässerungssystem | 1.000 bis 2.000 Euro |
Abriss und Entsorgung | 2.000 bis 8.000 Euro |
Schornstein | 1.000 bis 4.000 Euro |
Dachboden Innenausbau | 300 bis 800 Euro pro Quadratmeter |
PV-Anlage | 8.000 bis |
Kostenüberblick Dachsanierung Zusatzmaßnahmen, Angaben ohne Gewähr
Wie viel kostet ein komplett neues Dach mit Dämmung?
Bei einer Dachfläche von 100 Quadratmetern kommen Sie auf Gesamtkosten für eine Dachsanierung mit Rückbau, Entsorgung, Eindeckung, Dämmung und neuem Entwässerungssystem von circa 13.000 bis 45.000 Euro. Inklusive neuem Dachstuhl zahlen Sie grob gerechnet 18.000 bis 80.000 Euro.
Wie umfassend Sie Ihr Dach sanieren müssen, hängt in erster Linie vom Alter und Ausmaß der Schäden ab. Ein Modernisierungscheck durch einen Experten kann in jedem Fall sinnvoll sein, bevor Sie konkret Angebote von Handwerksbetrieben einholen.
Beispiel: Dachsanierung Kosten
Das Baukosteninformationszentrum (BKI) hat eine Beispielrechnung aufgestellt, wie viel eine Dachsanierung aktuell kosten kann. Bezugsgrundlage ist ein Reihenendhaus beziehungsweise eine Doppelhaushälfte aus den 1980er Jahren mit 100 Quadratmetern Dachfläche.
Maßnahme | Kosten pro Quadratmeter/Stück | Kosten gesamt |
Abbruch Dach, Blechteile | 45 Euro | 4.500 Euro |
Auf- und Zwischensparrendämmung mit Mineralwolle und PUR | 130 Euro | 13.000 Euro |
Lattung und Dacheindeckung mit Betonsteinen | 85 Euro | 8.500 Euro |
Austausch Dachflächenfenster (4 Stück) | 2.200 Euro | 8.800 Euro |
Gesamt | 2.460 Euro | 34.800 Euro |
Kostenbeispiel Dachsanierung Netto, Quelle: Quelle: BKI (Baukosteninformationszentrum GmbH), Stand: 2. Quartal 2023
1. Kosten für einen neuen Dachstuhl
Der Dachstuhl ist Träger der gesamten Dachkonstruktion. Ist er nicht mehr stabil, zum Beispiel weil Feuchtigkeit das Holz beschädigt hat, muss der Dachstuhl erneuert werden. Die Kosten dafür belaufen sich je nach Dachform auf rund 50 bis 150 Euro. Am günstigsten ist neben dem Flachdach ein klassisches Satteldach. Das Walmdach liegt im preislichen Mittelfeld und für ein Pultdach zahlen Sie üblicherweise am meisten.
Architektonische Besonderheiten wie Gauben erhöhen den Preis. Nicht inbegriffen sind hier die Kosten für den Abriss und die Entsorgung der alten Konstruktion. Dafür können je nach Dachgröße einige Tausend Euro zusätzlich fällig werden.
Maßnahme am Dachstuhl | Kosten |
Demontage der Dacheindeckung | circa 25 bis 30 Euro pro Quadratmeter |
Abriss des Dachstuhls | circa 6.000 Euro |
Entsorgung alter Materialien | circa 2.000 Euro |
Montage des neuen Dachstuhls | circa 50 bis 150 Euro pro Quadratmeter |
Durchschnittliche Kosten für einen neuen Dachstuhl inklusive Material und Montage, Angaben ohne Gewähr
2. Kosten für die Dachsanierung mit Dämmung
Wenn Sie Ihr Haus in Südwestfalen energetisch sanieren, kommen Sie meist auch um eine neue Dachdämmung nicht herum. Gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist dies Pflicht, wenn der Dachraum bewohnt wird. Ansonsten genügt in der Regel eine Dämmung der obersten Geschossdecke.
Die Kosten für die Dachsanierung mit Dämmung hängen unter anderem vom Material, von der Dachform und von der Art der Dämmung ab. Grob können Sie mit 50 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen, inklusive Material und Montage.
Am teuersten ist eine Aufsparrendämmung, die aber auch das größte Energiesparpotenzial hat: Rund 90 bis 150 Euro pro Quadratmeter Dachfläche kostet sie im Schnitt inklusive Montage. Sie ist immer dann sinnvoll, wenn Sie auch eine neue Dacheindeckung planen. Ansonsten kommen die kostengünstigere Zwischensparrendämmung (circa 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter) oder die Untersparrendämmung (circa 30 bis 80 Euro pro Quadratmeter) in Frage. In beiden Fällen können Sie Kosten sparen, indem Sie Eigenleistungen übernehmen.
Folgende Tabelle zeigt beispielhafte Baukosten für eine neue Dachdämmung mit unterschiedlichen Dämmstoffen (ohne Montage):
Art der Dämmung | Baukosten pro Quadratmeter Dachfläche |
Zwischensparrendämmung mit Mineralwolle | 35 Euro |
Zwischensparrendämmung mit Zellulose | 38 Euro |
Zwischensparrendämmung mit Holzfaser | 39 Euro |
Untersparrendämmung Holzfaser | 40 Euro |
Aufsparrendämmung mit Holzfaser | 65 Euro |
Aufsparrendämmung mit PIR | 70 Euro |
Durchschnittliche Netto-Kosten für die Dachdämmung, Quelle: BKI (Baukosteninformationszentrum GmbH), Stand: 2. Quartal 2023
3. Kosten für die Dacheindeckung
Grünbewuchs, Unwetter und andere äußere Einflüsse machen der Dacheindeckung über die Jahre zu schaffen. Ist der Schaden so groß, dass es sich nicht mehr lohnt, nur einzelne Ziegel auszutauschen, sollten Sie die Dachhaut erneuern.
Die Kosten hängen neben der Form und Größe der Dachfläche von der Art der Dacheindeckung ab. Rechnen Sie mit rund 50 bis 300 Euro pro Quadratmeter, inklusive Gerüst, Abriss und Lattung. Entscheiden Sie sich für moderne Solardachziegel, zahlen Sie locker das Doppelte. Wie teuer die unterschiedlichen Möglichkeiten im Schnitt sind, können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen.
Wollen Sie zusätzlich Dachfenster einbauen oder erneuern, belaufen sich die Zusatzkosten auf etwa 300 bis 1.000 Euro pro Stück. Aufwändigere Fensterlösungen können auch mehr kosten.
Material | Materialkosten pro Quadratmeter |
Dachziegel | ab 25 Euro |
Dachsteine, Betonziegel | ab 20 Euro |
Schiefer | ab 90 Euro |
Aluminium | ab 35 Euro |
Kupfer | ab 80 Euro |
Titanzink | ab 50 Euro |
Gründach | ab 20 Euro |
Reet | ab 80 Euro |
Solardachziegel | ab 200 Euro |
Durchschnittliche Kosten für die Dacheindeckung, Angaben ohne Gewähr
4. Zusatzkosten bei der Dachsanierung
Im Einzelfall können weitere Kosten auf Sie zukommen, etwa für:
- Erneuerung des Entwässerungssystems
- Abriss und Entsorgung von Asbest
- Rückbau und Einbau eines Schornsteins
- Dachbodenausbau
- Flachdachabdichtung
- Montage einer PV-Anlage
Häufig wird im Zuge einer Dachsanierung auch das Entwässerungssystem erneuert. Das kann je nach Dachform und Aufwand bis zu 2.000 Euro kosten.
Müssen im Rahmen der Abrissarbeiten asbesthaltige Materialien entsorgt werden, schlägt das ebenfalls mit einigen Hundert Euro zu Buche.
Für einen neuen Schornstein müssen Sie tief in die Tasche greifen: Allein der Rückbau kostet rund 800 bis 1.500 Euro. Für einen neuen, außen liegenden Edelstahlschornstein zahlen Sie etwa 1.500 bis 2.500 Euro. Wollen Sie ein gemauertes System nachrüsten, sind es sogar bis zu 3.500 Euro. Ziehen Sie in jedem Fall Ihren Schornsteinfeger zu Rate, wenn diese Maßnahme für Sie in Frage kommt.
Wollen Sie im Zuge der Dachsanierung das Dachgeschoss ausbauen? Dann rechnen Sie zusätzlich mit rund 500 Euro pro Quadratmeter für den reinen Innenausbau.
Bei Flachdächern können möglicherweise weitere Zusatzkosten auf Sie zukommen. Hier muss ein Dachdecker den Zustand der Abdichtungen genau prüfen.
Im Rahmen einer Dachsanierung entscheiden sich viele Hauseigentümer für die Montage einer Photovoltaik-Anlage. Die Kosten belaufen sich im Schnitt auf 8.000 bis 17.000 Euro.
Woran erkenne ich, dass eine Dachsanierung fällig ist?
Dächer haben eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. Das Thema Dacherneuerung rückt für die meisten Hauseigentümer im Alltag in den Hintergrund. Doch warum ist eine Dachsanierung wichtig? Wenn erst größere Schäden auftreten, gehen die Kosten schnell nach oben. Daher sollten Sie sich rechtzeitig um den Austausch einzelner Komponenten kümmern, um Schlimmeres zu vermeiden.
Folgende Faktoren haben Einfluss auf Ihr Dach und machen eine Dachsanierung mittel- bis langfristig notwendig:
- Feuchtigkeit: Besonders der Dachstuhl, aber auch die Dämmung nehmen durch Feuchtigkeit Schaden. Holz kann aufquellen, reißen und schwinden. Wasserflecken an der Decke sollten Sie aufmerksam werden lassen.
- Schimmel: Feuchtigkeit kann auch Schimmelbildung provozieren, etwa an der Dämmung oder der Dachlattung sowie im gesamten Haus.
- Unwetter: Sturm, Starkregen und andere Naturphänomene greifen besonders die Dachhaut an. Werden abgedeckte Ziegel und andere Schäden schnell entdeckt, können Sie das Dach meist renovieren, statt es komplett sanieren zu müssen.
Inspektieren Sie grundsätzlich jedes Jahr Ihr Dach. Achten Sie auf Sprünge, Risse, abgedeckte Ziegel, undichte oder morsche Stellen und Grünbewuchs. Wichtig: Viele Versicherungen fordern einen Nachweis über die regelmäßige Dachinspektion durch einen Fachbetrieb.
Dachsanierung – ab wann und wie oft?
Ab wann und wie oft Sie Ihr Dach sanieren müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa von der Art des Daches. Ein Flachdach hat in der Regel eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren. Steildächer halten oft länger, sogar bis zu 100 Jahre. Die Haltbarkeit hängt maßgeblich von der Art der Dacheindeckung ab. Folgende Tabelle gibt Ihnen einen guten Überblick:
Material | Lebensdauer |
Solardachziegel | bis 30 Jahre |
Gründach | 40 Jahre |
Dachsteine, Betonziegel | 30 bis 60 Jahre |
Reet | 30 bis 50 Jahre |
Dachziegel | 60 bis 80 Jahre |
Titanzink | bis 75 Jahre |
Kupfer | bis 80 Jahre |
Aluminium | bis 90 Jahre |
Schiefer | 90 bis 100 Jahre |
Lebensdauer nach Art der Dacheindeckung, Angaben ohne Gewähr
Eine frühere Sanierung kann notwendig sein, wenn Ihr Haus nicht die GEG-Standards erfüllt. Das ist meist bei Bestandsbauten der Fall, die vor 2002 errichtet wurden. Das Dach oder die oberste Geschossdecke zu dämmen, ist laut Gebäudeenergiegesetz Pflicht. Dabei muss ein U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) erreicht werden.
Wie kann man bei der Dachsanierung Kosten sparen?
Eine Dachsanierung geht ins Geld, keine Frage. Mit einer guten Planung durch professionelle Unterstützung können Sie die Kosten aber im Rahmen halten. Holen Sie sich verschiedene Angebote erfahrener Dachdecker-Betriebe ein. Vorab kann sich eine Vor-Ort-Modernisierungsberatung durch einen Experten lohnen. So wissen Sie genau, welche Maßnahmen sinnvoll sind und wo Sie möglicherweise sparen können.
Beim Material sollten Sie ebenso wie bei den Handwerkern auf Qualität achten. Immerhin kann eine hochwertige Dachsanierung erstmal wieder viele Jahrzehnte Ruhe bedeuten.
Grundsätzlich sollte eine Dachsanierung zukunftsorientiert sein. Eine gute Wärmedämmung und Energiespar-Dachfenster kosten zwar mehr, dafür können Sie damit Ihren Energieverbrauch und laufende Kosten nachhaltig senken.
Wo es geht, können Sie durch Eigenleistungen Geld sparen. Überschätzen Sie sich aber nicht. Eine nicht fachgerechte Ausführung kann im schlimmsten Fall massive Folgeschäden bedeuten, für die eine Versicherung möglicherweise nicht zahlt. Denken Sie außerdem daran, dass Sie Handwerkerkosten bei Selbstnutzung und Erhaltungskosten bei Vermietung steuerlich absetzen können.
Welche Zuschüsse gibt es für eine Dachsanierung?
Die gute Nachricht: Es gibt vom Staat finanzielle Entlastung für eine teure Dachsanierung. Die Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützen energetische Sanierungsmaßnahmen mit Förderprogrammen und zinsgünstigen Krediten.
Unser Tipp
Aufgrund der rasanten Änderungen im Bereich der Förderungen, empfehlen wir Ihnen den ZuschussGuide zu nutzen, damit Sie immer die aktuellsten Förderungen erhalten. Unser Wohnfühlwissen wird regelmäßig auf Aktualität geprüft und angepasst.
Dachsanierung – was wird gefördert?
Das BAFA vergibt einen Zuschuss über 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Zusätzlich können Sie sich einen Bonus in Höhe von 5 Prozent sichern, wenn die Dachdämmung als Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten ist. Ist die Dachsanierung Teil einer Kernsanierung zum Effizienzhaus, ist für Sie das KfW-Programm 261 interessant.
Wichtig bei allen Förderprogrammen: Erst den Antrag stellen und dann mit der Sanierung starten. Eine Bewilligung von Zuschüssen ist nachträglich nicht mehr möglich.
Falls Sie eine Finanzierung für Ihre Dachsanierung benötigen, stehen Ihnen kompetente Finanzierungsberater zur Seite, die Ihnen bei der Auswahl der besten Optionen helfen können. Zögern Sie nicht, sich beraten zu lassen, um die für Sie passende Finanzierungslösung zu finden.
Regionale Fördertöpfe
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