

Veraltete Stromleitungen, zu wenig Steckdosen, fehlender FI-Schalter? Elektroleitungen und Sicherungskästen haben eine Lebensdauer von rund 30 bis 50 Jahren. Bewegliche Teile wie Schalter geben häufig schon nach 20 bis 40 Jahren den Geist auf. Wenn Sie die Elektrik in Ihrem Haus in Balve, Deuz oder Hüsten erneuern wollen oder müssen, kommen einige Kosten auf Sie zu. Unser Ratgeber hilft Ihnen, das Budget für eine Elektrosanierung besser zu kalkulieren – und an der ein oder anderen Stelle Geld zu sparen.
Hinweis: Die Preisangaben in diesem Artikel dienen als grobe Orientierung und können je nach Region, individuellen Wünschen und spezifischen baulichen Gegebenheiten variieren. Wenden Sie sich für eine detaillierte Preisinfo an einen Elektrofachbetrieb vor Ort.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kosten für eine Elektrosanierung liegen im Altbau zwischen rund 80 und 150 Euro pro Quadratmeter, im Neubau zwischen etwa 50 und 100 Euro pro Quadratmeter.
- Je nach Zustand der Elektrik ist entweder eine Vollsanierung oder eine Teilsanierung erforderlich.
- Durch Eigenleistung wie Schlitze stemmen oder Kabel verlegen lassen sich bis zu 40 Prozent der Arbeitskosten einsparen.
- Smart-Home-Technologien und energieeffiziente Maßnahmen können staatlich gefördert werden.
- Die Endmontage und Abnahme der Elektroinstallation muss immer von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Das können Sie tun
- Lassen Sie Ihre Elektrik überprüfen und entscheiden Sie sich, ob eine Teil- oder Vollsanierung nötig ist.
- Planen Sie vorausschauend und berücksichtigen Sie zukünftige Smart-Home- oder Elektromobilitätslösungen.
- Übernehmen Sie einfache Arbeiten wie Schlitze stemmen, Kabel verlegen oder Unterputzdosen setzen, um Kosten zu senken.
- Holen Sie mehrere Angebote von Fachbetrieben ein und vergleichen Sie Preise und Leistungen.
- Prüfen Sie mögliche Fördermittel und steuerliche Vergünstigungen, um die Sanierungskosten zu reduzieren.
Kostenfaktoren bei der Elektrosanierung
Grundsätzlich hängen die Kosten für eine Erneuerung der Elektrik im Altbau oder Bestandsbau in Südwestfalen von vielen Faktoren ab. Dazu zählen vor allem:
- Alter und Zustand des Gebäudes: Ältere Gebäude erfordern oft umfangreichere Arbeiten, insbesondere wenn die vorhandene Verkabelung nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht.
- Größe und Anzahl der Räume: Mehr Räume bedeuten mehr Installationspunkte für Steckdosen, Schalter und Beleuchtung.
- Umfang der Installation: Eine Vollsanierung ist notwendig, wenn die gesamte Elektroinstallation veraltet ist, während eine kostengünstigere Teilsanierung ausreicht, sofern nur einzelne Komponenten wie der Sicherungskasten oder bestimmte Stromkreise erneuert werden müssen.
- Materialqualität: Hochwertige oder smarte Komponenten erhöhen die Materialkosten, beispielsweise für Smart-Home-Lösungen oder spezielle Design-Schalter.
- Arbeitsaufwand: Die Komplexität der Arbeiten, regionale Unterschiede im Stundenlohn sowie die Qualifikation der Fachkraft beeinflussen die Gesamtkosten erheblich.
Elektrik erneuern: Kosten im Überblick
Die Kosten für eine vollständige Erneuerung der Elektrik hängen von verschiedenen Faktoren ab wie der Ausstattung, dem Umfang der Arbeiten, den regionalen Lohn- und Materialkosten sowie der Wohnfläche. Selbst wenn Sie einige Maßnahmen in Eigenregie durchführen, sollten Sie mit mehreren Tausend Euro rechnen. Hier zwei Beispiele:
Komplette Elektrik-Erneuerung in einem Einfamilienhaus (120 Quadratmeter Altbau):
- Maßnahmen: Austausch der alten Elektroinstallation inklusive Entfernung alter Leitungen, Verlegung neuer Kabel, Installation eines neuen Sicherungskastens, sowie der Einbau von Steckdosen, Lichtschaltern und Beleuchtungssystemen
- Kostenrahmen: ca. 12.000 – 18.000 Euro
In Altbauten entstehen oft höhere Kosten, da vorhandene Installationen entfernt und an moderne Standards angepasst werden müssen. Zusätzliche Arbeiten, wie das Öffnen und Schließen von Wänden, können die Gesamtkosten steigern.
Hochwertige Smart-Home-Installation in einer Wohnung (100 Quadratmeter):
- Maßnahmen: Umsetzung eines modernen Smart-Home-Systems mit steuerbarer Beleuchtung, vernetzten Steckdosen und Heizungssteuerung, Einsatz hochwertiger Materialien sowie stilvoller Design-Schalter und -Steckdosen
- Kostenrahmen: ca. 15.000 – 30.000 Euro
Wer auf Luxus-Komponenten und innovative Steuerungstechnik setzt, muss mit höheren Investitionskosten rechnen. Insbesondere individuell programmierbare Smart-Home-Lösungen oder exklusive Design-Elemente treiben die Kosten nach oben.
Elektrik erneuern: Kosten pro qm
Für eine vollständige Erneuerung der Elektrik müssen Sie je nach Aufwand durchschnittlich 80 bis 150 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren. Entscheiden Sie sich für eine hochwertige Ausstattung oder sind die Anforderungen besonders komplex, können es locker bis zu 300 Euro pro Quadratmeter werden. Die endgültigen Kosten hängen unter anderem von der Ausstattung, dem Umfang der Arbeiten und der Wohnfläche ab.
Zum Vergleich: Die Elektrik im Neubau macht rund drei bis fünf Prozent der Gesamtbaukosten aus. Das sind circa 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter.
Neue Elektrik im Haus: Preisliste 2025
Folgende Tabellen geben einen groben Überblick über die aktuellen Material- und Arbeitskosten bei der Elektrosanierung.
Kosten für Elektroarbeiten
| Leistung (inkl. Arbeitszeit und Materialaufwand) | Kosten (circa) |
| Neuer Sicherungskasten (inkl. Zähleranlage, Überspannungsschutz, SLS, FI-Schutz) | 4.000–5.000 Euro |
| FI-Schutzschalter nachrüsten | 80–200 Euro |
| Überspannungsschutz nachrüsten | 200–500 Euro |
| Installation neuer Steckdosen | 20–25 Euro pro Stück |
| Installation von Lichtschaltern | 1–15 Euro pro Stück |
| Montage von Lampen | 25–50 Euro pro Stück |
| Anschluss Elektroherd | 35–100 Euro |
| Kabel verlegen | 1–2 Euro pro Meter |
| Anschluss Geschirrspüler oder Waschmaschine | 50–100 Euro pro Gerät |
| Stromkreis hinzufügen (inkl. Absicherung) | 200–500 Euro |
| Installation einer Wallbox für E-Autos | 500–2.000 Euro |
Stundenlohn für Elektroarbeiten
Die Abrechnung für Elektroinstallationen erfolgt meist stundenweise. Die genauen Kosten hängen von der Qualifikation des Elektrikers, der Art der Arbeit und der Region ab. Zusätzlich können Anfahrtskosten oder eine Mindestarbeitszeit anfallen.
| Qualifikation / Leistung | Kosten pro Stunde |
| Facharbeiter (einfache Arbeiten) | ca. 60–80 Euro |
| Fachkraft (komplexe Elektroinstallationen) | ca. 70–100 Euro |
| Notdienst (Sonn- und Feiertagsarbeit) | ca. 200–500 Euro |
Da sich die Preise je nach Betrieb unterscheiden, ist es sinnvoll, mehrere Angebote einzuholen und Zusatzkosten wie Anfahrtswege oder Mindestarbeitszeiten im Voraus zu klären.
| Arbeitskosten (65 Stunden à 80 €) | 5.200 Euro |
| Gesamtkosten | 9.700 Euro |
| Kosten pro Quadratmeter | 121 Euro/qm |
Da alle Arbeiten vom Fachbetrieb übernommen werden, entfallen in dieser Rechnung Einsparungen durch Eigenleistung.
Beispiel: Was kostet eine neue Elektrik im Altbau?
Nachfolgend zeigen wir Ihnen ein Kosten-Beispiel für die Elektrosanierung in einem Altbau mit 150 Quadratmetern Wohnfläche.
| Material und Leistungen | Anzahl | Kosten-Beispiel |
| Neuer Sicherungskasten | 1 Stück | 400 Euro |
| Alte Stromleitungen austauschen | 400 Meter | 400 Euro |
| Steckdosen | 35 Stück | 150 Euro |
| Unterputzdosen und Schalterdosen | 30 Stück | 150 Euro |
| FI-Schutzschalter | 1 Stück | 50 Euro |
| Lichtschalter | 10 Stück | 200 Euro |
| Arbeitskosten inklusive Vorarbeiten | 200 Stunden | 12.000 Euro |
| Abnahme der Elektroinstallation | einmalig | 200 Euro |
| Gesamtkosten | 13.550 Euro (90 Euro pro Quadratmeter) | |
Die Arbeitskosten beziehen sich hier auf sämtliche angegebene Leistungen. Bei Einzelmaßnahmen reduzieren sich die Arbeitsstunden. Wollen Sie beispielsweise nur einen neuen Sicherungskasten einbauen lassen, können Sie mit Kosten von 300 bis 600 Euro für das Material rechnen und circa 200 bis 1.000 Euro Lohnkosten. Einen FI-Schutzschalter nachzurüsten, kostet etwa 80 bis 200 Euro inklusive Montage.
Elektrik im Haus erneuern: Kosten sparen
Eine komplette Elektro-Sanierung kann schnell ins Geld gehen, aber es gibt Möglichkeiten, die Kosten in den Griff zu bekommen – vor allem, wenn Sie bereit sind, selbst mit anzupacken.
Eigenleistung: Was Sie selbst machen können
Zwar muss der Anschluss und die Abnahme der elektrischen Anlage immer von einem Fachmann erledigt werden, aber viele Vor- und Nacharbeiten können Sie problemlos selbst übernehmen. Dazu gehören:
- Schlitze fräsen und Dosen setzen: Bevor die Kabel verlegt werden, müssen Wände aufgestemmt werden – ein staubiger, aber machbarer Job.
- Kabel und Leerrohre verlegen: Wenn Sie wissen, wo Steckdosen, Lichtschalter und Anschlüsse hinkommen, können Sie die Kabel nach Plan selbst einziehen.
- Wandöffnungen für den Sicherungskasten vorbereiten: Falls Sie den Verteilerkasten austauschen, können Sie die notwendigen Aussparungen schon mal schaffen.
Was Sie auf keinen Fall selbst machen sollten:
- Anschließen von Leitungen an den Sicherungskasten
- Installation von Sicherungen von FI-Schaltern
- Prüfung und Inbetriebnahme der Anlage
Die Kombination aus Eigenleistung und fachmännischer Abnahme spart bares Geld. Bevor Sie selbst tätig werden, sollten Sie mit Ihrem Elektriker abstimmen, welche Arbeiten Sie übernehmen können – und welche unbedingt ein Profi machen muss.
Clever planen, weniger zahlen
- Steckdosen und Anschlüsse nicht vergessen: Lieber ein paar mehr einplanen, als später erneut teure Nachrüstungen zu zahlen.
- Direkt an moderne Standards anpassen: Falls Sie in den nächsten Jahren eine Wallbox, eine Photovoltaikanlage oder ein Smart-Home-System nachrüsten wollen, sollten Sie die Leitungen und Sicherungen jetzt schon mit einplanen.
- Elektropakete nutzen: Für Neubauten und Sanierungen gibt es komplette Elektro-Bausätze, die günstiger sind als Einzelteile.
Steuerliche Vorteile nutzen
Ein Teil der Handwerkerkosten kann steuerlich geltend gemacht werden. Das gilt für:
- Arbeitskosten der Elektriker (keine Materialkosten)
- Rechnungen für Elektroinstallationen in der eigenen Wohnung oder im Haus
Bis zu 20 Prozent der Handwerkerkosten (maximal 1.200 Euro pro Jahr) können Sie direkt von der Steuer abziehen.
Zusatz-Tipp: Ein Bausparvertrag ist eine praktische Möglichkeit, Eigenkapital für Sanierungsmaßnahmen anzusparen. Der große Vorteil: Bei der späteren Finanzierung können Sie sich besonders günstige Darlehenszinsen sichern, die – abhängig vom Zinsniveau – oft unter den marktüblichen Konditionen liegen.
Ablauf einer Elektrik-Sanierung
Die Vollsanierung der Elektrik läuft meist in mehreren Schritten ab. Je nach Umfang der Arbeiten kann das zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen dauern.
Wer sich für eine Teilsanierung entscheidet, kann einige dieser Schritte überspringen, da nicht die gesamte Verkabelung erneuert werden muss.
1. Planung & Bestandsaufnahme
- Wie alt ist die bestehende Elektrik?
- Welche Steckdosen, Schalter und Anschlüsse werden benötigt?
- Gibt es Sonderwünsche (z. B. Smart-Home, Netzwerkanschlüsse)?
- Welche Stromkreise und Sicherungen sind nötig?
2. Kostenvoranschläge & Genehmigungen
- Angebote von Elektrikern einholen
- Eventuell Fördermöglichkeiten prüfen
- Klären, ob eine Genehmigung (z. B. für den Hausanschluss) nötig ist
3. Vorbereitung & Vorarbeiten
- Alte Leitungen entfernen (bei einer Vollsanierung)
- Wände aufstemmen für neue Kabeltrassen
- Unterputzdosen setzen
4. Installation der neuen Elektrik
- Verlegen der neuen Stromleitungen
- Montage des Sicherungskastens
- Setzen der Steckdosen, Lichtschalter und Anschlüsse
5. Prüfung & Abnahme
- Ein Elektriker muss die gesamte Installation auf Sicherheit prüfen.
- Die Anlage wird offiziell abgenommen und kann in Betrieb genommen werden.
Förderung für die Sanierung der Elektrik 2025
Wer seine Elektroinstallation modernisiert, kann unter bestimmten Voraussetzungen von Fördermitteln profitieren. Zwar gibt es in Deutschland keine allgemeine Förderung speziell für Elektro-Sanierungen, aber einige Programme helfen dennoch, die Kosten zu senken:
- KfW-Förderung: Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen (z. B. energieeffiziente Sanierung oder altersgerechter Umbau) kann die KfW Förderkredite oder Zuschüsse gewähren. Besonders interessant: Die Förderung für eine Wallbox oder eine Photovoltaikanlage kann indirekt auch Teile der Elektroinstallation abdecken.
- BAFA-Förderung: Zuschüsse oder Kredite für Smart-Home-Technologien, z. B. intelligente Steuerungen für Beleuchtung, Heizung oder Rollläden.
- Regionale Förderprogramme: Einige Städte und Bundesländer bieten Zuschüsse für Smart-Home-Lösungen, Sicherheitstechnik oder Elektromobilität. Ein Blick in die jeweiligen Programme lohnt sich.
- Steuerliche Absetzbarkeit: Handwerkerkosten für die Elektrik-Erneuerung können zu 20 Prozent (maximal 1.200 Euro pro Jahr) von der Steuer abgesetzt werden – allerdings nur die Arbeitskosten, nicht das Material.
Es lohnt sich also, sich vor einer Sanierung über Fördermöglichkeiten zu informieren. Die besten Anlaufstellen sind die KfW, das BAFA oder die Energieberatung der Verbraucherzentrale.
Regionale Fördertöpfe
Verpassen Sie keine Fördermöglichkeit! Hier finden Sie alle wichtigen Links zu den uns bekannten regionalen Fördertöpfen für das Sieger-, Sauerland und den Märkischen Kreis.
Unser Tipp
Aufgrund der rasanten Änderungen im Bereich der Förderungen, empfehlen wir Ihnen den ZuschussGuide zu nutzen, damit Sie immer die aktuellsten Förderungen erhalten. Unser Wohnfühlwissen wird regelmäßig auf Aktualität geprüft und angepasst.
Fazit: Elektro-Sanierung – eine Investition in Sicherheit und Zukunft
Die Erneuerung der Elektrik ist eine wichtige Maßnahme, um Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz in Ihrem Zuhause zu verbessern. Besonders in älteren Gebäuden sind veraltete Stromleitungen, fehlende Schutzschalter und unzureichende Steckdosen ein Risiko, das durch eine Sanierung behoben werden kann. Experten empfehlen eine Elektro-Sanierung etwa alle 15 bis 20 Jahre. Die Kosten variieren je nach Umfang der Arbeiten, Ausstattung und Region. Während eine komplette Neuinstallation im Altbau zwischen 80 und 150 Euro pro Quadratmeter kostet, sind es im Neubau meist 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter.
Wer seine Elektroinstallation modernisiert, sollte dabei auch an zukünftige Anforderungen denken. Smarte Steuerungssysteme für Beleuchtung, Heizung oder Sicherheitstechnik bieten nicht nur mehr Komfort, sondern werden teilweise auch staatlich gefördert. Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) oder KfW-Kredite können finanzielle Entlastung bringen, wenn die Elektro-Sanierung mit energieeffizienten Maßnahmen kombiniert wird.
Eigenleistungen sind eine Möglichkeit, die Kosten zu senken. Wer Schlitze fräst, Kabel verlegt oder Unterputzdosen setzt, kann bis zu 40 Prozent der Arbeitskosten sparen. Dennoch müssen sicherheitsrelevante Arbeiten wie die Montage des Sicherungskastens und die Endabnahme immer von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Die Entscheidung für eine Elektro-Sanierung lohnt sich langfristig. Sie sorgt nicht nur für mehr Sicherheit und eine stabile Stromversorgung, sondern steigert auch den Wert Ihrer Immobilie. Eine vorausschauende Planung und die Einholung mehrerer Angebote helfen, Kosten zu optimieren und die bestmögliche Lösung für Ihre individuellen Anforderungen zu finden.
FAQs Elektrik erneuern
Hauselektrik sanieren: Warum ist das so wichtig?
Eine veraltete Elektroinstallation kann zu Stromausfällen, Überlastungen oder sogar Bränden führen. Ältere Häuser haben oft zu wenige Steckdosen und nicht ausreichend abgesicherte Stromkreise. Moderne Elektrogeräte benötigen mehr Leistung, weshalb eine bessere Lastverteilung und Überspannungsschutz wichtig sind. Zudem schreiben aktuelle Sicherheitsnormen FI-Schutzschalter und moderne Sicherungssysteme vor, um Bewohner vor Stromschlägen und Kurzschlüssen zu schützen. Eine Sanierung sorgt für mehr Sicherheit, Komfort und Zukunftsfähigkeit.
Welche Eigenleistungen kann ich bei der Elektrik-Erneuerung übernehmen?
Sie können einige vorbereitende Arbeiten selbst erledigen und so die Kosten senken. Dazu gehören das Fräsen von Schlitzen für Kabel und Dosen, das Verlegen von Leerrohren nach Vorgabe des Elektrikers und das Setzen von Unterputzdosen für Steckdosen und Schalter. Auch das Vorbereiten von Wandöffnungen für den Sicherungskasten ist möglich. Allerdings dürfen Anschlussarbeiten, Sicherungen und die abschließende Abnahme nur von einem Fachmann durchgeführt werden.
Wie viel kann ich durch Eigenleistung bei der Elektroinstallation sparen?
Wie viel Sie durch Eigenleistung bei der Elektroinstallation sparen können, hängt vom Umfang der Arbeiten ab. Indem Sie vorbereitende Tätigkeiten wie Schlitze fräsen, Leerrohre verlegen und Unterputzdosen setzen selbst übernehmen, können Sie bis zu 20 bis 40 Prozent der Arbeitskosten einsparen. Bei einer vollständigen Erneuerung der Elektrik kann das mehrere Tausend Euro ausmachen. Allerdings müssen sicherheitsrelevante Arbeiten wie der Anschluss an den Sicherungskasten und die Abnahme immer von einem Fachbetrieb erledigt werden.
Woraus besteht eine Elektrisierung?
Eine Elektrisierung umfasst alle Maßnahmen zur Installation oder Erneuerung der elektrischen Infrastruktur in einem Gebäude. Dazu gehören das Verlegen von Stromleitungen, die Installation von Steckdosen, Schaltern und Sicherungen sowie die Einrichtung des Sicherungskastens. Man unterscheidet zwischen einer Vollsanierung, bei der die gesamte Elektroinstallation ausgetauscht wird, und einer Teilsanierung, bei der nur einzelne Komponenten erneuert oder ergänzt werden.
Elektrik erneuern: Teilsanierung oder Vollsanierung?
Ob eine Teilsanierung ausreicht oder eine Vollsanierung nötig ist, hängt vom Zustand der bestehenden Elektrik ab. Eine Teilsanierung ist sinnvoll, wenn nur einzelne Komponenten wie Steckdosen, Lichtschalter oder der Sicherungskasten erneuert werden müssen. Eine Vollsanierung wird notwendig, wenn die gesamte Verkabelung veraltet oder unsicher ist. Gebäude mit Elektroinstallationen älter als 30 Jahre sollten meist vollständig modernisiert werden, um Brandgefahr und technische Einschränkungen zu vermeiden.
Wen kann ich mit der Elektrosanierung beauftragen?
Für eine fachgerechte Elektroinstallation sollten Sie einen zertifizierten Elektrofachbetrieb beauftragen. Am besten holen Sie sich mehrere Angebote ein, um Preise und Leistungen zu vergleichen. Qualifizierte Elektriker übernehmen nicht nur die Installation, sondern beraten auch zu Fördermöglichkeiten, Smart-Home-Lösungen und Energiesparoptionen. Achten Sie darauf, dass der Betrieb nach aktuellen DIN- und VDE-Normen arbeitet und eine Abnahmebescheinigung ausstellt.
Wie oft muss die Elektrik im Haus erneuert werden?
Die Elektrik im Haus hat eine Lebensdauer von maximal 30 bis 40 Jahren. Unterputzgeräte wie Schalter und Steckdosen halten meist 20 bis 40 Jahre. Die Erneuerung von Elektroheizungen empfehlen Experten nach 15 bis 20 Jahren.
Kann ich die Elektrik im Haus selbst überprüfen?
In Deutschland dürfen elektrische Anlagen nur von qualifizierten Elektrofachkräften überprüft werden. Dafür gibt es den sogenannten E-Check, ein anerkanntes Prüfverfahren aller elektrischen Anlagen und Geräte in Privathaushalten. Der E-Check ist ein Angebot vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und kostet zwischen 50 und 150 Euro.
Wann muss der Vermieter die Elektrik erneuern?
Treten Mängel an der Elektroanlage auf oder entspricht diese nicht mehr den geltenden Sicherheitsvorschriften, ist der Vermieter grundsätzlich verpflichtet, die Elektrik zu erneuern.
In bestimmten Fällen können Eigentümer die Kosten dafür auf ihre Mieter in Form einer Modernisierungsmieterhöhung umlegen. Diese Modernisierungsumlage darf gemäß § 559 BGB bis zu 8 Prozent der aufgewendeten Kosten betragen.
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