Bei Neubau und Sanierung im Siegerland, Sauerland oder Märkischen Kreis ist es häufig sinnvoll, einen Energieexperten an Bord zu holen – und zum Teil sogar zwingend notwendig. Wir erklären, wann Sie eine fachliche Expertise benötigen, wie hoch die Kosten sind, worin die Aufgaben des Energieberaters bestehen und woran Sie einen Profi erkennen.
Das Wichtigste in Kürze:
Wenn Sie Energie einsparen möchten, kann ein Energieberater Ihnen hilfreiche Tipps und Infos aufzeigen und individuelle Maßnahmen empfehlen.
Nehmen Sie die Dienste eines zertifizierten Energieeffizienz-Experten in Anspruch, können Sie von lohnenden Förderungen profitieren.
Sie haben zunächst allgemeine Fragen zum Thema Energiesparen? Dann bieten die Verbraucherzentralen kostenlose beziehungsweise sehr günstige Beratungen an.
Die Berufsbezeichnung Energieberater ist nicht geschützt. Daher sollten Sie genau auf die Qualifikationen achten.
Termine sind auch in unserer Region oft rar – fangen Sie rechtzeitig mit der Suche nach einem Energieberater an.
Was ist ein Energieberater?
Ein Energieberater ist der erste Ansprechpartner, wenn es um die erfolgreiche energetische Sanierung oder einen Neubau in Medebach, Marienheide oder Mudersbach geht. Und seit Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist er noch wichtiger geworden. Denn die Einbindung von Energieberatern ist in bestimmten Fällen gesetzlich zwingend vorgeschrieben. Seine Expertise ist auch wichtig bei der Beantragung von Fördermitteln für Ihr Vorhaben. Im folgenden Artikel erklären wir genau, wie genau Sie der Energieberater bei Neubau und Modernisierung unterstützt, was er kostet und wie Sie diese Kosten teilweise durch Fördermittel wieder einsparen können.
Aufgaben und Leistungen: Was macht ein Energieberater?
Am Anfang der Energieberatung steht eine gründliche Vor-Ort-Untersuchung des Ist-Zustandes Ihres Hauses. Dabei geht es um eine umfassende Bestandsaufnahme der:
Also eben um alles, was die energetischen Anforderungen des Gebäudes beeinflusst.
Auf dieser Grundlage errechnet der Experte den Energiebedarf des Gebäudes. Beim Hauskauf ist das eine wichtige Größe, um künftige Kosten kalkulieren zu können. Wenn Sie eine Sanierung planen, hilft diese Angabe bei der Einschätzung, wie groß das Optimierungspotenzial ist.
Auf Grundlage seiner Analyse geht der Energieberater folgendermaßen vor:
Er gibt konkrete Empfehlungen zu baulichen Maßnahmen sowie zu Verhaltens- und Nutzungsänderungen, um den Energieverbrauch im Gebäude zu senken und Energieverluste zu verringern.
Еr zeigt ein zukunftsfähiges Energiekonzept für den Umstieg auf erneuerbare Energien auf. Für die Komplettsanierung einer Bestandsimmobilie unterbreitet er einen sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP).
Er errechnet die Wirtschaftlichkeit der energetischen Maßnahmen.Dabei berücksichtigt er die Investitionskosten, die potenziellen Ersparnisse an Betriebskosten sowie die Fördermöglichkeiten für die geplanten Maßnahmen.
Des Weiteren kann der Energieberater den Bau- oder den Sanierungsprozess begleiten und die fachgerechte Ausführung überwachen. Am Ende stellt er einen Energieausweis aus. Dieses Dokument gibt Auskunft über die Energieeffizienz des Gebäudes und ist verpflichtend, wenn Sie Ihre Immobilie vermieten oder verkaufen möchten.
Wichtig: Die Energieberatung ist absolut unverbindlich. Sie verpflichtet zu nichts und lässt Ihnen jeden Spielraum. Sie können freiwillig entscheiden, ob und welche Maßnahmen Sie durchführen möchten.
Welche Formen der Energieberatung gibt es?
Bei der Verbraucherzentrale, vor Ort bei Ihnen zu Hause in Arnsberg, Lüdenscheid und Siegen, oder als individueller Sanierungsfahrplan: Sie haben verschiedene Möglichkeiten, eine Energieberatung durchführen zu lassen. Im Folgenden fassen wir die drei Optionen für Sie zusammen und informieren über Ablauf und Kosten.
Basisberatung bei der Verbraucherzentrale
Die Energieberatung der Verbraucherzentralen bietet diverse Basis-Beratungen im Rahmen von Online- oder Telefonberatung oder als Termine in der nächstgelegenen Beratungsstelle an. Diese Leistungen sind kostenlos, stellen jedoch kein ganzheitliches Konzept dar. Vielmehr sollten Sie sich für diese kostenfreien Leistungen konkrete Fragen zurechtlegen. Mögliche Themen sind: Energie sparen im Haushalt, Ursachen hoher Strom- und Heizkosten, Einsatz regenerativer Energien, Heizungs- und Regelungstechnik, Wärmedämmung, Fördermittel. Bei dem Termin in der Zentrale kann es auch um komplexere Sachverhalte gehen, doch das hängt von den Unterlagen ab, die Sie mitbringen.
Energieberatung bei Ihnen zu Hause
Differenzierter und konkreter ist die etwa zweistündige Beratung bei Ihnen zu Hause. Dabei erhalten Sie einen umfassenden Überblick über den energetischen Zustand des Gebäudes, die Schwachstellen der Haustechnik und der Gebäudehülle sowie über Energiesparpotenziale. Sie bekommen passgenaue Tipps und Handlungsempfehlungen sowie Informationen zu Fördermöglichkeiten. Die Ergebnisse hält der Energieberater in einem standardisierten Bericht fest, den Sie rund vier Wochen nach dem Termin erhalten. Eine solche Beratung wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und kostet Ratsuchende daher lediglich rund 30 bis 40 Euro.
Der individuelle Sanierungsfahrplan
Noch umfangreicher ist der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP). In diesem standardisierten Beratungsinstrument stellt der Energieberater Pakete aus einzelnen Maßnahmen in der technisch und wirtschaftlich optimalen Reihenfolge zusammen. Eigentümer haben damit ein langfristiges Sanierungskonzept in der Hand.
Die Beratung besteht aus zwei persönlichen Terminen. Beim ersten Vor-Ort-Termin führt der Energieberater eine ausführliche Bestandsaufnahme durch, analysiert den Zustand des Gebäudes und entwickelt Vorschläge für die Sanierung. Bei dem zweiten persönlichen Termin besprechen und passen Sie die Handlungsempfehlungen gemeinsam an, legen den finanziellen oder zeitlichen Rahmen sowie die Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen fest. Auf dieser Basis erstellt der Profi den maßgeschneiderten iSFP mit zwei bis fünf aufeinander aufbauenden Maßnahmenpaketen und erklärt diese in einem telefonischen oder persönlichen Abschlussgespräch.
Den individuellen Sanierungsfahrplan bekommen Sie auch ohne lange Wartezeit über eine digitale Energieberatung. Bei dieser schnelleren und kostengünstigeren Variante geben Sie alle Werte über Ihr Haus oder Ihre Wohnung selbst online in eine entsprechende Maske ein. Anschließend erfahren Sie, welche Maßnahmen für Sie sinnvoll sind und wann sie sich rechnen. Nachdem Sie sich für einzelne Schritte entschieden haben, erstellen professionelle Energieberater Ihren individuellen Sanierungsfahrplan. Auf dieser Grundlage können Sie ausführende Unternehmen beauftragen und Förderungen beantragen. Auch darüber informiert der Profi und übernimmt auf Wunsch auch die Antragstellung.
Die Kosten für einen digitalen iSFP betragen ab 995 Euro Eigenanteil (zuzüglich 650 Euro Förderung durch BAFA).
Unser Tipp
Aufgrund der rasanten Änderungen im Bereich der Förderungen, empfehlen wir Ihnen den ZuschussGuide zu nutzen, damit Sie immer die aktuellsten Förderungen erhalten. Unser Wohnfühlwissen wird regelmäßig auf Aktualität geprüft und angepasst.
Unsere Empfehlung für Sie
„Die Volksbank Sauerland und die Volksbank in Südwestfalen haben sich frühzeitig dem Thema Energieeffizienz gewidmet und spezielle Beraterinnen und Berater für Bestandsgebäude ausgebildet. Diese sind darauf spezialisiert, individuelle und fundierte Lösungen für Ihre energetischen Herausforderungen zu finden. Sie haben nicht den Anspruch die Leistungen und die Expertise von Energieeffizienzberatern zu erreichen, sondern sind bewusst eine Stufe tiefer aktiv.
In der Beratung können Sie die für Sie relevanten Themenfelder auswählen, sei es die Sanierung von Bestandsgebäuden oder die Nutzung erneuerbarer Energien. Die Expertinnen und Experten analysieren gemeinsam mit Ihnen die Gebäudesituation, berechnen Investitionsvolumen, Fördermöglichkeiten und Energieersparnis. Das Beratungsergebnis bietet Ihnen somit eine solide Grundlage für die Ertüchtigung Ihres Gebäudes. Unsere Empfehlung ist daher: Vereinbaren Sie ein ganzheitliches Beratungsgespräch bei den Spezialistinnen und Spezialisten der Volksbank Sauerland oder Volksbank in Südwestfalen!“
-Wohnen in Südwestfalen-
Möglichkeiten der Energieberatung im Überblick
Basisberatung Verbrauchzentrale
Vor-Ort-Beratung Verbraucherzentrale
Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)
Kosten
Kostenlos
Eigenanteil bis zu 40 €
Eigenanteil ab 995€
Förderung
Durch das Bundesministerium für Wirtschaft
Durch das Bundesministerium für Wirtschaft
Durch die BAFA (650 €)
Inhalt
Erste Einschätzung zu einzelnen, konkreten Energiesparfragen
Gründliche Begehung zur Konkretisierung und Individualisierung von Energietipps
Mehrere Termine mit ausführlicher Bestandsaufnahme, konkreter Planung, Wirtschaftlichkeitsberechnung und Fördermittelhilfe
Mehrwert
Schnelle Orientierung für einfache Einzelmaßnahmen
Individuelle Untersuchung und Verweis auf die Existenz konkreter Optimierungspotenziale
Ganzheitliches langfristiges Fertigkonzept zur unmittelbaren Umsetzung
Kosten für die Energieberatung
Die Höhe der Kosten für einen Energieberater hängt von seinem Stundensatz sowie vom Umfang der gewünschten Leistungen ab. Auch kosten spezielle Dienstleistungen, wie zum Beispiel eine umfassende Thermografie-Aufnahme, zusätzlich Geld. Es gibt keine Gebührenordnung für Energieberater. Daher sollten Sie sich vor der Beauftragung nach dem jeweiligen Honorar pro Stunde und den Kosten für die in Frage kommenden Leistungen erkundigen. Holen Sie am besten mehrere Kostenvoranschläge ein. Gemeinsam mit dem Energieberater können Sie vorab besprechen, um was es Ihnen konkret geht.
Im Folgenden listen wir Ihnen exemplarisch und unverbindlich einige Leistungen auf, um Ihnen einen groben Überblick zu verschaffen:
Leistung
Kosten
Energieberatung mit individuellem Sanierungsfahrplan
1.500 bis 2.500 Euro (Einfamilienhaus) 2.500 bis 5.000 Euro (Mehrfamilienhaus)
Energiebedarfsausweis
300 bis 500 Euro
Thermografie-Aufnahme
200 bis 1500 Euro
Baubegleitung
Je nach Umfang, circa 100 Euro pro Stunde
Isothermenberechnung
ab 150 Euro
Förderung beantragen
ab 450 Euro
Lüftungskonzept
ab 180 Euro
Effizienzhausnachweis
ab 900 Euro
Solarsimulation
ab 225 Euro
Wärmebrückennachweis
ab 150 Euro pro Wärmebrücke
Photovoltaik-Beratung
ab 2.100 Euro
Blower-Door-Test
ab 850 Euro
Wann ist ein Energieberater Pflicht?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht zwei Fälle vor, in denen ein Energieberater Pflicht ist:
wenn Sie eine umfangreiche Sanierung für ein Ein- oder Zweifamilienhaus planen (§ 48) oder
wenn Sie Ihr Ein- oder Zweifamilienhaus verkaufen möchten (§ 88)
Hintergrund: die Energieberater sind eine speziell ausgebildete Gruppe von Energieeffizienzexperten, die laut GEG als einzige zur Ausstellung von Energieausweisen berechtigt ist.
Hinweis: Bei der Erneuerung von Heizungsanlagen ist ein Energieberater keine Pflicht. Sie können auch Heizungsmonteure, Schornsteinfeger oder Ofenbauer für diese Beratung wählen. Zugelassen sind alle fachkundigen Personen, die zur Betriebsprüfung von Wärmepumpen anerkannt sind.
Was sind die Vorteile eines Energieberaters?
Die Zusammenarbeit mit einem Energieberater bringt viele Vorteile mit sich – und zwar für Ihren Geldbeutel und die Umwelt:
Fördermittel und Zuschüsse: Energieberater sind gut informiert über staatliche Förderprogramme und Zuschüsse, die für energetische Sanierungen oder den Einsatz erneuerbarer Energien zur Verfügung stehen. Sie bringen Licht in das Dickicht des Fördermittel-Dschungels, der für Laien oft schwer zu durchblicken ist. Sie zeigen jedoch nicht nur Möglichkeiten für finanzielle Zuschüsse auf, auf die Sie ohne ihr Fachwissen vielleicht gar nicht gestoßen wären. Die Profis helfen auch bei der Antragstellung, schließlich wissen sie genau, was es dabei zu beachten gibt. Häufig sind ihre Dienstleistungen eine zwingende Voraussetzung für staatliche Zuschüsse.
Energieeinsparung: Ein Experte zeigt auf, an welchen Stellen unnötige Energie verbraucht wird, und gibt Empfehlungen zur Reduzierung Ihres Energieverbrauchs.
Höherer Wohnkomfort: Energetische Sanierungsmaßnahmen sind häufig mit Renovierungen verbunden und sorgen oft für ein angenehmeres Raumklima – und erhöhen auch den Wohnkomfort.
Nachhaltigkeit: Ein Energieberater kann zur Senkung des ökologischen Fußabdrucks des Haushalts beitragen, indem er nachhaltige Lösungen zwecks geringerem Ressourcenverbrauch empfiehlt.
Wertsteigerung: Durch energetische Sanierungen kann der Wert Ihrer Immobilie steigen, was besonders bei einem eventuellen Verkauf von Vorteil sein kann.
Energieberatung richtig angehen
Vorbereitung der Beratung
Vor dem Termin mit dem Energieberater ist es hilfreich, sich sorgfältig vorzubereiten. Stellen Sie alle wichtigen Unterlagen zusammen. Dazu gehören:
Gebäudepläne
Strom- und Heizungsabrechnungen
Dokumente über eventuelle Reparaturen oder Sanierungen
Zudem sollten Sie sich vorab überlegen, was Ihnen bei der Beratung besonders wichtig ist und Ihre Fragen notieren.
Auswahl des Energieberaters
Bei der Auswahl des Beraters kommt es zunächst auf die Form der gewünschten Beratung an. Wenn es Ihnen um eine erste Einschätzung geht, sind Sie mit einem der oben dargestellten Basis-Angebote der Verbraucherzentralen gut aufgestellt.
Wünschen Sie sich eine sehr umfangreiche Vor-Ort-Beratung, einen Sanierungsfahrplan oder auch eine energetische Fachplanung und Baubegleitung? Dann müssen Sie einen Energieberater beauftragen, der beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für das Programm „Energieberatung für Wohngebäude“ (EBW) zugelassen ist. Einen solchen Berater finden Sie auf jeden Fall über die Verbraucherzentrale und über die sogenannte Energieeffizienz-Expertenliste. Näheres dazu erläutern wir im weiteren Verlauf dieses Ratgeber-Artikels.
In einem unverbindlichen Vorgespräch haben Sie die Gelegenheit, sich nach Qualifikation und Erfahrung des Energieberaters zu erkundigen und die anfallenden Kosten anzusprechen.
Während der Beratung
Bei der Begehung sollten Sie den Energieberater durchs Haus begleiten und ihm alle wichtigen Stellen wie Heizung, Fenster, Türen und Dämmung zeigen. Machen Sie sich dabei Notizen zu seinen Anmerkungen und stellen direkt aufkommende Fragen.
Nach dem Termin
Sobald Sie den Bericht im Briefkasten haben, sollten Sie das Schreiben sorgfältig prüfen und mit Ihren Notizen abgleichen. Hat der Experte alles Besprochene korrekt und vollständig aufgelistet? Sind alle ermittelten energetischen Schwachstellen und die entsprechenden Lösungsvorschläge enthalten? Falls Sie noch offene Fragen oder Unklarheiten haben, fragen Sie unbedingt nach.
Umsetzung der Maßnahmen
Die Auswahl der Maßnahmen und die Festlegung des Zeitplans und ihrer Reihenfolge liegen ganz bei Ihnen. Allerdings sollten Sie diese Punkte gemeinsam mit dem Energieberater besprechen. Denn der Profi kann am besten beurteilen, welche Maßnahmen eventuell aufeinander aufbauen und was unter Umständen Priorität hat. Er kann Sie auch in puncto Wirtschaftlichkeit beraten: Was lohnt sich im Rahmen Ihrer finanziellen Möglichkeiten speziell für Ihre Immobilie und was nicht? Auch in allen Fragen der staatlichen Förderung ist der Energieberater ein hilfreicher Ansprechpartner – von den verschiedenen Möglichkeiten bis zum richtigen Zeitpunkt der Antragstellung.
Wird Energieberatung 2025 noch gefördert?
Wenn Sie sich für die fachmännische Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten entscheiden, können Sie auch in diesem Jahr lohnende staatliche Zuschüsse erhalten. Die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) unterstützt Bauherren und Sanierer je nach Maßnahme in unterschiedlicher Höhe. Auch die Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet unterschiedliche Programme.
Im Folgenden fassen wir die staatlichen Fördermöglichkeiten für Sie zusammen:
Energieberatung für Wohngebäude (EBW): Bei diesem Programm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) übernimmt der Staat bis zu 50 Prozent der Kosten für die Energieberatung durch einen Energieeffizienz-Experten und die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans. Für Ein- und Zweifamilienhäuser beträgt der Kostenzuschuss maximal 650 Euro, für größere Wohngebäude maximal 850 Euro. Eigentümergemeinschaften können einmalig einen zusätzlichen Zuschuss von 250 Euro erhalten, wenn der Experte seinen Bericht in einer Eigentümerversammlung vorstellt. Als Eigentümer können Sie die Förderung online bei der Behörde beantragen oder auch den Energieeffizienz-Experten für die Antragstellung bevollmächtigen.
Energetische Fachplanung und Baubegleitung für Einzelmaßnahmen: Auch hierbei handelt es sich um eine BAFA-Förderung. Bei dieser Unterstützung geht es in der Regel um die energetische Beratung bei einer Sanierung. Bei Einzelmaßnahmen werden maximal 2.500 Euro pro Vorhaben im Ein- oder Zweifamilienhaus und maximal 2.000 Euro pro Wohneinheit (maximal 10.000 Euro) in einem Mehrfamilienhaus gefördert.
Energetische Fachplanung und Baubegleitung für die Komplettsanierung zum Effizienzhaus oder beim Klimafreundlichen Neubau: Hier fördert die KfW die Energieberatung in Form eines zusätzlichen Kreditbetrages mit Tilgungszuschuss. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern werden maximal 10.000 Euro pro Antrag und Kalenderjahr akzeptiert, bei Mehrfamilienhäusern maximal 4.000 Euro pro Wohneinheit und maximal 40.000 Euro für das gesamte Gebäude. Der Tilgungszuschuss beträgt jeweils 50 Prozent, das bedeutet, dass nur die Hälfte des Kredites für die Baubegleitung zurückgezahlt werden muss.
Energetische Fachplanung und Baubegleitung bei der Heizungserneuerung: Wenn Sie für den Heizungstausch einen Energieberater mit der Fachplanung beauftragen, erhalten Sie dafür zwar keinen direkten Zuschuss. Die Kosten für die Fachplanung werden von der KfW jedoch als Umfeldmaßnahme der Heizungserneuerung gefördert. Dabei gelten der individuelle Fördersatz der Heizungserneuerung.
In der nachfolgenden Tabelle zeigen wir Ihnen die Fördersätze für die Kosten der Energieberatung im Überblick:
Form der Energieberatung
Förderung
Zuständigkeit
Energieberatung für Wohngebäude (EBW)
50 %, maximal 650 Euro bei Ein- oder Zweifamilienhäusern
BAFA
Energetische Fachplanung / Baubegleitung bei Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle oder Anlagentechnik
50 %, maximal 2.500 Euro bei Ein- oder Zweifamilienhäusern
BAFA
Energetische Fachplanung / Baubegleitung bei Komplettsanierung oder Klimafreundlichem Neubau
10.000 Euro maximaler Kreditbetrag je Vorhaben, bei dem eine neue Effizienzhaus-Stufe erreicht wird. Tilgungszuschuss von 50 % (= bis zu 5.000 Euro)
KfW
Energetische Fachplanung / Baubegleitung beim Heizungstausch
30 bis 70 % (im Rahmen der Heizungsförderung)
KfW
Regionale Fördertöpfe
Verpassen Sie keine Fördermöglichkeit! Hier finden Sie alle wichtigen Links zu den uns bekannten regionalen Fördertöpfen für das Sieger-, Sauerland und den Märkischen Kreis.
Die Berufsbezeichnung „Energieberater“ ist nicht geschützt. Deshalb ist es besonders wichtig, bei der Auswahl eines Energieexperten sorgfältig vorzugehen.
Das müssen Sie bei der Auswahl eines Energieberaters beachten:
Unabhängigkeit: Viele Eigentümer verlassen sich bei ihren Sanierungsplänen auf den Rat ihrer Heizungsfirma, ihres Malers oder Fensterbauers. Die meisten Handwerker haben jedoch vorrangig ihr eigenes Gewerk im Blick und nicht das Haus als Ganzes. Zudem sind viele ortsansässige Handwerker auf ein bestimmtes Produkt, eine Technologie oder einen bestimmten Hersteller eingeschworen. Unabhängige Energieberater hingegen können Ratsuchende neutral und umfassend beraten.
Qualifikationen: Gute Energieberater müssen einen einschlägigen Hochschulabschluss (zum Beispiel Architektur, Bauingenieurwesen oder Erneuerbare Energien), einen Hochschulabschluss in einer anderen technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung mit einem einschlägigen Schwerpunkt, eine einschlägige berufliche Qualifikation oder den erfolgreichen Abschluss der Qualifikationsprüfung Energieberatung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nachweisen.
Hier können Sie einen Experten mit den entsprechenden Qualifikationen finden:
Beratersuche über die Verbraucherzentrale: Die Energieberater der Verbraucherzentrale müssen unabhängig von Energieversorgungsunternehmen, Anbietern und Herstellern sein und regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen.
Beratersuche über die Energieeffizienz-Expertenliste: Über die Energieeffizienz-Expertenliste des Bundes, die von der Deutschen Energie-Agentur (dena) geführt wird, finden Sie entsprechend qualifizierte Fachleute für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Das bundesweite Verzeichnis umfasst aktuell rund 13.000 Personen in unterschiedlichen Eintragungskategorien. Diese sind analog zu den Förderkategorien des Bundes strukturiert. Auch hier sind ein technisch orientiertes Studium und eine anerkannte Zusatzqualifikation in aller Regel Voraussetzung. Wenn es um die Förderung durch BAFA oder KfW geht, müssen Sie einen sogenannten „Energieeffizienz-Experten“ von dieser Liste beauftragen. Energieberater können sich entsprechend ihrer nachgewiesenen Qualifikation in einer oder mehreren Kategorien erfassen lassen. Für die Förderprogramme des Bundes in dieser Kategorie sind sie dann antragsberechtigt.
Für Eigentümer von Wohngebäuden sind die folgenden Kategorien wichtig:
Energieberatung für Wohngebäude
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude (mit den Unterkategorien „Effizienzhaus“ und „Einzelmaßnahmen“)
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude Denkmal
Für Ratsuchende ist eine Suchmöglichkeit nach regionaler Zuordnung (PLZ oder Ort) verfügbar. Die Ergebnisse können Sie im zweiten Schritt nach den oben genannten Kategorien filtern.
Fazit: Ein Energieberater lohnt sich in jedem Fall
Ob Sie nun die Gebäudehülle dämmen, Ihre Immobilie komplett energetisch sanieren oder ein Effizienzhaus bauen möchten: Einen Energieberater zu Rate zu ziehen, lohnt sich in jedem Fall. Denn der Experte kann ganz speziell auf Ihre individuelle Wohnsituation eingehen und weiß um die Wechselwirkung verschiedener Maßnahmen und ihrer Auswirkungen auf die Bauphysik.
Sowohl potenzielle Sanierer als auch Bauherren in Südwestfalen sind auf die umfassende und unabhängige Expertise eines Energieberaters angewiesen. Denn nur wenn Sie unterschiedliche Maßnahmen mit ihren Vor- und Nachteilen, Energieeinsparpotenzialen, Auswirkungen auf das Klima sowie Investitions- und Betriebskosten kennen, können Sie realistisch abwägen und fundierte Entscheidungen treffen. Der Berater hilft also, für Sie und das Gebäude die wirtschaftlichsten und nachhaltigsten Maßnahmen zu ermitteln.
Und: In vielen Fällen ist die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten gesetzlich vorgeschrieben. Darüber hinaus kennt sich ein Energieberater im Förderdschungel aus und hilft bei der Beantragung der Gelder. Das spart in vielen Fällen richtig Kosten – und wird auch noch mit diversen Zuschüssen gefördert. Zudem sind die meisten Förderungen an die Beauftragung eines Energieberaters gebunden.
Um Energie und Geld zu sparen, ist es also in jedem Fall sinnvoll, einen Energieberater einzuschalten – und zwar noch bevor Sie (oder das beauftragte Unternehmen) ans Werk geht.
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