Pelletheizung

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Pelletheizung

Pellet-Heizung und -öfen: Nachhaltig? Sinnvoll? Zukunftsfähig?

In Südwestfalen haben wir mit unserer traditionellen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung ja nicht wirklich Zweifel daran, dass Pelletöfen nachhaltig, sinnvoll und zukunftsfähig sind. Manch ein Politiker sieht das jedoch anders und stellt sich schon die Frage nach der Zukunftsfähigkeit dieser Technologie. Schauen wir uns das mal im Detail an: Wie funktionieren sie und wie sind sie ökologisch und ökonomisch zu bewerten?

Wie funktioniert ein Pelletofen?

Der Pelletofen verbrennt mit Wasser und Mais zusammengepresste Holzbestandteile bei sehr hohen Temperaturen annähernd rückstandsfrei und hocheffizient (nahezu zu 100%). Die so aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugten Pellets werden mit Hilfe einer (Transport-) „Schnecke“ zur Brennstelle geführt oder aber angesaugt (i.d.R. Strombedarf). Eine im Ofen befindliche Glühkerze aus Keramik oder Stahl verbrennt die Pellets. Moderne Pelletöfen verfügen über eine selbstlernende Elektronik und eine steuerbare App, die den Wärmebedarf des Haushalts registriert und die Aktivität danach ausrichtet. Pelletöfen oder -heizungen können solo zur Wärmegewinnung stehen oder mit einem Anschluss an die Heizungsanlage für Wärme in allen Räumen sorgen. Diese, so genannten wasserführende Systeme, können ebenfalls mit Hilfe eines Pufferspeichers das Gebrauchswasser erwärmen. Pelletheizungen produzieren 97 % weniger CO²-Emissionen als Öl- oder Gasheizungen und sind daher wohl als ökologisch sinnvoll anzusehen. Wäre da nicht die von einigen Akteuren kritisierte Feinstaubbelastung.

Vor- und Nachteile

Pelletheizungen benötigen ein sehr nennenswertes Volumen und somit (trockene) Lagerfläche. Die Pellets können natürlich als Jahresvorrat oder bei geringeren Lagermöglichkeiten sukzessive eingelagert werden. Nachteilig ist, dass der Pelletpreis mit dem Holzpreis schwankt. Vorteilhaft sind ferner die Heizleistung, die Verbrennungseffizienz und die Smart Home-Fähigkeit.

Pelletheizung: eine sinnvolle Alternative?

Für Neubauten und hervorragend gedämmte Altbauten sind Wärmepumpen wohl erste Wahl, für alle anderen Bestandsgebäude ergeben sich mit der Pelletheizung jedoch interessante und prüfenswerte Alternativen: Ein wassergeführter Pelletofen mit Brennwerttechnik kann das Haus im Winterhalbjahr zuverlässig und hocheffizient mit hohen Wärmegraden sowie das Gebrauchswasser bei Integration eines Pufferspeichers versorgen. Im Sommerhalbjahr, wenn die Heizung abgeschaltet werden kann, übernimmt eine kostengünstige Solarthermie die Wärmeerzeugung und nutzt den bereits erwähnten Pufferspeicher. Kombiniert mit einer Photovoltaikanlage ist die Immobilie fast autark.

KfW-Förderung für Pelletheizungen

Für den Kauf und Einbau einer neuen klimafreundlichen Heizung war bisher das BAFA zuständig. Seit 2024 erfolgt die Beantragung der Fördergelder über die KfW. Die Fördersätze wurden in diesem Zuge überarbeitet.

Welche Voraussetzungen gelten für die KfW-Förderung von Pelletheizungen?

Der Einbau einer Pelletheizung wird als Einzelmaßnahme nur im Rahmen einer Sanierung gefördert.

In Bestandsgebäuden wird der Einbau einer Pelletheizung gefördert, wenn das Gebäude nach der Heizungserneuerung zu mindestens 65 Prozent durch erneuerbare Energien beheizt wird.

  • Das Gebäude muss in Deutschland stehen.
  • Der Bauantrag bzw. die Bauanzeige muss zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens fünf Jahre zurückliegen.
  • Sie müssen vor Beantragung der Förderung einen Lieferungs- oder Leistungsvertrag mit Ihrem Fachunternehmen abschließen. Darin ist vereinbart, dass der Vertrag erst in Kraft tritt, wenn Sie die Förderzusage erhalten.
  • Sie müssen mindestens 300,00 EUR brutto investieren.
  • Es werden förderfähige Kosten bis 30.000 EUR für die erste Wohneinheit berücksichtigt. Für die zweite bis sechste Wohneinheit erhöhen sich diese um jeweils 15.000 EUR.
  • Kessel zu Verbrennung von Pellets muss automatisch beschickt sein und ein Pufferspeichervolumen von min. 30 Liter je kW Nennwärmeleistung einbinden.

Wie hoch ist die KfW-Förderung für Pelletheizungen?

Die Gesamtförderung für Pelletheizungen setzt sich aus der Grundförderung, dem Klimageschwindigkeitsbonus, dem Einkommensbonus und dem Emissionsminderungszuschlag zusammen und beträgt maximal 70%.

Die Grundförderung i.H.v. 30% kann jeder Immobilieneigentümer erhalten.

Der Klimageschwindigkeitsbonus ist selbstnutzenden Eigentümern vorbehalten, die

  • ihre funktions­tüchtige Öl-, Kohle-, Gas-Etagen-, Nacht­speicher­heizung oder ihre mindestens 20 Jahre alte Gas­heizung oder Biomasse­heizung aus­tauschen und
  • die alte Heizung fach­gerecht demontieren und entsorgen.

Den Einkommensbonus erhalten selbstnutzende Eigentümer, wenn ihr Haushaltsjahreseinkommen maximal 40.000 EUR beträgt.

Den Emissionsminderungszuschlag erhalten Sie, wenn die Pelletheizung, nachweislich den Emissionsgrenzwert für Staub von 2,5 mg/m³ einhält. Der Zuschlag wird unabhängig von der Höchstgrenze der förderfähigen Gesamtkosten gewährt und beträgt pauschal 2.500 Euro.

Die Konditionen im Überblick:

EinzelmaßnahmenGrundförderungEffizienzbonusKlimageschwindigkeitsbonusEinkommensbonus
Solarthermische Anlagen30%20%30%
Biomasseheizungen30%20%30%
Wärmepumpen30%5%20%30%
Brennstoffzellenheizung30%20%30%
Wasserstofffähige Heizung (Investitionsmehrkosten)30%20%30%
Innovative Heizungstechnik30%20%30%
Gebäudenetzanschluss30%20%30%
Wärmenetzanschluss30%20%30%

Was kostet eine Pelletheizung?

Bei einem angenommenen Bruttopreis von 25.000 Euro für eine wasserführende Anlage mit Brennwerttechnik lassen sich durch die Förderungen des Bundes, des Landes, ggf. Versorger und unter Abzug der Handwerkerlohnkosten in der Steuererklärung die Nettokosten auf 15.000 Euro senken. In Kombination mit einer Solarthermie, die nahezu hälftig bezuschusst wird, erhält man ein prüfenswertes Gesamtkonzept.

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Marina Leers

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