PV-Förderung

PV-Förderung
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Photovoltaik-Förderung: Förderprogramme und wie Sie an Fördergelder kommen

Eine Photovoltaik-Anlage kostet erst mal Geld, und es dauert Jahre, bevor sie sich rechnet. Doch es gibt viele Programme bei der Photovoltaik-Förderung. In diesem Artikel stellen wir Ihnen verschiedene Fördermöglichkeiten vor.

(Indirekte) Photovoltaik-Förderung durch Einspeisevergütung

Den selbst produzierten Strom können Eigentümer einer PV-Anlage auf zwei Wegen nutzen: Sie können ihn selbst verbrauchen oder ins öffentliche Netz einspeisen. 

Für ihren Strom erhalten die Betreiber von PV-Anlagen die sogenannte Einspeisevergütung. Alle Details dazu sind im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. 

Dieses wurde zuletzt im Sommer 2022 überarbeitet. Seither gibt es zwei Tarife in der Einspeisevergütung – einen für Volleinspeiser und einen für Teileinspeiser. Wer seinen selbst erzeugten Strom vollständig ins Netz einspeist, erhält dafür eine höhere Vergütung. Damit möchte der Staat einen Anreiz schaffen, möglichst viele Dachflächen möglichst großflächig mit PV-Modulen zu belegen. 

Die Höhe der Einspeisevergütung hängt vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage ab und gilt dann für zwanzig Jahre. Außer nach dem Tarif ist sie auch nach der Größe der Anlage gestaffelt. In unserer Tabelle sehen Sie, wie hoch die Vergütungssätze für typische Ein- oder Zweifamilienhausanlagen ausfallen. 

Größe der AnlageTeileinspeisungVolleinspeisung
bis 10 Kilowatt Leistung8,2 Cent/kWh13,0 Cent/kWh
bis 40 Kilowatt Leistung7,1 Cent/kWh10,9 Cent/kWh
Quelle: EEG § 48 Abs. 2 und 2a, § 53 Abs. 1 Nr. 2; Stand: April 2023

Diese Vergütungssätze hat die EU-Kommission beihilferechtlich genehmigt. Sie sollen bis 2024 gelten und dann halbjährlich um ein Prozent sinken.

Sie möchten mehr über das Thema Einspeisevergütung erfahren? Dann ist auch dieser Artikel interessant für Sie: “Einspeisevergütung: Die neuen Regelungen für Photovoltaik-Anlagen in Südwestfalen”

Förderung von PV-Anlagen durch steuerliche Vorteile

Eine weitere, indirekte Form der Photovoltaik-Förderung sind die Steuervorteile für Betreiber von PV-Anlagen. Sie sind im Jahressteuergesetz 2022 und im Einkommensteuergesetz festgeschrieben: 

  • Anlagen mit einer Bruttonennleistung von bis zu 30 Kilowatt auf Einfamilienhäusern und bis zu 15 Kilowatt je Wohn- oder Gewerbeeinheit auf Mehrfamilienhäusern sind von der Einkommens- und Gewerbesteuer befreit. Die Steuerbefreiung gilt rückwirkend ab 1. Januar 2022.  
  • Seit 1. Januar 2023 beträgt die Umsatzsteuer für den Kauf einer PV-Anlage bis zu 30 Kilowatt und für dazugehörige Stromspeicher sowie alle Komponenten null Prozent. Voraussetzung ist, dass die Anlage auf dem Dach des Wohngebäudes oder in unmittelbarer Nähe installiert wird.  

Photovoltaik-Förderung durch KfW-Kredit

Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gibt es verschiedene Wege, direkt oder indirekt eine Photovoltaik-Förderung zu erhalten. Folgende Förderprogramme bietet die KfW an:

KfW-Kredit 270: Erneuerbare Energien – Standard

Mit diesem Programm fördert die KfW die “Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien einschließlich der zugehörigen Kosten für Planung, Projektierung und Installation” und damit konkret auch Photovoltaik-Anlagen auf Dächern, an Fassaden, am Balkon oder auf Freiflächen. Dadurch erhielten 2020 laut finanztip.de rund 4.400 Antragsteller Kredite in Höhe von rund 250 Millionen Euro für PV-Anlagen.

Dabei erfolgt die Förderung über einen zinsgünstigen Kredit. Derzeit verlangt die KfW einen effektiven Jahreszins ab 4,75 Prozent (Stand: Juli 2023), abhängig von der Bonität. Ob sich das lohnt, lässt sich pauschal nicht sagen, auf jeden Fall sollten Sie die Konditionen mit einem Modernisierungskredit der Volksbank Sauerland und der Volksbank in Südwestfalen vergleichen.

Tipp: Sie wollen die Konditionen von Bankdarlehen mit denen der KfW vergleichen? Dann achten Sie auch darauf, ob die Bank die Mehrwertsteuer für die Photovoltaik-Anlage mitfinanziert oder nicht. Die KfW finanziert diese mit, sofern Sie nicht vorsteuerabzugsberechtigt sind. Hier geht es zu den weiterführenden Infos der KfW zum Kredit 270.

KfW-Kredit 297, 298: Klimafreundlicher Neubau

Im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) wird auch der Einbau von Photovoltaik-Anlagen indirekt über die Neubauförderung durch den KfW-Kredit 297, 298 unterstützt. Um die Gelder zu erhalten, muss der Neubau aber strenge energetische Standards erfüllen.

KfW-Kredit 261: Sanierung zum Effizienzhaus

Auch über die energetische Sanierung zu einem Effizienzhaus können Sie indirekt eine Photovoltaik-Förderung (KfW-Kredit 261) erhalten. Dafür müssen aber auch hier bestimmte Effizienzhaus-Standards erreicht werden. 

Aufgepasst! Diese Förderung besteht aus einem Kredit mit Tilgungszuschüssen. Die erhält allerdings nur, wer keine Förderung beziehungsweise Ein­speise­vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Anspruch nimmt.

Photovoltaik-Förderung auf Länderebene

Auf Bundesebene ist die “echte” Photovoltaik-Förderung überschaubar und beschränkt sich hauptsächlich auf den erwähnten KfW-Kredit 270. Darüber hinaus bieten einzelne Bundesländer Förderprogramme für Photovoltaik-Anlagen an, verknüpfen das aber auch manchmal mit der Installation von Stromspeichern oder Wallboxen für das E-Auto.

Regionale Fördertöpfe

Verpassen Sie keine Fördermöglichkeit! Hier finden Sie alle wichtigen Links zu den uns bekannten regionalen Fördertöpfen für das Sieger-, Sauerland und den Märkischen Kreis.

Photovoltaik-Förderung von Stromanbietern

Es gibt auch Stromanbieter oder Stadtwerke, die Sie mit Zuschüssen oder Förderkrediten unterstützen. Voraussetzung ist meist, dass Sie dort auch Kunde sind.

Fazit: Lohnt sich für mich die Photovoltaik-Förderung?

Der Strompreis steigt und steigt und viele Hausbesitzer im Siegerland, Märkischen Kreis und Sauerland fragen sich beim Blick auf ihr ungenutztes Dach, ob sich jetzt nicht doch die Installation einer Photovoltaik-Anlage rentiert. Fördergelder helfen bei der Entscheidung, nur leider sind die Förderprogramme extrem kleinteilig.

Trotzdem kann es sich lohnen, mithilfe von Fördergeldern eine eigene PV-Anlage zu installieren. Grundsätzlich ist es dabei ratsam, dass Sie einen Energieberater hinzuziehen.


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Unsere Empfehlung für Sie

“Wir empfehlen Ihnen vorab die Beratungsleistungen der Spezialistinnen und Spezialisten der Volksbank in Südwestfalen oder der Volksbank Sauerland in Anspruch zu nehmen. Diese kennen sich nämlich mit den Fördermöglichkeiten bestens aus und können Ihnen im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans wertvolle Tipps geben, was Sie in Sachen Energieautarkie alles unternehmen können.”

-Wohnen in Südwestfalen-

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Carina Langer

11. April 2024