

Sie möchten im Siegerland, Sauerland oder Märkischen Kreis bauen? Dann müssen Sie einen Bauantrag stellen. Unsere Checkliste zeigt Ihnen, welche Unterlagen Sie für eine Baugenehmigung benötigen und wie Sie den Prozess erfolgreich durchlaufen.
Vorbereitung
Bevor Sie einen Bauantrag in bspw. Winterberg, Werdohl und Wilnsdorf stellen, sollten Sie sich die Landesbauordnung und die Bauvorlagenverordnung für Ihren Wohnsitz besorgen. Diese finden Sie meistens in den Online-Portalen der Landesregierungen oder Ihrer Gemeinde. Auch Städte und Gemeinden halten oft Vordrucke der Antragsvorlagen zum Download bereit. Achten Sie darauf, dass die Unterlagen in dreifacher Ausfertigung eingereicht werden müssen.
Tipp: Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie den Bauantrag stellen beziehungsweise die dafür nötigen Unterlagen zusammentragen. Ein unvollständiger Bauantrag kann von Ihrer Baubehörde abgelehnt werden. Aber keine Panik: Den Bauantrag füllt ohnehin Ihr Architekt, Bauingenieur oder Fertighausanbieter aus.
Wer schreibt den Bauantrag, wer reicht ihn ein?
Nicht der Bauherr selbst bereitet den Bauantrag vor. Dafür benötigen Sie einen Fachmann, der bauvorlagenberechtigt ist. Das ist beim Hausbau, umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen oder Anbauten meistens ein Architekt oder Bauingenieur. Sie wissen genau, welche Unterlagen eingereicht werden müssen und sparen Ihnen so viel Zeit. Bei kleineren Bauvorhaben kann auch ein Handwerksmeister die Antragsunterlagen ausfüllen.
Ausgefülltes Bauantragsformular
Den Vordruck für das Bauantragsformular gibt es beim zuständigen Bauamt. Er enthält häufig auch das Formular für die Zustimmungserklärung der Nachbarn und eine Baulastenerklärung. Diese können von Bedeutung sein, wenn Ihr Bauvorhaben die Rechte Dritter einschränkt.
Auszug aus dem Liegenschaftskataster
Die Liegenschaftskarte wird auch als Katasterkarte oder Flurkarte bezeichnet. Es ist die amtliche Karte Ihres Grundstücks und gibt unter anderem Auskunft über Größe, Begrenzungen und sich auf dem Grundstück befindliche Gebäude und ihre Nutzungsart. Sie bekommen sie bei der zuständigen Baubehörde oder einem Vermessungsingenieur gegen eine geringe Gebühr.
Amtlicher Lageplan und Freiflächenplan
Der Lage- und Freiflächenplan zeigt die Lage des Grundstücks und seine Grenzen. Er enthält die genaue Bezeichnung des Grundstücks und der Nachbarflurstücke und gibt Auskunft über Entwässerung und Abwasserbehandlung. Außerdem müssen die Baulinien und -grenzen der vorhandenen und der geplanten baulichen Anlagen sowie die vorhandenen Gebäude der Nachbargrundstücke und Abstandflächen eingezeichnet sein.
Bauzeichnungen
Die Bauzeichnungen zeigen die Grundrisse, den Schnitt und die unterschiedlichen Ansichten Ihres Bauvorhabens. In einer Bauzeichnung werden oft auch die Räume nach ihrer künftigen Nutzung bezeichnet. Auch die Art des Baumaterials wird genannt.
Baubeschreibung
Die Baubeschreibung erklärt in schriftlicher Form das Bauprojekt in seinen technischen Einzelheiten. Achten Sie darauf, dass das Schriftstück möglichst detailliert über Ihr Bauvorhaben Auskunft gibt, da es auch die spätere Vertragsgrundlage ist.
Berechnungen zur bebauten und unbebauten Grundstücksfläche
Bei den Berechnungen zur bebauten und unbebauten Grundstücksfläche geht es um die Ermittlung der bebauten Fläche, des umbauten Raumes, der Grundflächenzahl und der Geschossflächenzahl. Auch eine mögliche Aufteilung in Wohn- und Nutzfläche wird hier dokumentiert.
Technische Nachweise
Je nach Bauvorhaben müssen Sie einen Sicherheitsnachweis erbringen, wenn Sie einen Bauantrag stellen. Hier geht es um die Standsicherheit, also die Statik des Gebäudes. Zusätzlich fordern einige Baubehörden einen Wärmeschutz-, Schallschutz- und Brandschutznachweis.
Angaben zur Erschließung des Grundstücks
Bauen Sie in einem erschlossenen Baugebiet, sind die Angaben zur Erschließung des Grundstücks schnell gemacht. Wollen Sie auf einem noch nicht erschlossenen Grundstück bauen, ist dieser Punkt zentral. Besprechen Sie im Vorfeld, ob eine Erschließung überhaupt möglich ist und was diese Sie kosten würde.
Nachweis zu Pkw-Stellplätzen
In den meisten Bundesländern müssen Bauherren bei einem Neubau für ausreichend Stellfläche für Pkw sorgen oder eine Ablösesumme an die Gemeinde entrichten. Machen Sie sich schlau, wie in Ihrem Bundesland derzeit die Rechtslage ist.
Der Abweichungsantrag
Ein Abweichungsantrag wird zusätzlich notwendig, wenn Ihr Bauvorhaben vom geltenden Bebauungsplan oder den Bauvorschriften abweicht. Dabei kann es zum Beispiel um geringere Abstände zum Nachbargrundstück gehen, abweichende Gebäudehöhen oder architektonische Besonderheiten.
Wer muss den Bauantrag unterschreiben?
Auch wenn Ihr Architekt den Antrag für die Baugenehmigung vorbereitet, sind Sie als Bauherr der Antragsteller. Verfasser und Bauherr müssen beide unterschreiben. Oft muss auch die Zulassung Ihres Fachmanns als Bauvorlageberechtigter nachgewiesen werden.
Checkliste 1: In 5 Schritten zur Baugenehmigung
- Landesbauordnung und die Bauvorlagenverordnung studieren: Lesen Sie sich die im Land und der Gemeinde gültigen Verordnungen durch. Machen Sie sich über so viele Details wie möglich schlau und besorgen Sie sich die Infos dazu über das Netz oder vor Ort beim Bauamt.
- Chancen durch Bauvorabfrage prüfen: Machen Sie einen Termin beim örtlichen Bauamt. Ein persönliches Gespräch beseitigt so manche Unklarheit und bewahrt Sie vor Fehlern. Vor allem dann, wenn Sie vom Bebauungsplan abweichen wollen.
- Mit dem Bauvorlageberechtigen sprechen: Wie beschrieben muss offiziell ein Fachmann den Bauantrag stellen. Sprechen Sie sich mit ihm ab: Was können Sie selbst an Unterlagen beschaffen, was nur der Experte?
- Unterlagen für den Bauantrag sammeln: Stellen Sie sicher, dass Sie alle nötigen Dokumente zusammen haben, bevor Sie den Bauantrag stellen. Fragen Sie auch hier vorher im Bauamt nach, welche Unterlagen genau benötigt werden.
- Bauantrag stellen: Gemeinsam mit Ihrem Bauvorlagenberechtigten unterschreiben Sie den Bauantrag und reichen ihn ein.
Checkliste 2: Übersicht der für die Baugenehmigung wichtigen Unterlagen
Und hier die Unterlagen, die das Bauamt in der Regel sehen will. ACHTUNG: Dies ist nur eine allgemeine Übersicht. Aufgrund der verschiedenen Landesbauordnungen kann es sein, dass Sie eventuell noch abweichende Dokumente einreichen müssen.
- Ausgefülltes Bauantragsformular
- Auszug aus der Liegenschaftskarte
- Lage- und Freiflächenplan
- Bauzeichnungen
- Baubeschreibung
- Berechnungen zur bebauten und unbebauten Grundstücksfläche
- Technische Nachweise
- Angaben zur Erschließung des Grundstücks (Abwasser, Energie, Verkehr, Telekommunikation)
- Nachweis zu Pkw-Stellplätzen
- Eventuell Abweichungsantrag
- Unterschrift nicht vergessen
Tipps und Ratschläge
- Landesbauordnung und Bauvorlagenverordnung studieren: Lesen Sie sich die im Land und der Gemeinde gültigen Verordnungen durch. Machen Sie sich über so viele Details wie möglich schlau und besorgen Sie sich die Infos dazu über das Netz oder vor Ort beim Bauamt.
- Chancen durch Bauvorabfrage prüfen: Machen Sie einen Termin beim örtlichen Bauamt. Ein persönliches Gespräch beseitigt so manche Unklarheit und bewahrt Sie vor Fehlern.
- Mit dem Bauvorlageberechtigen sprechen: Sprechen Sie sich mit ihm/ihr ab: Was können Sie selbst an Unterlagen beschaffen, was nur der Experte/die Expertin?
- Unterlagen für den Bauantrag sammeln: Stellen Sie sicher, dass Sie alle nötigen Dokumente beisammen haben, bevor Sie den Bauantrag stellen. Fragen Sie auch hier vorher im Bauamt nach, welche Unterlagen genau benötigt werden.
- Bauantrag stellen: Gemeinsam mit Ihrem Bauvorlagenberechtigten unterschreiben Sie den Bauantrag und reichen ihn ein.
Fazit
Das Stellen eines Bauantrags kann komplex sein, aber mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung durch Fachleute ist es machbar. Achten Sie darauf, alle erforderlichen Unterlagen vollständig und korrekt einzureichen, um Verzögerungen zu vermeiden.
Das könnte Sie auch interessieren:

Baufinanzierung

Umzugscheckliste