Doppelhaus als Fertighaus

Doppelhaus als Fertighaus
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Doppelhaus bauen als Fertighaus:

Kosten, Vor- und Nachteile und was Sie beachten sollten

Wer beim Hausbau in Südwestfalen Kosten sparen möchte, für den ist ein Doppelhaus als Fertighaus eine interessante Alternative. Wir zeigen Ihnen, was Sie dabei beachten sollten und stellen Ihnen dazu ganz konkret die Vor- und Nachteile vor.

Nicht nur angesichts der Grundstückspreise ist ein Doppelhaus als Fertighaus eine interessante Alternative für alle, die in der Region günstig bauen wollen. Auch die (Lebens-)Modelle, die sich hier realisieren lassen, sind vielfältiger als bei einem Einzelhaus. 

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Warum ein Doppelhaus als Fertighaus bauen?

Eines der wichtigsten Argumente für den Bau eines Doppelhauses: Es spart spürbar Kosten. Das fängt schon bei der Grundstücksgröße an, die – im Verhältnis zum Einfamilienhaus – deutlich kleiner sein kann. 

Gleiches gilt auch für die Erschließungskosten, schließlich müssen Sie nur einmal an die Versorgungsnetze des Märkischen Kreises, Sieger- oder Sauerlandes (Kanalisation, Strom, Wasser und Kommunikation) angeschlossen werden. Und auch die Heizkosten dürften geringer ausfallen, da sich die Doppelhaushälften gegenseitig erwärmen.

Dazu kommt noch, dass zentrale (und meist recht teure) Baueinheiten wie zum Beispiel die Heizungsanlage oder das Dach eben nur einmal für zwei Parteien angeschafft und dann genutzt werden. Und: Im Vergleich zum Einzelhaus spart ein Doppelhaus zwei von acht Außenwänden ein. Das schlägt sich in den Baukosten nieder. Für ein Einfamilienhaus zahlen Sie im Schnitt rund 1.804 Euro pro Quadratmeter. Bei Doppelhäusern liegen die Baukosten pro Quadratmeter Wohnfläche niedriger, nämlich bei circa 1.794 Euro.

Als Familie mit Großeltern oder für befreundete Familien bietet ein Doppelhaus die ideale Möglichkeit, gemeinsam unter einem Dach zu leben und sich (nicht zuletzt dank der separaten Eingänge) doch genug Privatsphäre zu sichern.

Doppelhaus als Fertighaus richtig planen: Das sollten Sie beachten

Doppeltes Haus bedeutet zwar eine Kostenersparnis bei den Materialien. Dafür müssen Sie bei der Planung bedenken, dass sich immer zwei Parteien einig sein müssen.

Das beginnt bei der Dachform und geht über die Aufteilung bis hin zur Fassadengestaltung oder der Wahl der richtigen Heizung. Klar, wenn Sie sich für ein Fertighausmodell entschieden haben, dann schränkt das die Möglichkeiten automatisch ein. Aber heutzutage bieten die Hersteller von Fertighäusern auch innerhalb der Modellpalette noch zahlreiche individuelle Möglichkeiten der Gestaltung und Ausstattung an – und darüber müssen sich die Bauparteien einig sein.

Technisch gesehen ist das Kernstück eines Doppelhauses die Trennwand zwischen den beiden Doppelhaushälften. Diese Wand muss nicht nur gedämmt, sondern vor allem auch schalltechnisch gut isoliert sein. Bei allem gegenseitigen Verständnis wollen Sie ja nicht den Alltag der anderen Bewohner täglich akustisch miterleben.

Übrigens: Diese Trennwand kann nicht nur in der Hausmitte, sondern auch an der Rückwand entstehen. In diesem Fall spricht man von einem “Back-to-back”-Doppelhaus.

Grundsätzlich sollten Sie sich bei der Planung eines Doppelhauses folgende Fragen stellen:

  • Nutzung: Wer zieht in das Doppelhaus ein? Wie ist die jetzige Nutzung geplant, wie könnte diese in Zukunft aussehen? Wollen Sie das Haus rein privat nutzen oder ist (später) auch die Vermietung einer Hälfte geplant?
  • Grundstück: Wie groß soll oder muss das Grundstück ausfallen? Und wollen Sie es teilen oder gemeinsam nutzen? Und sieht der Bebauungsplan eine Bebauung mit einem Doppelhaus überhaupt vor?
  • Kosten: Welche Partei übernimmt welche Kosten beim Hausbau? Wird alles 50:50 geteilt oder ist der finanzielle Anteil (und damit eventuell auch Stimmenanteil bei Entscheidungen) einer Partei höher?

Doppelhaus als Fertighaus: Die Vor- und Nachteile

Was spricht für ein Doppelhaus als Fertighaus, was dagegen? Wir haben hier mal die Vorteile und Nachteile aufgelistet. Zu den Vorteilen gehört:

  • Kostenersparnis: Nicht nur die verbundenen Seitenwände sorgen für geringere Kosten sowohl beim Bau als auch beim Heizen. Auch die im Verhältnis bessere Flächennutzung des Grundstücks spart Geld.
  • Wohnkomfort: Die Kostenersparnis geht nicht zu Lasten des Wohnkomforts. Doppelhäuser stehen in Sachen Ausstattung einem Einfamilienhaus in nichts nach.
  • Flexibilität: Doppelhäuser sind in den meisten Fällen größer als ein Einfamilienhaus. Bei geschickter Grundrissplanung können Sie den Platz optimal aufteilen und nutzen.

Aber natürlich hat ein Doppelhaus auch seine Nachteile:

  • Einigkeit: Alle relevanten Gewerke und Baumaßnahmen (wie zum Beispiel die Heizung oder das Dach) müssen Sie mit der anderen Partei besprechen und beschließen. Das gilt auch für spätere Umbaumaßnahmen.
  • Privatsphäre: Auch wenn die Wohneinheiten getrennt sind: Spätestens bei der Gartennutzung merken Sie, dass Sie auf dem Grundstück nicht allein seid.
  • Werterhalt: Ein Einfamilienhaus wird sich immer besser verkaufen lassen als eine Doppelhaushälfte, auch die Wertsteigerung ist bei einem Einzelhaus höher.

Was kostet ein Doppelhaus als Fertighaus?

Ein Doppelhaus als Fertighaus gibt es schon ab 180.000 Euro – und das sogar schlüsselfertig! Aber Achtung: Hierbei handelt es sich dann häufig um den Preis für eine Haushälfte. Trotzdem zahlt sich hier der große Vorteil des Fertighausbaus, mit vorgefertigten Teilen zu arbeiten, im wahrsten Sinne des Wortes gleich doppelt aus. 

Allerdings kommt es bei der Preisfindung auch immer darauf an, welche Fertighaus-Ausbauvarianten Sie wählen. So gibt es – ähnlich wie beim Einfamilienhaus – auch Doppelhäuser als Ausbau- oder Bausatzhaus oder schlüsselfertig. Welches Modell Sie wählen, ist nicht nur eine Frage der Kosten. Das eingesparte Geld bei einem Bausatzhaus geben Sie ganz schnell wieder aus, wenn Sie Ihre handwerklichen Fähigkeiten falsch einschätzen.

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