Gewächshaus selber bauen

Gewächshaus selber bauen
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Gewächshaus selber bauen: So geht’s Schritt für Schritt

Ein Gewächshaus im Garten ist für Gärtner in Siegen, Lüdenscheid oder Schmallenberg, die eigenes Gemüse und Obst anbauen, ein Muss. Wie Sie ein Gewächshaus selber bauen können, zeigen wir Ihnen hier.

Ein eigenes Gewächshaus ist für viele Hobby-Gärtnerinnen und Selbstversorger das Nonplusultra des Gartenbaus. Denn Nutzpflanzen, die nur in einer vor Wind und Regen geschützten sowie warmen Umgebung gedeihen, freuen sich über einen Platz im Gewächshaus. Ob Tomaten, Gurken, Radieschen, Melonen, Salate oder andere zahlreiche Gewächse: Mit einem Gewächshaus im Garten oder sogar auf dem Balkon steigt der Ertrag. Außerdem können Sie so auch die Saison verlängern und im besten Fall das ganze Jahr über frisches Gemüse und Kräuter im eigenen Garten ernten.

Selbstverständlich können Sie ein fertiges Gewächshaus oder einen Bausatz im Handel kaufen und es im Garten aufstellen (lassen). Einerseits ist an dieser Bequemlichkeit nichts auszusetzen, andererseits müssen Sie dafür tief in den Geldbeutel greifen. Für ein stabiles Gewächshaus müssen Sie mindestens mehrere hundert Euro berappen. Die Preise für günstige Modelle beginnen bei 300 Euro, die meisten kosten eher 500 bis 700 Euro. Nach oben hin ist die Preisspanne offen.

Ein DIY-Gewächshaus mit einer einfachen Verkleidung aus Plastikfolie kann hingegen schon für unter 100 Euro gebaut werden. Wenn es länger halten soll, sollten Sie 200 bis 250 Euro veranschlagen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein Gewächshaus selbst bauen können. Der Vorteil: Sie können die Größe selbst bestimmen. Soll es ein großes Gewächshaus für euren weitläufigen Garten oder ein Mini-Gewächshaus für den Balkon sein? Das ist ganz Ihre Entscheidung.

Den Standort für das Gewächshaus wählen

Ehe es ans Werkeln geht, sollten Sie sich fragen, wo das Gewächshaus stehen soll. Davon hängt unter anderem ab, wie groß es werden kann. Der wichtigste Standortfaktor ist die Sonne. Das Gewächshaus sollte so stehen, dass das Sonnenlicht optimal genutzt wird. Es auf der Nordseite Ihres Hauses oder unter einem großen Baum aufzustellen, macht wenig Sinn, denn hier wird es vom Schatten verdeckt. Auch könnten Äste und andere größere Gegenstände aufs Dach des Gewächshauses fallen und es beschädigen.

Bleiben noch die von der Sonne berührten Flecken im Osten, Westen und vor allem Süden des Grundstücks. Das Ziel ist, dass morgens und abends möglichst viele Strahlen der tief stehenden Sonne durch die großen Scheiben des Gewächshauses fallen und es schnell erwärmen. Insbesondere in den kälteren Monaten ist das für das Pflanzenwachstum entscheidend. Zugleich wollen Sie nicht, dass die im Süden stehende sommerliche Mittagssonne die Luft überhitzt. Das könnte die Pflanzen schädigen.

Somit ergibt sich bei einem Gewächshaus moderater Größe ein Platzbedarf von mindestens 1,50 Meter in der Ost-West-Ausrichtung und von etwa 3 Metern in der Nord-Süd-Achse. Größere Bäume und andere schattenwerfende Elemente sollten weiter weg stehen. Niedrigere Hecken und Büsche, die vor Wind und damit vor Auskühlung schützen, sind dagegen willkommen.

Fundament fürs Gewächshaus bauen

Ein Gewächshaus aus Holz und Glas oder Kunststoffscheiben wiegt nicht wenig. Damit es stabil steht und nicht im zuweilen durchnässten Boden versinkt, ist ein Fundament empfehlenswert. Sie haben die Wahl, aus welchem Material Ihr Fundament bestehen soll.

Ein Betonfundament ist langlebig, kostet aber Zeit und Geld. Schließlich muss der Beton angemischt und als Fundament gegossen werden, ehe es aushärtet. Ein Fundament aus Beton ist deshalb nur ratsam, wenn das Gewächshaus über viele Jahre dauerhaft an derselben Stelle bleibt.

Ein Holzfundament ist schnell angelegt, muss aber unter Umständen nach einiger Zeit ersetzt werden, wenn das Holz morsch wird. Dafür ist es vergleichsweise günstig und kann selbst von Laien mit dem richtigen Werkzeug gesetzt.

Schnell und einfach zu bauen sind Fundamente aus Stahl oder Stein. Diese halten darüber hinaus auch Jahre lang. Bei leichten Gewächshäusern reicht es bereits, ein Ringfundament aus Rasenkantsteinen zu bilden. Diese setzt ihr einfach kopfüber in die Erde und verbindet sie später mit dem Gewächshaus, damit es bei Sturm nicht davonschwebt. Darüber hinaus haben Sie auch die Möglichkeit die Fläche mit Betonplatten auszulegen, um den Boden zu ebnen und zu stabilisieren.

Gewächshaus selbst bauen: Die einfache Variante

Wir zeigen Ihnen nun, wie Sie auch mit wenig handwerklicher Erfahrung ein einfaches Gewächshaus aus Holz und einer Verkleidung aus Gewächshausfolie bauen. Die Folie ersetzt die Glasscheiben oder Doppelstegplatten aus Plexiglas, die sonst häufig für Gewächshäuser verwendet werden. Für den Bau eines solchen Folienhauses müssen Sie weniger Zeit, Geld und Aufwand einplanen.

Selbstredend ist die Isolierung eines Treibhauses aus Folie nicht mit der Wärmespeicherkapazität eines Glashauses zu vergleichen. Auch sind transparente Plastikfolien weniger lichtdurchlässig als Glas. Damit staut sich in dieser Art von Gewächshaus weniger Wärme an. Als Unterstand für die Aufzucht und zur Überwinterung von Pflanzen reicht es aber allemal.

Im Wesentlichen besteht das Haus aus fünf bis sechs Holzrahmen, die Sie miteinander verschrauben und mit Folie bedecken: zwei lange Seiten, zwei kurze Seiten, ein Dach und eine Tür, die Sie in eine der kurzen Seiten setzen. Um die Rahmen zu bauen, brauchen Sie Kanthölzer aus dem Baumarkt, die Sie mit einer Säge auf die von Ihnen benötigten Längen zuschneiden. Welche Längen das sind, hängt von Ihren individuellen Wünschen und nicht zuletzt Ihrer Körpergröße ab. Auch sollten Sie genügend Quer- und Diagonalstreben einplanen, damit die Konstruktion stabil steht.

Bevor Sie die Holzrahmen bauen, empfehlen wir, die Holzlatten mit Holzöl zu lasieren, um sie widerstandsfähiger gegen Wind und Wetter zu machen. Neben zahlreichen Holzschrauben raten wir zudem, ordentlich Holzleim einzusetzen.

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