Balkonsanierung

Balkonsanierung
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Balkonsanierung: Kosten und Möglichkeiten, Balkon und Terrasse zu sanieren

Regen, Schnee, Hitze und Frost haben Spuren an Ihrem Balkon in Sundern, Schalksmühle oder Siegen hinterlassen? Dann wird es Zeit für eine Balkonsanierung. Dies sind die gängigsten Methoden, um Ihren Außenbereich aufzufrischen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Balkonrenovierung oder Balkonsanierung kann von einfachen Oberflächenarbeiten bis zur kompletten Überholung reichen, abhängig von der Schadensart und -tiefe.
  • Vollständige Balkonsanierungen oder Terrassensanierungen sind oft notwendig, um strukturelle Mängel zu beheben, die durch Witterungseinflüsse entstanden sind.
  • Eine jährliche Inspektion hilft, Schäden frühzeitig zu erkennen und größere Sanierungsarbeiten zu vermeiden.
  • Die Kosten variieren je nach Umfang der Maßnahmen und Schadensbild – und reichen von einigen hundert Euro bis in den Bereich von mehreren tausend Euro.

Das können Sie tun

  • Prüfen Sie Ihren Balkon oder Ihre Terrasse jährlich, besonders vor dem Frühling, und suchen Sie nach Anzeichen von Verschleiß.
  • Entscheiden Sie, ob Sie nur die Oberfläche Ihres Balkons renovieren müssen oder eine vollständige Sanierung benötigen.
  • Nutzen Sie hochwertige und wetterbeständige Materialien, die sowohl langlebig als auch ästhetisch ansprechend sind, um Ihren Außenbereich nachhaltig zu verbessern.
  • Überlegen Sie, ob Sie die Sanierung selbst durchführen können oder ob Sie eine Fachfirma beauftragen sollten.
  • Lassen Sie sich zu einer geeigneten Abdichtungsmethode beraten, um zukünftige Wasserschäden zu vermeiden. Beliebte Optionen sind Flüssigkunststoff, Bitumenbahnen und EPDM-Folien.
  • Erstellen Sie einen detaillierten Budgetplan und vergleichen Sie Preise, um die besten Angebote zu finden.
  • Wenn Sie Mieter sind, sind größere Sanierungsprojekte Sache Ihres Vermieters. Selbst dürfen Sie nur kleinere Verschönerungsmaßnahmen vornehmen.

Ein Balkon ist oft mehr als nur ein Anhängsel des Wohnraums. Für viele ist er ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl einer Miet- oder Kaufimmobilie im Siegerland, Sauerland oder Märkischen Kreis. Doch was, wenn Risse und bröckelnde Kanten die Freude trüben – oder die Sicherheit gefährden? Bevor der Zahn der Zeit Ihren Balkon ernsthaft bedroht, sollten Sie handeln. Hier finden Sie alle Infos, um ihn zu erneuern.

Terrasse und Balkon: Zwischen Rückzugsort und Renovierungsbedarf 

Ein Balkon oder eine Terrasse sind wertvolle Erweiterungen der eigenen Wohnfläche. Doch haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie sehr dieser Außenbereich den Launen der Natur ausgesetzt ist? Regen, Schnee, sengende Hitze und Frost setzen ihm über die Jahre zu. Wie bei allen anderen Bauteilen gilt auch beim Balkon: Wenn er beschädigt ist, sollte er renoviert oder saniert werden.

Eine umfassende Balkonsanierung kann eine aufwendige Angelegenheit sein: Hat das Wasser erstmal seinen Weg in die Konstruktion gefunden und zum Beispiel Stahlträger angegriffen, geht es schnell an die Substanz. Dann muss ein regionales Fachunternehmen helfen. Geht es hingegen nur um die Oberseite, können Eigentümer die Balkonabdichtung und Belagserneuerung auch selbst übernehmen.

Wann müssen Terrasse oder Balkon saniert werden?

Wie schnell Sie handeln müssen, richtet sich nach der Art und dem Umfang der Mängel. Durch eine regelmäßige Sichtkontrolle können Sie Schäden meist im Frühstadium erkennen und ausbessern, bevor die Bausubstanz angegriffen ist. Einmal im Jahr sollten Eigentümer ihren Balkon daher gründlich von allen Seiten unter die Lupe nehmen:

  • Ein guter Zeitpunkt für den Check ist vor dem Frühjahr. Dann sind Pflanzen und Mobiliar noch im Winterquartier. So ist der Blick in jeden Winkel frei.
  • Zunächst werden alle Oberflächen zumindest grob von Laubnestern, Moos und Schmutz gereinigt. Bereiche, wo Sie mit der Bürste hängen bleiben, Betonbröckchen oder Placken der Beschichtung lösen, sind Risikobereiche. Bereiche, wo sich der Belag beim Drauftreten locker anfühlt oder hohl klingt, ebenfalls. An diesen Stellen sollten Sie nach dem Saubermachen besonders genau hinschauen.

Muss der Balkon saniert werden? Typische Schadbilder

Hier sind einige Beispiele, an denen Sie erkennen, dass Ihr Balkon saniert werden sollte:

  • abplatzende Farbe am Geländer
  • feuchte Flecken
  • Risse im Belag und/oder der Unterseite
  • abspringende Beläge und angehobene Bodenplatten
  • sich ablösende Beschichtungen
  • Abplatzungen oder bröckelnder Beton an den Rändern oder auf der Unterseite
  • Moosbildung und Kalkränder an der Unterseite
  • größere Wasser- oder Rostspuren an der Fassade unter dem Balkon
  • Schimmel am Balkon, den Hauswänden oder in angrenzenden Räumen

Wie gehen Sie bei der Balkonsanierung mit dem Geländer um?

Neben der Sichtkontrolle gehört auch ein Stabilitätstest am Balkongeländer zum Check. Fühlt es sich locker an, wenn Sie daran wackeln, muss die Befestigung am Boden und an der Wand geprüft werden.

Ist das Balkongeländer selbst noch in Schuss, kann es vor der Sanierung ab- und später wieder anmontiert werden. Die Sanierung ist aber auch ein guter Zeitpunkt, das Geländer mit zu erneuern. Dabei gibt es viel Auswahl zwischen Materialien, Formen und Farben.

Geländerarten

MaterialVorteileAnwendungsbereichKosten pro laufendem Meter
Edelstahl oder Aluminiummodern, langlebig, rostfreifür moderne und funktionale Balkone und Terrassen100 bis 250 €
Glastransparent, erweitert optisch den Raumfür eine ungestörte Aussicht und moderne Designs200 bis 400 €
PVCpflegeleicht, kostengünstigfür Gegenden mit hoher Luftfeuchtigkeit50 bis 150 €
Holznatürlich, warm, vielseitigfür rustikale oder naturnahe Balkongestaltungen50 bis 150 €

Bevor Sie sich für ein Material entscheiden, sollten Sie sich jedoch erkundigen, welche baurechtlichen Vorschriften und welche Sicherheitsbestimmungen Sie in Südwestfalen beachten müssen. Waren die Pfosten bislang von oben auf der Betonplatte befestigt, dann ist eine künftige Befestigung von vorn oder von unten eine Überlegung wert. So entstehen keine neuen Schwachpunkte. Für die Verankerung in einer wärmegedämmten Hauswand sind Isolier- oder Dämmstoffdübel oder Abstandsmontagesysteme am besten geeignet.

Installationskosten

MontageartKosten pro Laufmeter
Metallgeländer60 bis 120 €
Glasgeländer80 bis 150 €
Kunststoffgeländer40 bis 90 €
Holzgeländer50 bis 100 €

Was müssen Sie bei einer Balkonsanierung beachten?

Eine Balkonsanierung ist mehr als eine Verschönerungsmaßnahme. Denn es geht dabei darum, entstandenen Schäden auf den Grund zu gehen. Sonst sind künftige Schäden nach der Sanierung bereits vorprogrammiert. In aller Regel geht es um Feuchtigkeitsschäden:

  • Vielfach sind sie Teil des Alterungsprozesses und unvermeidbar: Der Balkon ist über Jahre ständig Feuchte und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auf diese Beanspruchung reagieren die einzelnen Komponenten wie Fliesen, Fugenmörtel und Fliesenkleber aufgrund ihrer spezifischen thermischen Eigenschaften unterschiedlich. Bei Temperaturschwankungen dehnen sie sich beispielsweise unterschiedlich stark aus. Früher oder später entstehen zwangsläufig die ersten Risse und damit Einfallstore für die Feuchtigkeit.
  • Feuchtigkeitsschäden können jedoch auch auf nicht ausreichendem Gefälle oder auch auf Problemen im Entwässerungssystem basieren. Solche Ursachen müssen beseitigt werden, bevor es mit der eigentlichen Sanierung losgeht.

Expertenrat suchen: Wie können und müssen Sie Ihren Balkon sanieren?

Bei jeder Balkonsanierung geht es darum, beschädigtes Material zu entfernen, Mängel zu reparieren und den Aufbau wieder herzustellen. Wie bereits gezeigt, wird dabei grob unterschieden zwischen einer Sanierung der Oberfläche und einer Komplettsanierung.

  • Um Schäden an der Oberfläche auszubessern, wird der Belag entfernt und der Balkon abgedichtet. Dafür gibt es unterschiedliche Verfahren. Heimwerker mit etwas Erfahrung können dabei selbst anpacken. Konkrete Tipps dazu bekommen Sie weiter unten.
  • Eine Komplettsanierung ist dann unumgänglich, sobald die Statik gefährdet ist. Darauf deuten bröckelnder Beton, Risse in der Unterseite, angerostete Armierungen oder Schimmel in angrenzenden Räumen hin. Dann muss der Profi ran.

Die Bewertung der Schäden ist für den Laien allerdings meist schwierig. Entscheidend ist, wie es im Innern des Balkons aussieht. Das kann ein Bausachverständiger aus der Region am besten beurteilen. Wenn eingedrungene Feuchte das Bewehrungseisen angreift, das die Konstruktion verstärkt, dann beginnt das zu rosten und sich vom Beton der Tragplatte zu lösen. Sind seit der letzten Sichtkontrolle umfangreiche Schäden entstanden oder sind bereits das angrenzende Mauerwerk und Innenräume betroffen, sollten Sie schnellstens einen Bauexperten hinzuziehen. Er berät Sie auch, welche Sanierungsmaßnahmen notwendig sind.

Welche Balkonsanierung können Sie selbst machen?

Die Sanierung der Oberfläche können Eigentümer selbst in die Hand nehmen. Materialien sind im Baumarkt erhältlich, die gängigen Abdichtungen für Laien mit ein wenig Geschick gut anwendbar. Dazu liefern die Hersteller detaillierte Anleitungen.

Auch bei einer Komplettsanierung können Sie mitanpacken und beispielsweise den Bauschutt entsorgen. Das spart Kosten. Ansonsten ist die Komplettsanierung jedoch eine Sache für den Profi.

Welchen Handwerker beauftragen Sie am besten mit der Balkonsanierung?

Je nachdem, ob und wie viel Sie in Eigenarbeit erledigen wollen, brauchen Sie einen Dachdecker für die Abdichtung, einen Fliesenleger für den Belag und eventuell einen Bauklempner für die Entwässerung. Möglicherweise gibt es bei Ihnen in der Nähe auch einen auf Balkone spezialisierten Maurer. Bei der Sanierung der Balkonunterseite sind Sie mit einem ausgewiesenen Experten auf der sicheren Seite.

Abdichtung: Welche Verfahren gibt es?

Zur Balkonabdichtung kommen vier Beschichtungsverfahren infrage. Gemeinsam ist allen: Sie versiegeln die Balkonoberfläche so, dass keine Feuchtigkeit in den Beton eindringen und die Konstruktion schädigen kann. Diese Abdichtungen stehen zur Wahl:

MethodeVorteileVerarbeitungNachteile
FlüssigkunststoffEin großer Vorteil der Balkonabdichtung mit Flüssigkunststoff ist die schnelle Verarbeitung. Die Oberfläche ist nicht nur begehbar, sondern auch UV-beständig, kälteelastisch, abriebfest und lange haltbar. Flüssigkunststoff gibt es zudem in vielfältigen Farben. Die Oberfläche lässt sich aber auch nach dem Anstrich unterschiedlich gestalten. Beliebt sind farbige Chips oder Quarze zum Einstreuen in den Kunststoff.Die Balkonplatte wird mit dem hochelastischen Material gleichmäßig dick und fehlerstellenfrei eingestrichen. In der Fläche geht das gut mit einer Malerrolle oder dem Quast, in Ecken und an den Rändern besser mit einem Flachpinsel. Am Wandanschluss sollte die Dichtung etwa 15 Zentimeter hoch aufgetragen und an den Rändern Dichtungsbänder eingearbeitet werden. Viele Hersteller empfehlen, auf den ersten Anstrich ein spezielles Armierungsvlies zu legen, um die Rissbildung zu verhindern. Darauf wird eine zweite Schicht und eine Versiegelung aufgebracht.Die Kosten sind höher als bei anderen Abdichtungsmethoden. Der Untergrund muss zudem sehr sorgfältig vorbereitet werden, damit das Material gut haftet.
BitumenBitumen ist ein bewährtes Material bei der Abdichtung von Flachdächern und ein Klassiker bei der Balkonabdichtung. Das schwarze Erdpech wird bei der Aufbereitung von Erdöl gewonnen und ist in unterschiedlichen Formen im Handel verfügbar. In der Dachsanierung wird gerne ein zähflüssiger Bitumen-Dichtanstrich mit Bitumen-Schweißbahnen kombiniert. Sie bestehen in der Regel aus einer Trägereinlage mit beidseitiger Bitumen-Deckschicht.Der lückenlose Dichtanstrich bildet die Grundierung auf der gesamten Oberfläche des Balkons und an den Wandanschlüssen. Die Unterseite der zugeschnittenen Bitumen-Schweißbahnen wird mit einem Propangasbrenner erhitzt, dann auf den Boden gepresst und verklebt. Für größtmögliche Dichtigkeit sorgt das überlappende Verlegen der Bahnen. Die Anschlüsse im Wand- und Türbereich erfordern Geschick: Hier werden die Schweißbahnen nach oben gezogen, mit einer Metallleiste fixiert und einem Zierblech überdeckt.Insgesamt ist dieses Verfahren deutlich anspruchsvoller als die Balkonabdichtung mit Flüssigkunststoff.
EPDM-FolieEPDM-Folie (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) ist ein Synthesekautschuk, der sich durch eine hohe Flexibilität und Widerstandsfähigkeit sowie lange Gebrauchsdauer auszeichnet. Dieses Material ist vor allem zur Abdichtung von Flachdächern und Carports, aber auch als Teichfolie einsetzbar.Die Folie wird am Stück verlegt. Das spart nicht nur Aufwand, es verringert auch das Risiko von Undichtigkeiten. Zum Verlegen ist keine offene Flamme nötig. Die Folie wird mit einem Spezialkleber vollflächig verklebt.Für Heimwerker ist EPDM-Folie wesentlich einfacher handhabbar als Bitumen.
DichtschlämmeDichtschlämme sind Pulver auf Zementbasis, die mit mineralischen oder anderen Zusätzen versehen sind und mit Wasser angerührt werden. Sie sind einfach anzuwenden und besonders geeignet für einen unebenen Untergrund.Auch die Balkonabdichtung mit Dichtschlämme ist für Heimwerker zu bewerkstelligen. Die zähe Masse wird mit dem Quast, der Kelle oder dem Pinsel aufgetragen. An der Hauswand bildet ein Dichtband eine dauerelastische Fuge. Für die Ecken bieten die Hersteller Formteile an.Anders als die drei anderen Abdichtungen müssen Dichtschlämme vollständig aushärten. Das kann drei bis vier Tage dauern.

Kann die Balkonabdichtung direkt auf den alten Balkonbelag erfolgen?

Eine Balkonabdichtung einfach auf den alten Bodenbelag auftragen, das geht nicht. Bei allen Abdichtungsverfahren ist eine gute Vorbehandlung der Balkonoberfläche wichtig:

  1. Der bisherige Belag wird möglichst bis auf die tragfähige Unterkonstruktion entfernt.
  2. Dann gilt es, sämtliche Risse und Spalten auszubessern, Fehlstellen mit Sanierbeton zu füllen und die Oberfläche zu egalisieren.
  3. Jetzt ist der richtige Moment, um sicherheitshalber zu prüfen, ob der Balkon von der Hauswand hin zur Brüstung ausreichend Gefälle hat, um das Regenwasser vom Gebäude wegzuleiten. Das Gefälle sollte zwei Prozent betragen. Ist das nicht der Fall, müssen Sie mit Ausgleichsmörtel einen Gefälleestrich erstellen. Bedenken Sie dabei auch, wie die spätere Aufbauhöhe des Balkons ausfallen wird. War der Boden beispielsweise vorher mit Fliesen belegt und soll künftig eine Flüssigkunststoffschicht mit eingestreuten Colorchips die obere Nutzschicht bilden, dann kann durch das niedrigere Bodenniveau ein Absatz im Bereich der Balkontür entstehen. Diesen Niveauunterschied müssen Sie durch den Ausgleichsestrich ausgleichen. Vergessen Sie nicht, an der Hauswand Dämmstreifen einzuarbeiten und eine Grundierung aufzutragen.
  4. Der letzte Vorbereitungsschritt ist die gründliche Säuberung des alten oder neuen Estrichs.

Welcher Belag bietet sich für den abgedichteten Balkon an?

Das i-Tüpfelchen der Balkonsanierung in Südwestfalen ist der neue Bodenbelag. Hier haben Sie die Chance, neu zu gestalten. Egal, mit welchem Verfahren Sie den Balkon abgedichtet haben – Sie können ihn anschließend zum Beispiel mit Naturstein-, Keramik-, Betonstein- oder auch Holzplatten belegen. Das sind die gängigen Optionen:

BodenbelagVorteileAnwendungsbereich
Fliesenlanglebig, wasserresistent, pflegeleichtfür Balkone, die häufiger Nässe ausgesetzt sind
Holzdielennatürliche Optik, warme Ausstrahlungfür Balkone mit Wohnzimmercharakter
WPC (Holz-Kunststoff-Verbund)langlebig, minimaler Wartungsaufwand, wetterbeständigfür Balkone mit hoher Nutzungsintensität und ästhetischen Ansprüchen
Betonplattenextrem robust, vielseitige Gestaltungsmöglichkeitenfür funktional gestaltete Balkone
Kunstrasenweich, grün, ganzjährig ansehnlichfür Balkone, die eine grüne Note bekommen sollen

Die Bodenbeläge sollten allerdings nicht direkt auf die Beschichtung kommen, sondern schwimmend verlegt werden. Dazu kommt eine Entkopplungsmatte – auch Drainagematte oder Bauschutzmatte genannt – zwischen den abgedichteten Estrich und die obere Nutzschicht. Je nach Herstellerangaben wird sie vollflächig verklebt oder auch lose verlegt. Die Matte erfüllt mehrere Funktionen: Sie gleicht kleine Unebenheiten aus und schützt die Balkonabdichtung. Vor allem aber sorgt sie dafür, dass sich Bewegungen des Untergrundes nicht oder höchstens deutlich verringert auf die Fliesen übertragen und dort Risse verursachen können.

Wie viel kostet eine Balkonsanierung?

Die Kosten einer Balkonsanierung in unserer Region hängen maßgeblich vom Ausmaß der Schäden und der Größe des Balkons ab. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die Sie bei der Kalkulation berücksichtigen sollten:

Kostenfaktoren für die Balkonsanierung

  1. Materialkosten: Je nach Wahl des Bodenbelags, der Abdichtmaterialien und anderer benötigter Materialien
  2. Arbeitskosten: Kosten für Handwerker, falls die Sanierung professionell erfolgen soll
  3. Zusätzliche Kosten: Unvorhergesehene Ausgaben wie zusätzliche Reparaturen an der Bausubstanz oder spezielle Anforderungen an die Dämmung

Muss nur die Oberfläche saniert werden, dann sind die Kosten für Heimwerker mit ein wenig Erfahrung überschaubar. Folgende Posten können dabei anfallen:

  • Entsorgungskosten (Altbelag, Bauschutt und Geländer)
  • Ausgleichs- und Gefällemörtel, Dämmstreifen
  • Abdichtung, Dichtungsband
  • Entkoppelungsmatte
  • neuer Belag (zum Beispiel Fliesen)
  • Drainage

Balkonsanierung: Materialkosten und Arbeitskosten

Für einen durchschnittlichen Balkon mit einer Fläche von 7,5 Quadratmetern belaufen sich die Materialkosten für die Erstellung des Gefälles und die Abdichtung mit Flüssigkunststoff auf 75 bis 225 Euro. Für Bodenfliesen aus Feinsteinzeug müssen Sie 30 bis 80 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren, für Holzmaterialien 60 bis 120 Euro.

Ist ein neues Metall-, Holz- oder Betongeländer notwendig, dann wird die Sanierung teurer – konkret ausgedrückt: etwa 100 bis 250 Euro pro laufenden Meter Geländer. Ein Geländer aus Glas ist mit bis zu 400 Euro pro Meter deutlich teurer. Für Handwerker kommt der Arbeitslohn mit einem Quadratmeterpreis von 40 bis 150 Euro hinzu.

Durchschnittliche Kosten im Überblick

KostenpunktePreis pro m²Beispielhafte Gesamtkosten für 7,5 m²
Materialien für Betoninstandsetzung20 bis 50 €150 bis 375 €
Abdichtungsmaterialien10 bis 30 €75 bis 225 €
Kosten für Fliesen inklusive Kleber30 bis 80 €225 bis 600 €
Materialkosten für die Sanierung von Holzbalkonen60 bis 120 €450 bis 900 €
Geländer (Metall, Beton, Holz)100 bis 250 € pro laufendem Metervariabel
Arbeitsentgelte für Fachkräfte40 bis 150 €300 bis 1.125 €
Logistikkosten für Materialtransporteinmalig50 bis 150 €
Entsorgungskosten für alte Materialieneinmalig100 bis 300 €
Gebühren für baurechtliche Genehmigungeneinmalig50 bis 200 €
jährliche Kosten für Pflege und Wartungjährlich50 bis 200 € jährlich
Fahrtkosten der Handwerker0,30 bis 0,50 € pro Kilometervariabel

Bei einer Komplettsanierung durch den Profi liegen die Kosten je nach Umfang der Schäden und gewählten Materialien zwischen 200 und 600 Euro pro Quadratmeter zuzüglich neuem Geländer. Bei dieser Größenordnung sollten Sie mehrere Firmen um Angebote bitten und diese sorgfältig vergleichen. Je nachdem wie komplex die Sanierung ausfällt, können mehrere Gewerke involviert sein. Hier müssen Sie die Schnittstellen im Blick haben.

Wie können Sie bei der Balkonsanierung Kosten sparen?

Das Wichtigste, um bei der Sanierung des Balkons Kosten zu sparen: Den Balkon regelmäßig prüfen und auch kleine Schäden schnell reparieren, bevor sie zu großen Schäden auswachsen.

Wenn eine Balkonsanierung ansteht, haben Sie mehrere Stellschrauben, um die Kosten zu reduzieren:

  • mehrere Angebote einholen und vergleichen
  • Altbeläge selbst entfernen und entsorgen
  • Abdichtung in Eigenleistung vornehmen
  • Materialien und Geländer mit geringerem Preis auswählen
  • bei einer Flüssigkunststoffabdichtung auf einen zusätzlichen Belag verzichten
  • Pauschalvereinbarungen für alle Arbeiten treffen
  • 20 Prozent des Handwerkerlohns von der Steuer absetzen (§ 35a EStG)

DIY und Eigenleistung mit Bedacht: Risiken beim Selbermachen

Bei der Balkonsanierung können Sie durch Eigenleistung erheblich Kosten sparen, besonders wenn es um Arbeiten geht, die keine spezialisierten Fachkenntnisse erfordern. Es ist jedoch wichtig, dass Sie Ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen. Fehlerhafte Ausführungen können langfristig zu größeren Schäden führen und letztendlich höhere Kosten verursachen. Stellen Sie sicher, dass Sie die nötigen Werkzeuge und Materialien haben und sich gründlich über die erforderlichen Techniken informieren, bevor Sie mit der Arbeit beginnen.

Komplettabriss des Balkons: Wann ein Neubau die bessere Wahl ist

Ob und wie sich Ihr Balkon sanieren lässt und wie teuer das wird, kann nur der Experte belastbar beurteilen. Manchmal ist es aber klüger, einen Balkon neu zu bauen, statt ihn aufwendig zu sanieren, besonders wenn die Bausubstanz ernsthaft beschädigt ist. Ein nachträglicher Balkonanbau ermöglicht es Ihnen nicht nur, alle Schäden zu beheben, sondern bietet auch die Chance, Design und Konstruktion Ihres Außenbereichs zu verbessern.

Obwohl diese Option anfangs teurer sein mag, zahlt sich die Investition langfristig aus – beispielsweise durch eine barrierefreie Nutzbarkeit, einen gesteigerten Wohnkomfort und eine höhere Energieeffizienz. Sie werden damit eine unerwünschte Wärmebrücke los. Denn in aller Regel setzt sich die Betondecke des Hauses nahtlos als Balkonkragenplatte fort. Ein neuer selbsttragender Vorstellbalkon kann thermisch völlig getrennt vor der Fassade stehen.

Beachten Sie jedoch, dass Sie je nach Standort eine Baugenehmigung benötigen könnten. Bei einem Neubau sollten Sie außerdem einen Architekten oder Fachplaner hinzuziehen, um alle baurechtlichen Anforderungen zu klären.

Balkon sanieren: Wichtige Tipps für Mieter

Wenn Sie mieten, können Sie meist nicht selbst über strukturelle Änderungen an Ihrem Balkon entscheiden. Das liegt in der Hand Ihres Vermieters oder der Hausverwaltung.

Was Sie selbst tun dürfen:

  • Sie können Ihren Balkon mit Pflanzen, Outdoor-Teppichen oder Möbeln verschönern, solange diese den Balkon nicht beschädigen oder dauerhafte Veränderungen bewirken.
  • Melden Sie Schäden oder Mängel sofort der Vermieterseite, um zur Instandhaltung beizutragen und eine Verschlimmerung zu verhindern.

Was Sie nur mit Zustimmung tun dürfen:

  • Strukturelle Eingriffe, die die Bausubstanz betreffen oder baurechtliche Genehmigungen benötigen, darunter Abriss oder Neubau
  • Große Sanierungsprojekte, die das Erscheinungsbild oder die Statik des Gebäudes verändern
  • Farbliche Veränderungen, besonders wenn sie von außen sichtbar sind und das Gesamtbild des Gebäudes beeinflussen

So bringen Sie Ihren Balkon wieder in Topform – Schritt für Schritt:

  1. Schaden analysieren – Was genau ist das Problem? Bevor Sie einen Hammer schwingen oder eine Bestellung für neue Fliesen aufgeben, sollten Sie sich einen genauen Überblick verschaffen. Was sind die Schäden? Sind es nur kosmetische Mängel, die sich schnell renovieren lassen, oder gibt es tiefergehende Probleme? Manchmal sieht man nur die Spitze des Eisbergs. Könnte es sein, dass Feuchtigkeit tiefer eingedrungen ist, als es auf den ersten Blick scheint? Ziehen Sie Fachleute hinzu, wenn Sie unsicher sind!
  2. Planen – Was muss getan werden? Sobald Sie das Ausmaß der Schäden kennen, können Sie einen Plan erstellen. Welche Materialien und Techniken kommen zum Einsatz, und wie sieht es mit dem Budget aus? Und bei umfangreicheren Mängeln nicht zu vergessen: Muss eine Baugenehmigung eingeholt werden?
  3. Vorbereiten – Der Grundstein für eine erfolgreiche Sanierung Bevor die eigentliche Arbeit beginnt, muss der Balkon vorbereitet werden. Sie entfernen all Ihre Outdoor-Möbel und Pflanzen und schlagen gegebenenfalls alte Beläge ab. Der Untergrund muss sauber, trocken und eben sein, um neue Materialien aufnehmen zu können.
  4. Die eigentliche Renovierung oder Sanierung beginnt Jetzt wird es ernst: Je nach Umfang der Schäden erledigen Sie entweder nur einfache Malerarbeiten oder gehen umfangreiche Maßnahmen an, wie das Gießen einer neuen Betonplatte. Vielleicht wählen Sie moderne Materialien für den Boden oder entscheiden sich für ein elegantes Glasgeländer, das nicht nur sicher ist, sondern Ihrem Balkon auch ein frisches, modernes Aussehen verleiht.
  5. Der letzte Schliff Nachdem alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, folgt die Feinarbeit. Sie überprüfen dabei alle Installationen und reinigen Ihren Außenbereich final. Nun können Sie Ihren Balkon neugestalten und dekorieren. Wie wäre es mit neuen Möbeln oder stilvollen Pflanzen, die Ihrem frisch renovierten Balkon das gewisse Extra verleihen?

Fazit: Von Alt zu Neu – So gelingt Ihre Balkonrenovierung und -sanierung

Ihre Terrasse oder Ihren Balkon aufzufrischen, kann eine lohnenswerte Investition in Ihren Wohnkomfort und die Sicherheit sein. Ob Sie sich für das DIY-Verfahren entscheiden oder Fachleute für umfangreiche Sanierungsarbeiten engagieren, hängt von Ihren handwerklichen Fähigkeiten, dem Zustand des Balkons und Ihrem Budget ab. Wichtig ist, vor Beginn der Sanierungsarbeiten gründlich zu planen und gegebenenfalls die notwendigen Genehmigungen einzuholen. So kann Ihr Außenbereich wieder zu einem sicheren und einladenden Ort werden, an dem Sie viele angenehme Stunden im Freien genießen können.

Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Balkonsanierung

Was ist eine Balkonsanierung?

Bei einer Balkonsanierung erneuert oder repariert man einen Balkon, um dessen Struktur, Sicherheit und Aussehen zu verbessern. Dies kann das Ausbessern kleinerer Schäden bis hin zu umfangreichen Arbeiten wie der Erneuerung von Belägen, Geländern und der Abdichtung umfassen.

Wer kann einen Balkon sanieren?

Für kleinere Reparaturen können versierte Heimwerker die Sanierung selbst durchführen. Bei größeren, strukturellen Eingriffen sollten jedoch Fachhandwerker oder spezialisierte Bauunternehmen die Arbeiten übernehmen, um Sicherheit und Qualität zu garantieren.

Wie erkenne ich frühzeitig Schäden am Balkon?

Überprüfen Sie Ihren Balkon regelmäßig auf Risse, lose Fliesen, Korrosion an Geländern und Anzeichen von Wasserschäden wie Ausblühungen oder Moos. Die Stabilität des Geländers sollte ebenfalls kontrolliert werden.

Woran erkenne ich eine schlechte Balkonsanierung?

Anhaltende oder wiederkehrende Probleme wie Risse, Wassereintritt, lockere Fliesen und instabile Geländer weisen auf eine schlecht durchgeführte Sanierung hin. Mängel in der Verarbeitung und undichte Stellen sind ebenfalls Warnsignale.

Sollte ich meinen Balkon sanieren oder abreißen?

Die Entscheidung, ob Sie sanieren oder abreißen sollten, hängt von den Kosten und dem Umfang der Schäden ab. Ein Neubau kann bei umfangreichen strukturellen Schäden kosteneffektiver sein als eine komplexe Sanierung.

Welchen Handwerker sollte ich für die Balkonsanierung beauftragen?

Beauftragen Sie Fachhandwerker wie Bauunternehmer, spezialisierte Balkonsanierer, Dachdecker für Abdichtungen oder Tischler und Metallbauer für Geländer und Holzarbeiten, die Erfahrung mit ähnlichen Projekten haben.

Wie entstehen Feuchteschäden am Balkon?

Feuchteschäden können durch undichte Stellen, ein unzureichendes Gefälle, das das Wasser nicht richtig ableitet, oder durch Risse entstehen, durch die Wasser eindringt und die Struktur beschädigt.

Wie lange dauert eine Balkonsanierung?

Die Dauer der Balkonsanierung hängt vom Umfang der Arbeiten ab. Kleinere Reparaturen können oft in wenigen Tagen abgeschlossen werden, während umfangreiche Sanierungen mehrere Wochen dauern können. Berücksichtigen Sie auch die Zeit für Planung und Genehmigungen bei größeren Projekten.

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