Wer eine Kernsanierung plant, der fragt sich vor allem eins: Was kostet das? Wir geben einen Überblick und erklären die ungefähren Kosten, mit denen Sie rechnen müssen, wenn Sie Ihr Haus in Winterberg, Werdohl oder Weidenau sanieren wollen.
Die von uns genannten Preise verstehen sich inklusive Montage und Mehrwertsteuer, jedoch ohne vorbereitende Maßnahmen und notwendige Anschlussarbeiten. Bitte beachten Sie: Die im folgenden genannten Kosten für die Kernsanierung sind unverbindliche grobe Schätzungen. Je nach Haus, Region und Ausführung können sie jedoch stark differieren. Auch der Anstieg der Preise für Baumaterial lässt beim Hausumbau oder einer Kernsanierung die Kosten nach oben klettern.
Sie sind sich nicht sicher, an welchen Stellen in Ihrem Haus Sanierungsbedarf besteht? Mit unserem kostenlosen Modernisierungs-Check können Sie sich schnell und einfach einen ersten Überblick verschaffen.
Unser Tipp
Aufgrund der rasanten Änderungen im Bereich der Förderungen, empfehlen wir Ihnen den ZuschussGuide zu nutzen, damit Sie immer die aktuellsten Förderungen erhalten. Unser Wohnfühlwissen wird regelmäßig auf Aktualität geprüft und angepasst.
Für viele Sanierungsmaßnahmen können Sie außerdem Fördermittel des Bundes nutzen. Die Wohnfühlberater der Volksbank in Südwestfalen eG und die Modernisierungsberater der Volksbank Sauerland eG stehen Ihnen bei all Ihren Fragen zur Seite.
Regionale Fördertöpfe
Verpassen Sie keine Fördermöglichkeit! Hier finden Sie alle wichtigen Links zu den uns bekannten regionalen Fördertöpfen für das Sieger-, Sauerland und den Märkischen Kreis.
1. Dachsanierung: Kosten für die Geschossdeckendämmung
Wenn Sie Ihr Haus in Südwestfalen nach dem 1. Februar 2002 gekauft haben oder jetzt erwerben, müssen Sie innerhalb bestimmter Fristen die oberste Geschossdecke zwischen den beheizten Wohnräumen und dem unbeheizten Dachgeschoss dämmen. Das schreibt das Gebäudeenergiegesetz vor.
Die Geschossdeckendämmung ist zudem eine äußerst effiziente und kostengünstige Form der energetischen Sanierung. Mit ein wenig Geschick können Bauherren sie also in Eigenleistung durchführen.
Besonders preiswert ist die Verlegung von nicht begehbaren Matten oder Platten aus Mineralwolle, Steinwolle oder organischen Fasern. Soll der Boden hingegen begehbar sein, dann bilden zusätzliche OSB- oder Spanplatten die Laufschicht. Sie kommt entweder auf druckfeste Styrodur- oder Polyurethan-Platten oder auf weiche Matten plus Tragekonstruktion.
- Lebensdauer: 30 bis 40 Jahre
- Kosten pro Quadratmeter (für U-Wert 0,24 w/(m²K)):
- für einen unbegehbaren Boden ca. 25 bis 50 Euro
- für einen begehbaren Boden ab ca. 75 Euro
2. Dachsanierung: Kosten für die Dachdämmung
Wird der Dachraum bewohnt, dann gehört die Dämmung der Dachflächen unbedingt zur Kernsanierung dazu. Immerhin hat das Dach bei Einfamilienhäusern einen Wärmeverlust von mehr als 20 Prozent zu verantworten. Die Kosten für die Dachdämmung hängen vom Material, der Stärke, der Form des Dachs und der Art der Dämmung ab.
Die Aufsparrendämmung ist zwar teuer, aber die Methode der Wahl, wenn auch die Eindeckung erneuert wird, weil damit der Wohnraum nicht verkleinert wird.
Bleibt die Eindeckung erhalten, dann kommt eine Zwischensparrendämmung oder Untersparrendämmung infrage. Häufig werden diese beiden Bauweisen kombiniert, denn meist sind die Fächer zwischen den Sparren nicht tief genug für die erforderliche Dämmstärke. Die zweite, raumseitige Schicht hat zudem zusätzliche Vorteile: Sie reduziert das Risiko von Wärmebrücken und dient als Installationsebene. Hier können geübte Heimwerker die Kosten für die Kernsanierung also durch Eigenleistung verringern.
- Lebensdauer: 20 bis 40 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 20/80
- Kosten pro Quadratmeter (für U-Wert 0,24 w/(m²K)):
- Aufsparrendämmung inklusive Eindeckung etwa 300 Euro
- Zwischensparrendämmung ca. 150 Euro
- Untersparrendämmung ab rund 100 Euro, ohne raumseitige Verkleidung ab ca. 60 Euro
3. Dachsanierung: Kosten fürs Dachdecken
Die Kosten für die Neueindeckung des Dachs im Rahmen einer Kernsanierung setzen sich aus mehreren Posten zusammen: Einerseits Gerüst, Abriss und Entsorgung des alten Daches, andererseits neue Lattung, neue Eindeckung und Zusatzarbeiten wie Regenrinnen und Fallrohre. Etwa ein Drittel dieser Gesamtkosten machen Material und Arbeitskosten der Eindeckung aus.
Betondachpfannen, Bitumenschindeln oder Stahlpfannen sind die preisgünstigsten Lösungen. Tonziegel sind etwas und Schiefer deutlich teurer, haben jedoch auch eine längere Lebensdauer. Bei einer geringen Dachneigung kommen vorrangig Metalle zum Einsatz.
- Lebensdauer: 30 bis 100 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: circa 30/70
- Materialkosten pro Quadratmeter: ab etwa 25 bis 120 Euro
- Kosten für ein Dachflächenfenster (Material und Einbau): ab 800 Euro
Das Material bestimmt sowohl die notwendige Lattung als auch den Arbeitsaufwand. Um den Überblick zu erleichtern, finden Sie in der folgenden Tabelle nur die ungefähren Materialkosten pro Quadratmeter, wenn Sie ein Haus sanieren und dafür eine Neueindeckung des Daches planen:
Lebensdauer, Regeldachneigung und Kosten pro Quadratmeter für Eindeckung | |||
Material | Lebensdauer | Regeldachneigung | Kosten pro Quadratmeter |
Dachziegel | 60 bis 80 Jahre | ab 22 Grad | ab 25 Euro |
Dachsteine, Betonziegel | 30 bis 60 Jahre | ab 22 Grad | ab 20 Euro |
Schiefer | 90 bis 100 Jahre | ab 22 Grad | ab 90 Euro |
Kupfer | bis 80 Jahre | 3 bis 35 Grad | ab 80 Euro |
Titanzink | bis 75 Jahre | 3 bis 35 Grad | ab 50 Euro |
Reet | 30 bis 50 Jahre | ab 38 Grad | ab 100 Euro |
4. Komplettsanierung: Kosten für den Dachausbau
Für den Ausbau des Dachgeschosses reicht das Geld zum Zeitpunkt des Neubaus oft nicht. Im Zuge einer Kernsanierung lässt er sich gut nachholen. Soll im Dachgeschoss zusätzlicher Wohnraum entstehen, sind mindestens Dämmung und Verkleidung, Elektro- und Heizungsinstallation, Estrich, Trittschalldämmung und Bodenbelag sowie neue Fenster nötig.
Dachflächenfenster sind die kostengünstigste Lösung und bieten sich an, wenn die Gebäudehülle nicht angerührt werden soll. Gauben sind teurer, schaffen aber mehr Raum mit Stehhöhe.
Auf einer großen Grundfläche ist genug Platz, um Zwischenwände samt Innentüren einzuziehen und mehrere Räume zu schaffen oder ein Badezimmer einzubauen. Das erhöht die Kosten erheblich.
- Lebensdauer: für alle Bauteile unterschiedlich
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: hängt vom Anteil der einzelnen Gewerke ab
- Kosten pro Quadratmeter:
- rund 500 Euro für den reinen Innenausbau
- rund 1.000 Euro für die Komplettsanierung
- Kosten für ein Dachflächenfenster (Material und Einbau) ab 800 Euro
- Kosten für eine Gaube: ab 5.000 Euro
Unser Tipp: Erkundigen Sie sich frühzeitig beim Bauamt, ob eine Genehmigung erforderlich ist. Soll der Dachboden zu einer kompletten Wohnung ausgebaut werden, müssen Sie Richtlinien beispielsweise für Deckenhöhen und Geschossflächen einhalten. Auch eine Gaube oder eine Dachterrasse ist in der Regel genehmigungspflichtig. Dafür sind Gebühren fällig. Auch das kann die Kosten einer Kernsanierung erhöhen.
5. Außensanierung: Kosten für die Einrüstung
Für die Dacheindeckung und die Fassadensanierung ist ein Gerüst notwendig. Kostentreiber sind dabei der Auf- und Abbau und die technische Abnahme. Hinzu kommen bei Bedarf Sicherungen. Üblicherweise beinhaltet der Basis-Preis eine Standdauer von bis zu vier Wochen. Wird das Gerüst länger benötigt, fallen zusätzliche Mietkosten an. Pro Woche betragen sie rund 10 Prozent des Preises.
Die Einrüstung kann zum Sparposten bei Ihrer Kernsanierung werden: Wenn Sie Dach und Fassade zeitgleich oder überlappend sanieren, entstehen die Gerüstkosten nur einmal. Und wenn Sie die Komplettsanierung der Fassade mit der Fenstererneuerung verbinden, wird der Großteil der Arbeiten vom Gerüst aus erledigt. Dreck und Lärm bleiben damit weitgehend draußen.
- Kosten pro Quadratmeter: 15 bis 20 Euro
6. Sanierung der Gebäudehülle: Kosten für die Fassadendämmung
Die Außenwanddämmung ist die wirkungsvollste Wärmeschutzmaßnahme am Gebäude und bei einer Kernsanierung unverzichtbar. Die gebräuchlichste und in der Regel kostengünstigste Form ist ein sogenanntes Wärmedämmverbundsystem (WDVS), das unmittelbar auf die Wand geklebt und verputzt oder verkleidet wird.
Für vorrangig in Norddeutschland verbreitetes zweischaliges Mauerwerk ist die Kerndämmung mit einblasbaren oder schüttbaren Flocken oder Granulaten die Methode der Wahl. Deutlich teurer ist jedoch eine vorgehängte hinterlüftete Fassade. Hinter eine Schale aus Holz, Schiefer oder Metall kommt dabei ein biegsamer Dämmstoff oder eine Einblasdämmung. Für diese Bauweise kommen außerdem auch diverse ökologischen Dämmstoffe infrage.
Für die Kosten der Fassadendämmung spielen nicht nur Material und Konstruktion der Dämmung eine Rolle. Hinzu kommt das Baugerüst. Außerdem müssen Anschlüsse und Übergänge an Laibungen, Ecken, Fenstern, Dachvorsprüngen oder Sockelmauerwerk neu gestaltet werden. Das kann erheblich ins Geld gehen.
- Lebensdauer: ca. 40 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 20/80
- Kosten pro Quadratmeter:
- Wärmedämmverbundsysteme: zwischen 100 und 200 Euro
- Kerndämmung: ab 70 Euro
- Vorhangfassade: zwischen 175 und 400 Euro
7. Sanierung der Fassade: Kosten für den Außenanstrich
Beim Sanieren eines Hauses gehört der Anstrich der Fassade scheinbar zu den einfachsten Aufgaben. Aber Vorsicht: Allein die Wahl der richtigen Fassadenfarbe ist eine Kunst für sich. Zwar sind Kalkfarbe oder Kunststoff-Dispersionsfarbe in Weiß am günstigsten, zu empfehlen sind aber die teureren und widerstandsfähigeren Silikatfarben oder Siloxanprodukte.
Wichtig: Vor dem Anstrich muss die Fassade überprüft werden. Eventuell lockerer Putz sollte ausgebessert werden, was jedoch zusätzliche Kosten für den Außenanstrich verursacht. Und natürlich müssen Sie neben der Farbe auch die Kosten für ein Gerüst mit einkalkulieren.
- Lebensdauer: 5 bis 10 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: circa 20/80
- Kosten pro Quadratmeter: ab circa 30 Euro
8. Haussanierung von innen: Kosten für Innendämmung der Außenwände
Bei einem denkmalgeschützten Haus oder bei Gebäuden mit Sichtfachwerk darf das Äußere in der Regel nicht verändert werden. Dann ist die Innendämmung der Außenwände die einzige Möglichkeit.
Die Kosten dieser besonderen Art der Kernsanierung sind abhängig vom Wandaufbau sowie vom Dämmmaterial. Dabei ist die Auswahl erfreulich groß. Neben Styroporplatten und Mineralwollmatten sind vor allem Holzweichfaserplatten und Holzwolleleichtbauplatten weit verbreitet.
Zur fachgerechten Dämmung gehören eine Dampfbremse und eine raumseitige Verkleidung mit Platten aus Gipskarton oder Hartfaser. Sehr praktisch und auch für Heimwerker gut handhabbar sind Verbundplatten, beispielsweise mit EPS oder Mineralwolle kaschierte Gipskartonplatten.
- Lebensdauer: 30 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 20/80
- Kosten pro Quadratmeter: 50 bis 200 Euro
9. Sanierung der Gebäudehülle: Kosten für die Erneuerung von Türen und Fenstern
Keine Kernsanierung ohne Austausch der alten Außentüren und Fenster. Die Kosten für diese Maßnahmen richten sich unter anderem nach Zahl, Art und Größe von Türen und Fenstern. Deutliche Unterschiede gibt es außerdem in punkto Verglasung, Wärmedämmung und Einbruchschutz.
Das günstigste Fensterrahmenmaterial ist Kunststoff. Holzrahmen ist knapp ein Drittel teurer, ein Holz-Alu-Rahmen etwa 50 Prozent. Die Kosten einer besonders energieeffizienten Dreifach-Verglasung liegen zudem rund 20 Prozent über denen einer Zweifach-Verglasung.
- Lebensdauer: über 30 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 30/70, bei Außentüren ca. 40/60
- Kosten pro Fenster: ab 650 Euro
- die Kosten pro Fenstertür: ab 950 Euro
- Kosten pro Hauseingangstür: 2.200 bis 8.000 Euro
Bei dieser Kostenschätzung sind Ausbau und Entsorgung der Altfenster inbegriffen, nicht jedoch Rollläden, Insektenschutz und anderes Zubehör.
10. Haussanierung von innen: Kosten für die Kellerdeckendämmung
Neben der Dämmung der obersten Geschossdecke empfehlen Energieberater die Dämmung der Kellerdecke als eine der ersten (und effektivsten) Maßnahmen bei der Kernsanierung. Die Kosten für die Dämmung der Kellerdecke werden wesentlich davon bestimmt, welches Material zum Wärmeschutz verwendet wird, wie dick die Dämmschicht sein soll und letztlich auch davon, wie der Keller aufgeteilt ist. Lebensdauer: mehr als 25 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: circa 20/80
- Kosten pro Quadratmeter: ab circa 50 Euro
11. Heizungserneuerung: Kosten für eine neue Heizungsanlage
Wenn Sie ein älteres Haus im Siegerland, Sauerland oder Märkischen Kreis kaufen, sind Sie unter Umständen dazu verpflichtet, die Heizung innerhalb einer bestimmten Frist auszutauschen.
Die einfachste Form der Heizungserneuerung ist, einen alten Heizkessel durch ein effizientes Brennwertgerät zu ersetzen. Dabei kann auch der Brennstoff von Öl zu Gas gewechselt werden. Im Blick auf Versorgungssicherheit und die aktuelle Entwicklung der Gaspreise sollten Sie jedoch über erneuerbare Energien wie zum Beispiel Solarthermie nachdenken. In einigen Bundesländern ist heute schon vorgeschrieben, dass regenerative Energien beim Heizungstausch einen bestimmten Teil der Energie liefern müssen.
Wer auf regenerative Energien, zum Beispiel eine Holzpelletheizung oder eine Wärmepumpe, umsteigen will, muss zu Beginn mehr investieren, spart aber langfristig. Außerdem gibt es attraktive Fördermittel für eine neue Heizung. Je nach Zustand des alten Systems müssen noch die Installation einer neuen Pumpe, die Dämmung der Rohrleitungen und der Austausch von Heizkörpern in die Kalkulation einfließen.
Ist der Heizungstausch eine von vielen Maßnahmen im Rahmen einer Kernsanierung, dann ist es wichtig zu wissen, wie hoch der Energiebedarf beispielsweise nach der Dämmung von Dach und Fassade sein wird. Die neue Heizung muss dann weniger leisten als die alte. Hier sollten Sie unbedingt einen Energieberater einschalten.
- Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 55/45
- Kosten für eine neue Heizungsanlage:
- Gasbrennwertheizung: ca. 9.000 bis 13.000 Euro
- Wärmepumpe: ca. 25.000 (Luft-Wärmepumpe) bis 40.000 (Sole-Wärmepumpe mit Kollektoren) Euro
- Pelletheizung inklusive Vorratsbehälter, Fördersystem und Kombi-Speicher: ca. 30.000 bis 35.000 Euro
- Kosten für einen Heizkörper: ab ca. 500 Euro
12. Heizungserneuerung: Kosten für Einbau der Solarthermie-Anlage
Solarkollektoren in Kombination mit einem modernen Heizkessel senken die Ausgaben für Gas, Öl oder einen anderen Energieträger. Je nachdem, wie Sie die Anlage dimensionieren, richten sich die Kosten für die Solarthermie-Anlage nach:
- der Art der Kollektoren,
- der Größe der Kollektorfläche,
- dem Speichervolumen und
- der Leistungsfähigkeit der Anlage.
Essenzielle Frage vor der Modernisierung: Soll die Anlage ausschließlich zur Warmwasserbereitung oder auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden?
- Lebensdauer: 20 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: 40/60
- Kosten für die Solarthermie-Anlage in einem typischen Einfamilienhaus: 6.500 bis 10.000 Euro zur Warmwasserbereitung, 13.000 bis 20.000 Euro mit Heizungsunterstützung
13. Energetische Sanierung: Kosten für eine PV-Anlage
Photovoltaik-Anlagen sind in einigen Bundesländern beim Neubau und bei Dachsanierungen bereits Pflicht, ein Bundesgesetz zur Solarpflicht wird diskutiert. Eine Solaranlage auf dem Dach verringert langfristig die Betriebskosten Ihres Hauses.
Außerdem kann sie kostenlosen Eigenstrom zum Antrieb der Heizungsanlage liefern. In Kombination mit einer Wärmepumpe lassen sich deren Betriebskosten in sonnenreichen Monaten erheblich reduzieren.
Die Investitionskosten für eine Photovoltaik-Anlage hängen vor allem von ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Größe ab. Wird zugleich ein Stromspeicher installiert, erhöht das die Kosten um mehr als 50 Prozent.
- Lebensdauer: 20 bis 30 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 50/50
- Kosten für eine PV-Anlage mit einer Leistung von 5 kWp (ohne Stromspeicher):
ab 10.000 Euro
Hinzu kommen die Kosten für ein Gerüst. Wenn Sie Dachdämmung und Dacheindeckung mit der Installation einer PV-Anlage kombinieren, können Sie diese Mehrkosten sparen.
14. Haus sanieren: Kosten für Elektroinstallation
Bei der Kernsanierung wird die Erneuerung der elektrischen Leitungen gerne übersehen. Dabei haben sich die Nutzung und die Sicherheitsanforderungen jedoch deutlich verändert. Für eine neue Elektroinstallation müssen nicht unbedingt die Wände aufgestemmt werden. Fertiginstallationen können heutzutage alternativ in Fußleisten oder auch in Deckenprofilen verlegt werden.
Wenn die neue Anlage allerdings zusätzlich zum zeitgemäßen Standard mehr Luxus bringen soll, dann wird es teurer. Für eine intelligente Haussteuerung ist in der Regel ein Bus-System nötig. Aber hier gibt es funkgesteuerte Alternativen.
- Lebensdauer: etwa 30 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 30/70
- Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche: durchschnittlich 110 bis 170 Euro inklusive Montage von Schaltern und Steckern
Unser Tipp: Ein guter Zeitpunkt für die Komplettsanierung der Elektroinstallation ist der Einbau einer PV-Anlage. Dabei können Sie an vielen Punkten Kosten sparen.
15. Haus sanieren: Kosten für die Sanierung der Trinkwasserleitungen
Die Sanierung alter Wasserrohre ist eine der aufwendigsten Maßnahmen im Gebäude. Je nach Größe des Leitungsnetzes und Zugänglichkeit der Rohre ist eine Neuinstallation oft günstiger als der Ersatz der alten Leitungen. Durch die Verlegung auf Putz oder hinter einer Vorwandkonstruktion können Sie Kosten verringern. Kunststoffrohre kosten nur einen Bruchteil von Kupferrohren und sind zudem deutlich langlebiger.
- Lebensdauer: 30 Jahre (Kupfer) bis 50 Jahre (Kunststoff)
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 40/60
- Kosten pro laufenden Meter: rund 20 bis 60 Euro
16. Haus sanieren: Kosten fürs neue Bad
Standard oder Luxus? Die günstigste Variante: Eine Badezimmer-Modernisierung mit neuen Fliesen, Sanitärmöbeln, neuer Dusche beziehungsweise Badewanne und kleineren Umbauten. Teuerste Variante: Komplettsanierung des Bades mit hochwertigen Markenprodukten und individueller Gestaltung. Für altersgerechte Umbauten können Sie Fördermittel nutzen.
- Lebensdauer: 15 bis 25 Jahre
- Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: circa 40/60
- Kosten pro Quadratmeter: 1.000 bis 3.500 Euro
Kernsanierung: Alle Kosten im Überblick
Wie viel es kostet, ein Haus komplett zu sanieren, lässt sich, wie eingangs schon erwähnt, natürlich nicht pauschal beantworten. Eine Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (Arge) hat je nach Ausgangszustand folgende Kosten für die Sanierung eines Ein- oder Zweifamilienhauses zum Effizienzhaus 55 ermittelt:
- 1.060 bis 1.470 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für die Modernisierung eines nicht oder nur gering modernisierten Gebäudes
- 990 bis 1.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für die Modernisierung eines größtenteils modernisierten Gebäudes
- 520 bis 770 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für die Modernisierung eines umfassend modernisierten Gebäudes
Die Studie basiert auf der Angabe von Material- und Arbeitskosten aus dem 3. Quartal 2021. Aufgrund der Preisentwicklung müssen Sie heute also mit deutlich höheren Kosten rechnen.
Die Kosten einer Kernsanierung sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Neben regionalen Unterschieden und Preisschwankungen bei den Materialien, hat auch die Auswahl der Handwerksbetriebe einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten.
Überlegen Sie sich also im Vorfeld genau, welche Sanierungsmaßnahmen dringend notwendig sind, welche Materialien Sie sich leisten können und welche Firmen Sie engagieren. Vergleichen Sie Betriebe miteinander und lassen Sie sich einen aussagekräftigen Kostenvoranschlag von ihnen zuschicken.
Mit welchen Kosten Sie bei einer Sanierung Ihres Hauses über den Daumen gepeilt rechnen können, haben wir hier zusammengefasst:
Sanierungsmaßnahmen Kosten pro Quadratmeter oder Einheit | |
Bereich/Maßnahme | Kosten pro Quadratmeter oder Einheit |
Dämmung oberste Geschossdecke | ab 25 Euro (zuzüglich Arbeitskosten) |
Dachdämmung | 100 bis 250 Euro |
Dacheindeckung (ohne Dämmung) | 25 bis 120 Euro |
Dachausbau (komplett) | 1.000 Euro |
Gerüst | 15 bis 20 Euro |
Fassadendämmung | 70 bis 400 Euro |
Fassadenanstrich | rund 30 Euro |
Innendämmung der Außenwände | 50 bis 200 Euro |
Erneuerung Fenster | ab 650 Euro |
Erneuerung Hauseingangstür | 2.200 bis 8.000 Euro |
Dämmung der Kellerdecke | ab 50 Euro |
Heizungsanlage | 9.000 bis 40.000 Euro |
Solarthermie-Anlage | 6.500 bis 10.000 Euro für Warmwasserzubereitung |
PV-Anlage (ohne Speicher) | ab 10.000 Euro |
Elektroinstallation | 110 bis 170 Euro |
Trinkwasserleitungen | 20 bis 60 Euro je lfd. Meter |
Kosten sparen bei einer Kernsanierung
Die Kosten für eine Kernsanierung können auf den ersten Blick erschlagen. An diesen drei Stellen können Sie spürbar Kosten sparen:
- Wenn Sie Maßnahmen kombinieren, können Sie zudem Synergien nutzen: Das Gerüst muss nur einmal aufgestellt und die Baustelle nur einmal eingerichtet werden.
- Durch Fördermittel für Einzelmaßnahmen oder für die Komplettsanierung, also den Umbau zum KfW-Effizienzhaus, können Sie außerdem viel Geld sparen.
- Vielleicht können Sie einen Teil der Arbeiten selbst erledigen. Eigenleistungen verringern zumindest den Anteil der Arbeitskosten.
Unsere Empfehlung für Sie
„Um die Kosten für die Kernsanierung besser einschätzen zu können, empfehlen wir, das Haus mit einem Bausachverständigen abzugehen. Dieser erkennt potenzielle Problemstellen sowie altersbedingte Baumängel sofort und sagt Ihnen, wo es sich auch finanziell lohnen kann zu modernisieren.“
-Wohnen in Südwestfalen-
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