Waldreichster Kreis Deutschlands, das Rothaargebirge, unzählige Naturschutzgebiete und viele Stauseen – an Natur mangelt es in Südwestfalen wahrlich nicht. Aber das alleine reicht nicht, um familienfreundlich zu sein. Wo gibt es die meisten Kitas, Schulen, Ärzte und Vereine pro 1000 Einwohner hier in Südwestfalen? Wir haben alle Gemeinden der Region unter die Lupe genommen. Das sind also die sieben familienfreundlichsten Gemeinden.
Wir haben uns lange überlegt, wie wir vorgehen wollen, um herauszufinden, welche die familienfreundlichsten Gemeinden im Hochsauerlandkreis, im Siegerland und im Märkischen Kreis sind. Anhand welcher Kriterien wollen wir das beurteilen? Warum haben wir z.B. nicht die Anzahl von Parks und lokalen Geschäften miteinbezogen? Nach langen Diskussionen mussten wir uns entscheiden und wir haben uns für die offensichtlichsten Kriterien entschieden:
- Kitas und Schulen: Es ist unwahrscheinlich, dass Familien mit Kindern in Gemeinden ziehen, wo das Grundbedürfnis Kinderbetreuung und Schule nicht gedeckt sind. Deshalb ist es naheliegend, diese Punkte zu berücksichtigen.
- Ärzte: Natürlich muss auch die gesundheitliche Grundversorgung gedeckt sein. Auch dieser Punkt war deshalb für uns essenziell.
- Vereine: Wie lässt sich die Freizeit am besten gestalten? Vereine spielen hier eine entscheidende Rolle, damit Kinder (und auch Erwachsene) beschäftigt sind, ihren Interessen nachgehen können und ein soziales Netz aufbauen können. Gerade für neu Zugezogene sind Vereine wichtig, um Menschen kennen zu lernen und sich in die Dorf- und Stadtgemeinschaft einzubringen. Deshalb haben wir auch diesen Punkt berücksichtigt.
Natürlich sind auch andere Punkte wichtig und häufig entscheiden sich Familien aus anderen Gründen für eine Gemeinde, z.B. die Nähe zu Verwandten oder Jobmöglichkeiten. Unsere Liste erhebt deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll aber eine Entscheidungshilfe bieten, um die Wahl einzugrenzen.
Wir haben uns den Internetauftritt der einzelnen Gemeinden angeschaut und uns die nötigen Informationen dort beschaffen. Wo wir keine hilfreichen Informationen finden konnten, haben wir andere Seiten konsultiert, etwa Telefonbücher, um rauszufinden, wie viele Ärzte in der Gemeinde tätig sind. Anschließend haben wir die Anzahl der Kitas, Schulen, Ärzten und Vereine zusammengezählt und durch 1000 geteilt. Je höher der Wert, desto familienfreundlicher die Gemeinde. So, nun aber genug der schönen Worte. Hier sind sie, die sieben familienfreundlichsten Gemeinden im Siegerland, im Hochsauerlandkreis und im Märkischen Kreis, vom siebten zum ersten Platz.
1. Plettenberg: Die familienfreundliche Kleingemeinde im Märkischen Kreis
Die „Vier-Täler-Stadt“ im Märkischen Kreis ist die erste Stadt auf unserer Liste. Diesen Platz verdankt sie ihrer Vielzahl an Schulen – relativ zur Bevölkerung. Denn hier nimmt sie den vierten Platz ein. Mehr Schulen im Verhältnis zur Bevölkerung gibt es nur in Hilchenbach, Neunkirchen und Balve. Auch was die Anzahl der Ärzte pro Einwohner betrifft, muss sich Plettenberg nicht verstecken: Hier kommt ein Arzt auf 630 Einwohner. Lediglich in Kreuztal, Siegen, Neunkirchen und Lüdenscheid gibt es noch mehr Ärzte pro Einwohner.
Im Gemeindegebiet sind überall Familienzentren verteilt. Diese bieten nicht nur eine Kita für die Kleinsten an, sondern auch verschiedene Elternkurse, Eltern-Kind-Aktionen oder die verschiedensten Veranstaltungen. Im Jugendzentrum „Alte Feuerwache“ haben darüber hinaus ältere Kinder die Möglichkeit sich zu treffen, gemeinsam zu spielen oder kreativ zu sein. Dieses umfassende Angebot für Groß und Klein machen Plettenberg zu einem würdigen Vertreter familienfreundlicher Gemeinden.
2. Meschede: Die familienfreundlichste Stadt im Hochsauerlandkreis
Die Kreis- und Hochschulstadt ist die erste Stadt auf unserer Liste. Diesen Platz verdankt sie ihrer Vielzahl an Schulen – relativ zur Bevölkerung. Denn hier nimmt sie den zweiten Platz ein. Mehr Schulen im Verhältnis zur Bevölkerung gibt es nur in Arnsberg. Auch was die Anzahl der Ärzte pro Einwohner betrifft, muss sich Meschede nicht verstecken: Hier kommt ein Arzt auf 693 Einwohner. Lediglich in Schmallenberg gibt es noch mehr Ärzte pro Einwohner.
Im Gemeindegebiet sind überall Familienzentren verteilt. Diese bieten nicht nur eine Kita für die Kleinsten an, sondern auch verschiedene Elternkurse, Eltern-Kind-Aktionen oder die verschiedensten Veranstaltungen. In verschiedenen Jugendzentren haben darüber hinaus ältere Kinder die Möglichkeit sich zu treffen, gemeinsam zu spielen oder kreativ zu sein. Dieses umfassende Angebot für Groß und Klein machen Meschede zu einem würdigen Vertreter familienfreundlicher Gemeinden.
3. Altena: Umfassendes Familienangebot unterhalb der Burg
Die Stadt nördlich von Lüdenscheid liegt gemütlich und idyllisch an der Lenne und wird von der Burg Altena überragt. Diese ist auch das Wahrzeichen der Kleingemeinde in der, Fun Fact, die älteste Jugendherberge der Welt beherbergt ist. Das ist allerdings nicht der Grund, weshalb Altena eine der familienfreundlichsten Gemeinden in unserer Liste ist.
In absoluten Zahlen kann Altena natürlich nicht mit den größeren Gemeinden mithalten, was die Anzahl an Kitas, Schulen, Ärzten und Vereinen angeht. Unter den Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern allerdings liegt Altena am zweiten Platz. Nur Hilchenbach ist noch familienfreundlicher. 2010 erhielt die Stadt außerdem das Zertifikat „Audit familiengerechte Kommune“, was vor allem an der Innovationskraft der Stadt liegt, mit der sie die demografischen Herausforderungen annimmt.
Gemessen an der Bevölkerung hat Altena recht viele Kitas (neun an der Anzahl) sowie sehr engagierte Einwohner, wovon die 164 Vereine zeugen. Mit sieben Schulen ist auch dafür gesorgt, dass es ausreichend viele Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche gibt – nur in Hilchenbach gibt es mit 14 noch mehr Schulen. Außerdem weiß die Gemeinde um die Wichtigkeit von Familien, was sich am Familienangebot zeigt: Beratungsstelle, Jugend- und Familienförderungen, Begrüßungstasche für Babys und vieles mehr unterstreichen den Ansatz „Familie ist Zukunft“ der Gemeinde.
4. Schmallenberg: Umfassendes Familienangebot in 83 Ortschaften
Land. Liebe. Lebensart. Für Genießer, Aktivurlauber und Familien. Wer zum ersten Mal ins Schmallenberger Sauerland und die Ferienregion Eslohe kommt, wird beeindruckt: Nicht nur von der Weite der Landschaft, ihrer Ruhe und 108 blitzsauberen Fachwerk-Dörfern und Einhöfen, sondern vor allem vom Angebot und der Authentizität der 450 Gastbetriebe von einfach bis exquisit.
In absoluten Zahlen kann Schmallenberg natürlich nicht mit den größeren Gemeinden mithalten, was die Anzahl an Kitas, Schulen, Ärzten und Vereinen angeht. Unter den Gemeinden mit weniger als 25.000 Einwohnern allerdings liegt Altena am ersten Platz. Unter dem Motto „Tradition hat Zukunft“ hat sich Schmallenberg zu einer modernen und lebendigen Stadt entwickelt.
Die Stadt Schmallenberg hat die „Schmallenberger Familienkarte“ ins Leben gerufen. Diese Karte beinhaltet personalisierte Wertgutscheine sowie ein Couponheft. Mit dem Gutscheinsystem der Familienkarte leistet die Stadt Schmallenberg einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der Vereine und sonstigen Organisationen, die sich besonders für Familien, Kinder und Jugendliche einsetzen. Ohne sie ist ein funktionierendes Gemeinwesen nicht vorstellbar.
Gemessen an der Bevölkerung hat Schmallenberg recht viele Kitas (17 an der Anzahl) sowie sehr engagierte Einwohner, wovon die 283 Vereine zeugen. Mit neun Schulen ist auch dafür gesorgt, dass es ausreichend viele Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche gibt. Außerdem weiß die Gemeinde um die Wichtigkeit von Familien, was sich am Familienangebot zeigt: Beratungsstelle, Jugend- und Familienförderungen, Familienferienprogramm und vieles mehr.
5. Wilnsdorf: Erholungsreichtum im südlichen Zipfel des Siegerlandes
Nicht nur Wanderer des Rothaarsteiges, der an Wilnsdorf entlang läuft, kommen am Ort vorbei. Gar manche ziehen sogar dahin, in die 20.000 Seelen-Gemeinde. Und das hat seine Gründe. Nicht nur ist die gesundheitliche Nahversorgung mit 28 Ärzten gesichert, sondern mit 17 Kitas und sieben Schulen ist auch gesorgt, dass Kinder betreut werden und ihre Bildung genießen dürfen. Und mit 205 Vereinen können alle ihren Hobbies nachgehen und die Freizeit mit anderen Menschen genießen.
Die Gemeinde verfügt über fünf Naturschutzgebiete und der nahe gelegene Rothaarsteig lädt zu ausgiebigen Wanderungen an. Gerade für Familien ist diese Kombination aus Stadtleben und Naturnähe besonders interessant, da so alle Bedürfnisse gedeckt sind.
6. Hilchenbach: Interessantes und liebenswertes Leben am Rothaarsteig
Die Stadt im Siegerland ist mit fast 15.000 Einwohnern die kleinste Ortschaft in unserer Liste. Auf ihrer Website erklärt die Gemeinde, dass „das Leben am Rothaarsteig […] für alle Menschen interessant und liebenswert“ ist. Und das ist es auch, wovon die zahlreichen Vereine (insgesamt 225) zeugen – die meisten Vereine aller Gemeinden unter 20.000 Einwohner im Siegerland und im Märkischen Kreis, sowohl in absoluter Zahl als auch im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße.
Hilchenbach setzt bei seiner familienfreundlichen Politik einerseits auf eine Vielzahl von Angeboten für alle, wie Babysitter-Börse, Spiel- und Sportplätze oder Kino und Theater, als auch auf die Unterstützungen von Einzelpersonen, etwa durch gezielte finanzielle Förderung. Auch ein kleines Begrüßungspaket erhalten frisch gewordene Eltern bei der Geburt ihres Kindes. Andere Angebote,, wie die Familienkarte, mit der Familien Ermäßigungen und Angebote nutzen können, sorgen dafür, dass Familien sich in der Stadt wohl fühlen.
7. Arnsberg: Viele Kitas, Schulen und Ärzte in der „Stadt der Leuchten“
An den vielen Sonnenstunden (über 2.000 waren es im Jahr 2020) liegt es nicht, dass sich Arnsberg den Beinamen „Stadt der Leuchten“/“Stadt des Lichts“ gegeben hat. Dies geht auf die Lampen- und Leuchtindustrie zurück, die hier angesiedelt ist. Die Gemeinde ist darüber hinaus kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Hochsauerlandkreises, was sie für neu Zugezogene besonders attraktiv macht.
Speziell für Familien interessant ist, dass Arnsberg besonders viele Kitas, Schulen und Ärzte hat. Aber nicht nur deshalb ist Arnsberg so familienfreundlich. So sind bis 2020 14 Familienzentren mit dem Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ ausgezeichnet worden. Darüber hinaus bietet die Stadt Arnsberg eine kostenlose Angebotsdatenbank „Familienfreundliches Arnsberg“. Diese bietet den Familien ein breites Themenspektrum aus den Bereichen Gesundheitswesen, Förderung – Bildung – Betreuung, Unterstützung – Beratung, wirtschaftliche Hilfen, Freizeit – Sport – Kultur und Bürgerservice.
Südwestfalen – Familienfreundlich und lebenswert
Insgesamt bietet der Hochsauerlandkreis etwa 260.000 Menschen, die in 12 Gemeinden leben und das Siegerland und der Märkische Kreis bieten etwa 650.000 Menschen, die in 26 Gemeinden leben, ein Zuhause. Jede einzelne Gemeinde hat seine Vorzüge, seine Einzigartigkeit, seine Liebenswürdigkeit. Deshalb ist es schwer die familienfreundlichsten Gemeinden rauszusuchen. Anhand der Anzahl der Kitas, Schulen, Ärzten und Vereinen haben wir versucht eine möglichst objektive Entscheidungshilfe zu geben, wo es für Familien besonders lebenswert ist. Aber wir wissen genau, dass am Ende viele weitere Faktoren eine Rolle spielen, warum eine Familie sich für diesen Ort gegen den anderen entscheidet. Fakt ist, dass es viele gute Gründe gibt im Gebiet rund ums Rothaargebirge zu leben. Und das ist auch gut so.
Immobilienangebote Ihrer Volksbanken
Die Volksbanken Sauerland und Südwestfalen haben einige Immobilienangebote – auch in familienfreundlichen Regionen in Südwestfalen. Werfen Sie gerne einen Blick auf unser aktuelles Angebot.
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