PV-Anlage finanzieren

PV-Anlage finanzieren
© ISTOCK/ Getty Images/ Ulrike Leone

PV-Anlage finanzieren: Lohnt sich ein Solarkredit?

Die Unabhängigkeit bei der Energiebeschaffung wird im Sauerland, Siegerland und Märkischen Kreis immer attraktiver. Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) ist eine sinnvolle Maßnahme, eigenen Strom zu erzeugen. PV-Anlagen sind allerdings mit hohen Anschaffungskosten verbunden. Wer wenig oder kein Eigenkapital hat, muss seine PV-Anlage anders finanzieren. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Solarkrediten erhalten Sie hier.

Wer auf erneuerbare Energien setzt, wird in Deutschland vom Staat unterstützt. Es gibt eine Reihe von rückzahlungsfreien Förderprogrammen, die Ihre PV-Anlage finanzieren. Daneben haben Sie die Möglichkeit, einen Solarkredit abzuschließen. Diese Art der Photovoltaik-Finanzierung ist rückzahlungspflichtig.

Sie fragen sich gerade, wie genau Photovoltaik überhaupt funktioniert? Dann ist dieser Artikel interessant für Sie: “PV-Basics”.

Wie finanziert man am besten eine PV-Anlage?

Bevor sich eine PV-Anlage amortisiert hat, vergehen locker zehn Jahre. Die Anschaffung muss erstmal finanziert werden – und kostet nicht wenig. Aus eigener Tasche ist das oft nicht möglich. 

Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten der Photovoltaik-Finanzierung:

  1. Solarkredite: zweckgebundenes Darlehen für PV-Anlagen
  2. Solarleasing: spezielles Mietkauf-Modell
  3. Förderprogramme: Zuschüsse der Bundesländer und Kommunen

Darüber hinaus gibt es die Einspeisevergütung als indirekte PV-Förderung sowie steuerliche Vorteile. Alle Fördermöglichkeiten und Zuschüsse stellen wir Ihnen hier im Detail vor: “Photovoltaik-Förderung: Förderprogramme und wie Sie an Fördergelder kommen”

In diesem Artikel gehen wir im Detail auf den Solarkredit für die Photovoltaik-Finanzierung ein. Weil das Angebot “echter” Förderprogramme inzwischen überschaubar ist, werden diese PV-Kredite immer attraktiver für alle, die nicht genügend Eigenkapital haben, um ihre PV-Anlage komplett zu finanzieren.

Was ist ein Solarkredit für die Photovoltaik-Finanzierung?

Ein Solarkredit oder Photovoltaik-Kredit ist ein zweckgebundenes Darlehen, das speziell für Photovoltaik-Anlagen vergeben wird. Es kann sich dabei aber auch um einen herkömmlichen Ratenkredit handeln.

Einer der größten Anbieter ist die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Darüber hinaus vergeben Bausparkassen wie die Schwäbisch Hall und Umweltbanken Modernisierungskredite für energetische Sanierungsmaßnahmen.

Bis zu einer bestimmten Investitionssumme werden PV-Anlagen meist komplett über einen Kredit finanziert. Als Sicherheit dienen die Anlage selbst oder die künftigen Erträge aus der Einspeisevergütung. Alternativ fordern Finanzinstitute einen Eintrag ins Grundbuch.

PV-Anlage finanzieren: Wer vergibt Solarkredite?

Eine erste Anlaufstelle für einen Solarkredit ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW. Speziell für die zinsgünstige PV-Finanzierung gibt es das Programm “Erneuerbare Energien – Standard” (KfW-Kredit 270). Der PV-Kredit hat Laufzeiten zwischen fünf und 30 Jahren. Der effektive Jahreszins beginnt bei 4,75 Prozent (Stand: Juni 2023). 

Sie können den Förderkredit für PV-Anlagen mit oder ohne Batteriespeicher beantragen. Gefördert werden:

  • Anschaffungskosten für die PV-Anlage
  • Kosten für Planung, Projektierung und Installation der Anlage

Auch gebrauchte Anlagen sind über den PV-Kredit 270 der KfW förderfähig, sofern sie noch keine zwölf Monate in Betrieb sind oder so modernisiert wurden, dass sie ähnlich leistungsfähig sind wie neue Module.

Darüber hinaus bieten viele Banken und Bausparkassen spezielle Kredite für energetische Sanierungen, zu denen auch die Montage einer Photovoltaik-Anlage gehört.

Die Volksbank Sauerland und Volksbank in Südwestfalen bieten eine Beratungsleistung exakt für energetische Themen an. Wir empfehlen Ihnen daher, das Knowhow der Spezialistinnen und Spezialisten zu nutzen. Somit erhalten Sie die optimale Lösung für Ihr Wunschprojekt und lassen sich keine Förderungen entgehen!

Wichtig: Sichern Sie sich erst die Photovoltaik-Finanzierung und beginnen dann mit der Montage und Inbetriebnahme.

Wer bekommt einen Photovoltaik-Kredit?

Grundsätzlich hat jeder eine Chance auf einen Solarkredit. Grundvoraussetzung ist, dass Sie volljährig sind. Außerdem prüfen Banken ihre Bonität, ein positiver Schufa-Eintrag ist üblicherweise ein Muss. Zudem wünschen sich einige Institute ein unbefristetes Arbeitsverhältnis oder ein fortlaufendes Einkommen, etwa über die Rente.

Wann kann ich eine PV-Anlage finanzieren lassen?

Mit einem Photovoltaik-Kredit können Sie Ihre Solaranlage in der Regel zu 100 Prozent durch eine Bank finanzieren lassen und monatlich abbezahlen. Ab einem Darlehensbetrag von 50.000 Euro fordern Kreditinstitute meist einen Grundbucheintrag als Sicherheit. Manche Anbieter verlangen einen Mindestbetrag von 2.500 Euro und setzen eine Höchstgrenze von 100.000 Euro fest.

Weitere Voraussetzungen, damit Sie einen Solarkredit bekommen, können variieren. Umso relevanter ist es, sich verschiedene Optionen anzuschauen und zu vergleichen. Eine wichtige Rolle spielen häufig die Eigenschaften und die Qualität der Photovoltaik-Anlage. Davon hängen immerhin auch die zukünftigen Erträge aus der Einspeisevergütung ab, die Banken als Sicherheit dient.

Die KfW beispielsweise hat einen detaillierten Anforderungskatalog an ihre Schuldner. So muss der Hersteller unter anderem zusichern, dass die Solarmodule nach Ablauf der Lebensdauer in bestimmter Weise entsorgt werden.

Wie läuft die Photovoltaik-Finanzierung ab?

Einen Solarkredit abzuschließen, ist üblicherweise deutlich simpler als einen Baukredit. Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über die benötigte Investitionssumme und Ihr Solarpotenzial. Solarrechner fragen üblicherweise folgende Faktoren ab:

  • Haushaltsgröße
  • Jährlicher Stromverbrauch
  • Neigung des Daches
  • Nutzbare Dachfläche beziehungsweise Größe der PV-Anlage

Bei den meisten Banken und Bausparkassen können Sie einen Online-Antrag stellen. Dafür geben Sie die Laufzeit und die gewünschte Kreditsumme ein. Darauf sollten Sie besonders achten:

  • effektiver Jahreszins
  • Laufzeit
  • geforderte Sicherheiten
  • mögliche Gebühren und sonstige Zusatzkosten

Erst wenn der Kreditantrag bestätigt und von beiden Seiten unterschrieben ist, können Sie mit der Installation und Inbetriebnahme der PV-Anlage starten.

Solarkredit oder Ratenkredit – was ist besser?

Sie können eine Solaranlage sowohl über einen zweckgebundenen Kredit finanzieren als auch über einen herkömmlichen Ratenkredit. Meist lohnt sich ein Solarkredit eher, da Banken den Umweltgedanken durch attraktive Konditionen belohnen. Noch ein Vorteil eines speziellen Photovoltaik-Darlehens: Bis zu einer bestimmten Summe brauchen Sie keine extra Sicherheit. Banken genügen in der Regel die zu finanzierende PV-Anlage oder die Erlöse aus der zukünftigen Einspeisevergütung. Das ist günstiger für Sie und reduziert den Aufwand.

Kredit für eine Photovoltaikanlage ohne Eigenkapital – geht das?

Da es sich bei einem Solarkredit meist um vergleichsweise geringe Summen handelt, ist in den meisten Fällen kein Eigenkapital notwendig. Allerdings haben Sie bei Banken im Sieger- und Sauerland oft bessere Chancen auf günstige Konditionen, wenn Sie zumindest eine Teilsumme selbst einbringen können. 20 Prozent der Investitionssumme sind ein guter Richtwert. Das hat auch den Vorteil, dass Sie schneller schuldenfrei sind und sich die Solaranlage eher amortisiert.

PV-Anlage finanzieren: Welche Kosten fallen an?

Wer überlegt, eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach zu installieren, stellt sich natürlich als erstes die Kostenfrage. Immerhin sind Solarmodule, Solardachziegel oder eine PV-Fassade teuer. Lohnt sich das wirklich?

Beispielberechnung Photovoltaik-Finanzierung

  • Nettodarlehensbetrag: 10.000 Euro
  • Laufzeit: 10 Jahre
  • Zinskosten gesamt: 1.990,17 Euro
  • Monatliche Raten: 119 Raten über 100 Euro, 120. Rate über 90,17 Euro
  • Sollzins: 3,72 Prozent
  • Effektivzinssatz: 3,79 Prozent
  • Gesamtinvestition: 11.990,17 Euro

In der nachfolgenden Tabelle schlüsseln wir vereinfacht die monatlichen Kosten für Strom ohne und mit Solaranlage beispielhaft auf:

Annahmen für die Berechnung: PV Anlage mit 4,46 kWp, Autarkiegrad 35%, Jahresstromverbrauch 4.000 kWh, Strompreis 36 ct/kWh, Grundgebühr 100 Euro/Jahr, EEG Einspeisevergütung 6,73 ct/kWh. Alle Angaben ohne Gewähr.
 Kosten ohne SolarKosten mit Solarkredit
Stromkosten pro Monat143 Euro81 Euro
Monatliche Kreditrate0 Euro100 Euro
EEG Vergütung (gilt über 20 Jahre)0 Euro-18 Euro
Gesamtkosten pro Monat (Jahr 1 bis 10)143 Euro163 Euro
Gesamtkosten pro Monat (Jahr 11 bis 20)143 Euro63 Euro

Ob sich eine PV-Anlage gegenüber Strom ohne Solar wirklich auszahlt, klären wir in diesem Artikel: “Stimmt es, dass Photovoltaik sich nicht lohnt?

Sind Kredite für Photovoltaikanlagen steuerlich absetzbar?

In eine Photovoltaik-Anlage zu finanzieren, kann sich steuerlich auszahlen. So kann man grundsätzlich die laufenden Kosten für den Betrieb der Anlage sowie die Anschaffungs- und Nebenkosten von der Steuer absetzen.

Zu den monatlichen Kosten zählen beispielsweise die Zinsen für den Solarkredit sowie Beiträge für die Photovoltaik-Versicherung und gemietete Stromzähler.

Sie können die Solaranlage über die gesamte Nutzungsdauer steuerlich geltend machen. Wie lange eine PV-Anlage hält, lesen Sie hier.

Lohnt sich eine Photovoltaik-Finanzierung?

Photovoltaik finanzieren lassen oder Eigenkapital nutzen? Diese Frage wird häufig gestellt. Ob ein Kredit für eine PV-Anlage sinnvoll ist, kommt auf den Einzelfall an.

Zunächst sollten Sie das Für und Wider einer Solaranlage genau abwägen. Lohnt sich die Anschaffung für Sie? Als Entscheidungshilfe können Sie den Artikel “Photovoltaik-Speicher: Vor- und Nachteile” heranziehen.


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“Kommen Sie zu einem klaren Ja, sollten Sie sich im nächsten Schritt von einer Spezialistin oder einem Spezialisten aus diesem Bereich beraten lassen. Wer kaum oder kein Eigenkapital für die Investition hat, ist mit einem Solarkredit gut beraten.”

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